Adidas löst KfW-Kredit ab
Adidas hat einen unter Beteiligung der KfW gewährten Konsortialkredit in Höhe von 500 Millionen Euro zurückgezahlt. Der Kredit, den die Herzogenauracher zur Überbrückung der Coronavirus-Krise aufgenommen hatten, sei bereits im Oktober inklusive Zinsen getilgt worden, teilte Adidas vergangene Woche mit. Ein Bankenkonsortium hatte dem Sportartikelhersteller gemeinsam mit der KfW im April einen Kreditrahmen über insgesamt 3 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, um die Folgen der Coronakrise abzufangen. 500 Millionen Euro waren in Anspruch genommen worden.
Gleichzeitig mit der Ablösung der KfW-Fazilität hat Adidas zudem einen neuen Konsortialkredit in Höhe von 1,5 Milliarden Euro mit mehreren seiner Partnerbanken abgeschlossen. Der Kredit soll bis 2025 laufen. Die Deutsche Bank und HSBC fungieren bei der Transaktion als Joint Coordinators sowie zusammen mit der Bank of America, BBVA, BNP Paribas, Citigroup, Commerzbank, DZ Bank, JP Morgan, Mizuho, Standard Chartered und der Unicredit als Bookrunner und Mandated Lead Arranger. Freshfield hat Adidas bei der Transaktion rechtlich beraten.
Lufthansa setzt auf neue Wandelanleihe
Die Deutsche Lufthansa hat eine nicht nachrangige und unbesicherte Wandelanleihe über 600 Millionen Euro am Kapitalmarkt platziert. Der Kranich-Airline zufolge war die Emission mehrfach überzeichnet, weshalb die Preisspanne von zuvor 2,25 bis 2,75 Prozent auf 2 bis 2,25 Prozent gesenkt werden konnte. Der finale Kupon lag mit 2 Prozent am unteren Ende. Die Laufzeit der Anleihe beträgt fünf Jahre, teilte Lufthansa mit. Der anfängliche Wandlungspreis wurde auf 12,96 Euro festgelegt, was einer Wandlungsprämie von 40 Prozent über dem Referenzaktienkurs entspricht.
Die Wandelanleihe soll der Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten und staatlicher Stabilisierungspakete dienen, wie Wilken Bormann, Executive Vice President Group Finance der Lufthansa Group, mitteilt. Die Airline hat diese Woche zudem bekanntgegeben, dass Remco Steenbergen ab Anfang 2021 als neuer Finanzchef an Bord kommen wird.
Traton sichert sich Brückenfinanzierung von VW
Um die Übernahme des US-Lastwagenherstellers Navistar zu finanzieren, die der Lkw-Hersteller Traton mit einem Ultimatum durchsetzen konnte, erhält das Unternehmen wie erwartet eine Brückenfinanzierung in Form eines Kreditvertrags mit dem VW-Konzern. Das Darlehen wird bereitgestellt von der VW-Tochter Volkswagen International Luxemburg. Der unbesicherte Kredit wird ein Volumen von 3,3 Milliarden Euro und eine Laufzeit von zwölf bis 18 Monate haben. Traton kann diesen zwei Mal um jeweils sechs Monate verlängern.
Die Verzinsung erfolgt auf Basis des Euribor zuzüglich einer Marge von 1 Prozent, wie Traton mitteilt. Sollte der LKW-Hersteller von der Verlängerungsoption Gebrauch machen, steigt die Marge um jeweils 0,25 Prozent.
Weitere Meldungen
Die Volkswagen Financial Services haben ihre nach eigenen Angaben bisher volumenstärkste Asset-Backed-Securities(ABS)-Emission in chinesischen Renminbi (RMB) platziert. Die Transaktion hat ein Forderungsvolumen von mehr als 8 Milliarden Renminbi (rund 1 Milliarde Euro). Tranche A mit einem Volumen von 7,1 Milliarden RMB verfügt über einen Zins von 3,8 Prozent und war 1,9-fach überzeichnet. Im Rahmen der Transaktion sind mehr als 134.000 Finanzierungsverträge verbrieft worden, wie die Volkswagen Tochter mitteilt.
Der Werkzeugmaschinenhersteller Joh. Friedrich Behrensist insolvent. Das Unternehmen kann die fällige Anleihe 2015/2020 nicht zurückzahlen. Die Finanzierungsverhandlungen mit dem Debt-Fonds Patrimonium scheiterten, wie in der vergangenen Woche bekannt wurde. Euler Hermes hat sein Rating für Behrens bereits auf C mit negativem Ausblick gesenkt.
Das Immobilienunternehmen Adler, vormals Ado Properties, hat eine vorrangig, unbesicherte Anleihe über 400 Millionen Euro begeben. Der Bond hat eine Laufzeit bis 2026 und wird mit 2,75 Prozent verzinst. Rechtlich wurde Adler bei der Transaktion von der Kanzlei White & Case (Federführung: Gernot Wagner) beraten.
Die Stadt Bochum hat eine Anleihe über 250 Millionen Euro platziert. Es ist die bisher größte Anleihe einer einzelnen Kommune. Der Kupon liegt bei 0,01 Prozent, das Papier läuft zehn Jahre lang. Weitere Informationen rund um die Transaktion lesen Sie bei unserer Schwesterpublikation „Der Neue Kämmerer“.
EDAG Engineering hat sich einen KfW-Kredit über 60 Millionen Euro gesichert. Der Kredit hat eine Laufzeit von zwei Jahren und unterliegt den marktüblichen KfW-Konditionen, teilte der Ingenieurdienstleister mit. Eine der Bedingungen des Darlehens ist der Verzicht auf Dividendenzahlungen während der Laufzeit des Kredits beziehungsweise bis zum Zeitpunkt der vollständigen Rückzahlung. Mit der Transaktion erweitert EDAG seinen finanziellen Handlungsspielraum und stärkt seine finanzielle Stabilität sowie Flexibilität.
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Ratingmeldungen
Moody’s hat das Rating des Baustoffkonzerns Heidelberg Cement bei Baa3 bestätigt. Den Ausblick änderte die Ratingagentur von stabil zu positiv. In der Begründung verweist Moody’s auf eine widerstandsfähige Perfomance Heidelberg Cements in diesem Jahr trotz Coronakrise. Zudem spiegele die Entscheidung das gestraffte Verschuldungsziel des Unternehmens wider, so Moody’s.
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