Alno schließt Factoringvertrag ab
Der Küchenhersteller Alno hat einen Factoringvertrag mit einem Erlös von mindestens 7 Millionen Euro abgeschlossen. Damit hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge „einen weiteren Meilenstein ihres Finanzierungskonzeptes realisiert“, wie es heißt. Gleichzeitig akquirierte Alno einen Lieferauftrag, der bis 2018 jährlich ein Volumen im zweitstelligen Millionenbereich garantiert.
Die Aktionäre des Küchenherstellers hatten im vergangenen Jahr auf der Hauptversammlung ein Finanzierungs- und Kapitalkonzept verabschiedet, das eine Kapitalherabsetzung mit anschließender garantierter Barkapitalerhöhung vorsah. Mit diesen Maßnahmen sollten Bankschulden zurückgeführt werden. Dadurch kamen laut Alno Sicherheiten in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro frei.
Um den Küchenhersteller finanzielle auf neue und stabile Beine zustellen, hatte der Vorstand zudem drei Finanzierungsbausteine ins Auge gefasst: eine Anleiheemission, die Aufnahme neuer Kontokorrentkreditlinien oder andere Finanzierungsmöglichkeiten sowie die Erhöhung des Factoringvolumens in der Alno Gruppe. Im Mai dieses Jahres hatte der Küchenhersteller wie geplant eine Mittelstandsanleihe in Höhe von 45 Millionen Euro platziert. „Mit der Anleihe und dem neuen Factoringvertrag haben wir unseren Plan zur Durchfinanzierung der Alno AG weitestgehend abgeschlossen“, sagt Finanzvorstand Ipek Demirtas nun. Die Aufnahme neuer Kontokorrentkredite oder andere Finanzierungsmöglichkeiten werde wie geplant bis spätestens Ende 2013 ebenfalls umgesetzt, erklärte der Alno-CFO weiter.
Ferrostaal schließt neues Finanzierungspaket ab
Das Industriedienstleistungsunternehmen Ferrostaal hat mit einem internationalen Konsortium unter der Führung der Commerzbank und Deutsche Bank seine bestehenden Bankfinanzierungen konsolidiert und verlängert. Das Gesamtvolumen des Finanzierungspakets beläuft sich auf insgesamt 220 Millionen Euro. Es besteht aus verschiedenen Aval- und Akkreditivtranchen, mit denen Ferrostaal zum einen alte Verbindlichkeiten ablösen und zum anderen Finanzierung sowohl im Projektbereich als auch im Handels- und Dienstleistungsbereich der Gruppe ermöglichen will. Hengeler Mueller hat Ferrostaal beim Abschluss ihres Finanzierungspakets beraten.
Gea refinanziert 2015 fällige Kreditlinie frühzeitig
Der Systemanbieter Gea hat sich einen neuen syndizierten Kredit gesichert. Die neue Kreditlinie in Form eines Club Deals hat ein Volumen von 650 Millionen Euro und ersetzt die im Juni 2015 fällige Linie mit gleichem Volumen. Die Laufzeit des neuen Kredits beträgt fünf Jahre und enthält zusätzlich noch zwei Verlängerungsoptionen von jeweils einem Jahr bis insgesamt August 2020. Gea konnte eigenen Angaben zufolge eine Dokumentation mit verbesserten Bedingungen verhandeln und auch verbesserte Margen erzielen. Vor knapp einem Jahr hatte der Systemanbieter einen Schuldschein über 300 Millionen Euro platziert.
Conti will mit neuer Anleiheemission Zinskosten senken
Der Automobilzulieferer und Reifenhersteller Continental (Conti) will über eine weitere Anleiheemission seine Zinskosten senken. Vorgesehen sei eine Emission im Volumen von mindestens 500 Millionen Euro und einer Laufzeit von sieben Jahren, teilte das Unternehmen mit. Die neue Anleihe begibt Continental unter seinem Rahmen-Emissionsprogramm, das der Automobilzulieferer und Reifenhersteller erst im Mai dieses Jahres in Höhe von insgesamt 5 Milliarden Euro aufgesetzt hat. „Die [aus der Emission] erzielten Erlöse wollen wir nutzen, um die im Oktober 2010 mit einem Zinssatz von 7,125 Prozent und einer Laufzeit von acht Jahren ausgegebene Anleihe vorzeitig zu refinanzieren“, erklärte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer diesen Schritt. Die gemeinsamen Bookrunner der Anleihetransaktion sind Bank of America, Merill Lynch, Commerzbank, Credit Agricole, DZ Bank, Mediobanca und The Royal Bank of Scotland.
Die im Oktober 2010 von der Conti-Gummi Finance B.V. emittierten Euro-Anleihe mit einem Kupon von 7,125 Prozent und einem Nominalvolumen von 625 Millionen Euro will Conti am 8. November dieses Jahres vorzeitig zurückzahlen. Der Rückzahlungspreis liegt bei 103,563 Prozent. Ob Conti die ebenfalls im Oktober 2010 begebene Anleihe mit einem Zinssatz von 6,5 Prozent und einer Laufzeit von sechs Jahren vorzeitig zurückzahlen wird, ist CFO Schäfer zufolge noch nicht entschieden.
Erst im Juli hatte Conti eine Euro-Anleihe mit einem Nominalvolumen von 750 Millionen Euro, einem Kupon von 3 Prozent und einer Laufzeit von fünf Jahren unter dem Rahmen-Emissionsprogramm begeben.
Volkswagen emittiert Hybridanleihe mit zwei Tranchen
Europas größter Autobauer Volkswagen begibt über seinen Finanzierungsarm Volkswagen International Finance eine Hybridanleihe in zwei Tranchen. Die Laufzeit soll unendlich sein, eine Tranche sei fünf Jahre nicht kündbar, die andere zehn. Das Volumen soll im Benchmarkbereich liegen. Die Transaktion wird von Bank of Ameria Merrill Lynch, Citi, Commerzbank und Goldman Sachs begleitet. Volkswagen wird von Moody’s mit A3 und von S&P mit A- bewertet, bei beiden Agenturen ist der Ratingausblick positiv. Die Hybridanleihe beurteilt Moody’s vorläufig mit Baa2 und S&P mit BBB.
Juwi sichert sich Konsortialkredit über 252 Millionen Euro
Der Projektentwickler von Kraftwerken für erneuerbare Energien Juwi hat mit einem Bankenkonsortium aus insgesamt 13 Instituten eine Kreditlinie in Höhe von 252 Millionen Euro vereinbart. „Dieser Konsortialkredit bildet die finanzielle Basis für das operative Geschäft der kommenden drei Jahre“, erklärte Juwi-Finanzvorstand Martin Winter, der seit rund einem Jahr CFO des Wörrstädter Unternehmens ist. Damals hatte Juwi den CFO-Posten neu geschaffen. Das Bankenkonsortium unter Führung von Deutscher Bank, DZ Bank und UniCredit Bank stellt der Juwi-Gruppe damit ein Finanzierungsvolumen zur Verfügung, das um mehr als ein Viertel über der Gesamtsumme der bisherigen bilateralen Kredite liegt. An dem Konsortium haben sich Juwi zufolge fünf neue Banken, darunter auch die KfW-Gruppe, beteiligt.
Leasing-Markt schwächelt im ersten Halbjahr 2013
Der deutsche Leasingmarkt bleibt in den ersten Monaten dieses Jahres leicht unter dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dem Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen zufolge muss der Mobilien-Leasingmarkt im ersten Halbjahr dieses Jahres einen Rückgang von 2 Prozent hinnehmen. „Der schwache Automarkt hat unser Neugeschäftswachstum ausgebremst“, sagt Martin Mudersbach, Präsident des Bundesverbands Deutscher Leasing-Unternehmen. Abgesehen vom Pkw-Leasing (minus 4 Prozent) wuchsen jedoch nach Angaben des Leasingverbands alle übrigen Objekte um durchschnittlich 3,5 Prozent. Das Leasing von IT-Equipment und Produktionsmaschinen legte sogar um 14 bzw. 8 Prozent zu. Für das laufende Jahr rechnet der BDL-Präsident allenfalls mit einem stabilen Neugeschäft, da die Leasing-Wirtschaft „mit der Konjunktur atmet“. Entscheidend werde die Entwicklung beim Fahrzeugleasing sein. Im vergangenen Jahr hatte die Leasingwirtschaft ein Neugeschäft von 49 Milliarden Euro erzielt.
Weitere Finanzierungen
Moody’s weist den Kreditfazilitäten der Minimax Viking Group ein B2-Rating zu. Davon betroffen sind eine First Lien Term Loan Fazilität in Höhe von 315 Millionen Euro und 422 Millionen US-Dollar sowie eine revolvierende Kreditfazilität über 40 Millionen Euro. Das Unternehmensrating der Minimax Viking GmbH sowie der stabile Ratingausblick bleiben unverändert.
Gildemeister führt die bereits angekündigte Bezugsrechtskapitalerhöhung durch und erhöht das Grundkapital der Gesellschaft unter teilweiser Ausnutzung des genehmigten Kapitals um rund 40 Millionen Euro
Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.