Bayer beschließt Kapitalerhöhung über 6 Milliarden Euro
Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat zur Finanzierung der 63 Milliarden US-Dollar schweren, gerade abgeschlossenen Übernahme des US-Saatgutriesen Monsantodie dafür nötige Kapitalerhöhung auf den Weg gebracht. Die Leverkusener werden 74,6 Millionen neue Aktien zum Preis von je 81 Euro ausgeben, teilte das Unternehmen mit. Dies ergibt einen Bruttoerlös von 6 Milliarden Euro. Für je 23 gehaltene Aktien können die Aktionäre zwei neue Papiere erwerben. Mit der Kapitalerhöhung wäre der Eigenkapitalteil der Übernahmefinanzierung beendet. Für den Fremdkapitalteil werden Euro- und Dollaranleihen mit einem Umfang von 15 bis 20 Milliarden Euro erwartet.
Die Ratingagentur S&P hat die Bewertung Bayers aufgrund des kostspieligen Deals um zwei Stufen von A- auf BBB verschlechtert. Der Ausblick ist stabil. Auch Moody’s hat das Rating Bayers von A3 auf Baa1 bei negativem Ausblick verschlechtert. Die Ratingagentur Fitch hat die Bewertung der Leverkusener um eine Notch von A auf A- bei stabilem Ausblick verschlechtert.
Knorr-Bremse begibt Bond über 750 Millionen Euro
Der Bremsenhersteller Knorr-Bremse begibt eine neue Unternehmensanleihe. Das Volumen liegt bei 750 Millionen Euro. Das Papier wird bei einer Laufzeit von sieben Jahren mit 1,125 Prozent verzinst. Die Anleihe war nach Angaben des Unternehmens fast dreifach überzeichnet. Den Erlös will Knorr-Bremse zur Finanzierung des Wachstums und zur Verbesserung der Kapitalstruktur nutzen. Deutsche Bank, HSBC und BayernLB haben die Transaktion begleitet.
Moody’s bewertet die Anleihe mit einem Rating von A2. Gleichzeitig bestätigt die Ratingagentur das Emittentenrating des Bremsenherstellers ebenfalls bei A2. Der Ausblick ist stabil.
Volkswagen Bank platziert drei neue Anleihen
Die Volkswagen Bank hat drei Anleihen mit einem Volumen von insgesamt 2 Milliarden Euro platziert. Die erste Anleihe über 600 Millionen Euro hat eine Laufzeit von 3,25 Jahren und wird mit 3-Monats-Euribor plus 0,7 Prozent verzinst. Die zweite Anleihe über ebenfalls 600 Millionen Euro hat eine Laufzeit von 3,5 Jahren und wird mit 0,625 Prozent verzinst. Die dritte Anleihe über 800 Millionen Euro hat eine Laufzeit von sechs Jahren und wird mit 1,25 Prozent verzinst. Die Anleihen wurden von einem Bankenkonsortium bestehend aus Deutsche Bank, ING, Mizuho und NatWest Markets vermarktet. Die Volkswagen Leasing Mexico platzierte zudem Mitte Mai eine Anleihe mit einem Volumen von zwei Milliarden Mexikanischen Peso (rund 86 Millionen Euro).
Weitere Meldungen
Das Schweizer Energiespeicherlösungsunternehmen Leclanché hat sich eine Finanzierung von 75 Millionen Schweizer Franken (rund 65 Millionen Euro) von seinem größten Aktionär Fefam gesichert. Zudem stellt Fefam eine bedingte Kreditlinie von 50 Millionen Schweizer Franken für Akquisitionen und Joint Ventures bereit. Bereits im März kündigte Leclanché zudem an, dass das Unternehmen ein unverbindliches Term Sheet mit einem möglichen strategischen Investor unterzeichnet hat, um die Gesamtfinanzierung des Unternehmens auf zwischen 100 und 125 Millionen Franken zu erhöhen. Das Unternehmen geht davon aus, dass eine endgültige Vereinbarung bis zum vierten Quartal dieses Jahres getroffen werden kann.
Der Ferienhausvermittler Homes & Holiday strebt in das Mittelstandssegment der Münchener Börse. Bis zu zwei Millionen neue Aktien werden zu einem Ausgabepreis von 2,50 Euro je Aktie angeboten. Das Emissionsvolumen beläuft sich damit auf bis zu 5 Millionen Euro. Ziel des Börsengangs ist es, das in Spanien und Deutschland etablierte Geschäftsmodell auf weitere Ferienregionen zu übertragen und die Expansion weiter voranzutreiben.
Der Darmstädter Batteriesystem-Anbieter Akasol will noch im Juni an die Börse gehen, teilte das Unternehmen mit. Dabei sollen Insidern zufolge Aktien im Wert von 100 bis 125 Millionen Euro an Investoren verkauft werden, heißt es in einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Bei dem Börsengang würde Akasol dem Bericht zufolge mit 400 bis 500 Millionen Euro bewertet werden. Der Mehrheitseigner Sven Schulz will mit dem IPO-Erlös die Produktionskapazitäten ausbauen, ein Werk in den USA und ein Forschungs- und Entwicklungszentrum aufbauen.
Der Spirituosenhersteller Semper Idem Underberg hat beschlossen, eine neue Anleihe mit einem Zielvolumen von 30 Millionen Euro zu begeben. Die Anleihe soll einen Zinssatz von 4 bis 4,5 Prozent haben und bis 2024 laufen. Die Emission unterliegt der Bedingung, dass Bonds im Volumen von mindestens 20 Millionen Euro platziert werden. Zudem unterbreitet Semper Idem Underberg den Gläubigern der Anleihe 2015/2018 ein Umtauschangebot in den neuen Bond. Der Emissionserlös soll neben der Tilgung der Anleihe 2015/2018 für Investitionen in die Entwicklung des Vertriebs sowie in Standortverlagerungen und -optimierungen verwendet werden. Die Transaktion wird von der IKB als Sole Global Coordinator und Bookrunner begleitet.
Das Medizintechnikunternehmen Siemens Healthineers, das erst im März dieses Jahres an die Börse ging, zieht in den Technologie-Index TecDax. Die Medizintechnikfirma soll den Maschinenbauer Aumann ersetzen.
Capsensixx, eine Tochter der Beteiligungsgesellschaft PEH Wertpapier, hat die Preisspanne für den geplanten Börsengang festgelegt. Der Ausgabepreis der neuen Aktien soll zwischen 16 und 19 Euro liegen.
Die Anleihegläubiger von Publity, einem Investor im Bereich Büroimmobilien, haben One Square Advisors zum gemeinsamen Vertreter bestimmt. Eigentlich sollte über eine Umwandlung einer Wandelanleihe in Erwerbsrechte für einen neue Wandelanleihe abgestimmt werden. Bezüglich dieses Konzepts habe es aber noch weiteren Klärungsbedarf bei einigen Gläubigern gegeben.
Die van der Molen GmbH, ein Produzent von Prozesslösungen für die Getränkeindustrie, strebt eine Sanierung über ein Insolvenzverfahren an. Robert Hänel von der Kanzlei Anchor Rechtsanwälte wurde zum vorläufigen Insolvenzberater berufen. Nach Ausbleiben geplanter Kundenzahlungen war das Unternehmen in eine Liquiditätskrise geraten. Die Tochtergesellschaften in Italien und Südafrika sind nicht von der Insolvenz betroffen.
Die Investmentgesellschaft Lloyd Fonds hat eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen beschlossen. Bis zu 915.664 neue Aktien sollen zu einem Ausgabepreis von 4,20 Euro je Aktie platziert werden. Der Nettoerlös soll dazu genutzt werden, um die Kapitalbasis der Gesellschaft zu stärken und die weitere Entwicklung voranzutreiben.
Der Schweizer Maschinenbauer Klingelnberg strebt an die Börse. Das Unternehmen will in den kommenden Monaten mit einem Börsengang 20 Millionen Euro einsammeln, heißt es in einem Bericht des „Handelsblatt“. Demnach ist ein Streubesitz von 50 Prozent angestrebt.
Ratingmeldungen
Moody’s hat das Rating des Brandschutzunternehmens Minimax Viking von Ba3 auf B1 verschlechtert. Der Ausblick veränderte sich von positiv zu stabil. Die Agentur begründet den Schritt mit einer Dividendenzahlung über 552 Millionen Euro an Minimax Mutterkonzern MV Holding, mit der Anteile von Shareholdern zurückgekauft werden sollen.
Moody’s verbessert das Emittentenrating der EnBW von Baa1 auf A3 bei stabilem Ausblick. In der Begründung verweist die Ratingagentur auf das solide finanzielle Profil des Unternehmens.
Scope verschlechtert den Ausblick des Ratings der Deutschen Bank von stabil auf negativ. Das Rating liegt bei BBB+. In der Begründung verweist die Ratingagentur auf kommende Herausforderungen im Zuge des geplanten Umbaus Bank.
Fitch hat das Rating des Heizkostenablesers Techem von BB- zu B+ verschlechtert. Die Ratingagentur begründet ihre Entscheidung mit der Ewartung einer steigenden Verschuldung in Folge des kürzlichen Verkaufs von Techems an ein Konsortium der Partners Group.
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