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Finanzierungen: Deutsche Bahn, Daimler, Deutsche Rohstoff AG

Die Deutsche Bahn macht den ersten Schritt. Als erstes Unternehmen wagt sie sich nach der Entscheidung für den Brexit an den Anleihemarkt.
Uwe Miethe/Deusche Bahn AG

Deutsche Bahn platziert neue Anleihe

Die Deutsche Bahn hat sich als erstes europäisches Unternehmen nach der Flaute rund um das Brexit-Referendum an den Bondmarkt gewagt und 750 Millionen Euro eingesammelt. Die Anleihe läuft bis Juli 2031 und wird mit 0,875 Prozent verzinst. SEB, Société Générale, Barclays und Commerzbank haben die Transaktion begleitet. Für die Bahn als Frequent Borrower ist es bereits die zweite Euro-Anleihe in diesem Jahr. Im Februar hatte der Konzern bereits 500 Millionen Euro eingesammelt.

Daimler erhöht Pensionsvermögen

Der Autokonzern Daimler schießt erneut neue Mittel in sein Pensionsvermögen. Der Konzern, der gerade über seine Finanzsparte das Leasingunternehmen Athlon Car Lease übernommen hat, begründet den Schritt mit dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld, durch das der Ausfinanzierungsgrad der Zusagen sinkt. Der Konzern führt rund 1,8 Milliarden Euro zu, indem er seine Anteile an Renault und Nissan in das Pensionsvermögen überträgt.

Dadurch erreiche das Unternehmen eine deutliche, Cashflow-neutrale Verbesserung des Ausfinanzierungsgrads um etwa 6 Prozent, teilte Daimler-CFO Bodo Uebber mit. Die strategische Kooperation mit Renault und Nissan sei davon unberührt und werde weiter ausgebaut. Daimler hat bereits Ende 2015 1 Milliarde Euro zuführen müssen, um die Pensionsansprüche zu decken.

Deutsche Rohstoff AG nennt Details zur geplanten Bondemission

Die Deutsche Rohstoff AG verfolgt ihre Pläne für eine neue Anleiheemission trotz volatiler Kapitalmärkte weiter. CEO und CFO Thomas Gutschlag will bis zu 75 Millionen Euro einwerben. Der Kupon des Mini-Bonds liegt bei 5,625 Prozent. Die Emission wird von der ICF Bank begleitet. Allerdings ist die neue Bondstruktur komplexer als bei der ersten Anleihe 2013. Wie Gutschlag gegenüber FINANCE-TV erklärte, gibt es nun mehr Covenants, die den Investoren am Mini-Bond-Markt mehr Sicherheit geben sollen.

Sixt Leasing startet ABS-Programm

Der Konzern Sixt Leasing hat ein Verbriefungsprogramm für Leasingverträge aufgesetzt. In diesem Rahmen stellt die Commerzbank ein Finanzierungsvolumen von 250 Millionen Euro bereit. In den kommenden Monaten sollen sich weitere Banken anschließen, um das Zielvolumen von 500 Millionen Euro zu erreichen. Sixt Leasing will zudem eine Core-Loan-Fazilität in Höhe von 209 Millionen Euro zurückzahlen. Bei der Verbriefung der Leasingforderungen wurde Sixt Leasing durch die Wirtschaftskanzlei Hogan Lovells unter Federführung von Dietmar Helms beraten.

Pansuevia refinanziert Infrastrukturprojekt

Die Konzessionsgesellschaft Pansuevia, an der die Baukonzerne Hochtief und Strabag je 50 Prozent der Anteile halten, hat den Ausbau der Autobahn A 8 zwischen Ulm und Augsburg refinanziert. Damit wurde die Finanzierung des Baus, der im Rahmen einer öffentlich-privater Partnerschaft verwirklicht wurde, abgelöst. Ein entsprechender Finanzierungsvertrag wurde mit der KfW Ipex-Bank, Nord LB, SEB, Société Générale, den institutionellen Investoren MEAG und La Banque Postale Asset Management (LBPAM) sowie der Europäischen Investitionsbank EIB abgeschlossen.

Die EIB nutzt bei dieser Transaktion erstmals das neue Finanzierungsinstrument Senior Debt Credit Enhancement. Die Kreditart soll durch seinen Nachrangcharakter die Position bevorrechtigter Kreditgeber verbessern. Dadurch sollen private Investitionen in Infrastrukturprojekte gefördert werden. Der private Sektor ist in Höhe von rund 400 Millionen Euro an dem Projekt beteiligt.

Weitere Finanzierungen

Der Schweizer Reiseveranstalter Kuoni hat den Gläubigern seiner 200 Millionen Schweizer Franken schweren Anleihe die Möglichkeit gegeben, diese vorzeitig auszulösen. Grund dafür ist der Kontrollwechsel, der durch die Übernahme des Unternehmens durch die Beteiligungsgesellschaft EQT entsteht. Eigentlich läuft der mit 1,5 Prozent verzinste Bond noch bis 2019. Dem Unternehmen wurden zum Nominalwert zuzüglich der aufgelaufenen Zinsen Papiere mit einem Nennwert von rund 125 Millionen Schweizer Fran

Partech Ventures hat seinen Wachstumsfonds Partech Growth mit einem Volumen von 400 Millionen Euro geschlossen. Der Fonds soll Beträge zwischen 10 und 50 Millionen Euro in Later-Stage-Start-ups investieren. Bislang hat Partech Growth in die Unternehmen Brandwatch, FreedomPop, Made.com, M-Files und RockYou investiert.

Die 4finance-Gruppe, ein Online-Anbieter von Konsumentenkrediten, hat eine Anleihe mit einem Volumen von 100 Millionen Euro platziert. Gezeichnet wurden die Papiere von institutionellen Investoren. Die Emission wurde von einem Syndikat aus Wallich & Matthes, Derobank und ParetoSecurities begleitet. Als Berater war GSK Stockmann + Kollegen unter Federführung von Hendrik Riedel tätig.

Die Deutsche Forfait hat die im Insolvenzplan vereinbarte Barkapitalerhöhung mit einem Volumen von 7,5 Millionen Euro abgeschlossen. Der britische Privatinvestor Shahab Manzouri hat sämtliche Aktien gezeichnet. Zudem ist er neues Vorstandsmitglied. Der Insolvenzplan sieht noch eine weitere Kapitalerhöhung über 3,7 Millionen Euro vor.

Der Deutsche Bildung Studienfonds II hat seine zweite Anleihe begeben, die ein Volumen von 7,5 Millionen Euro hat. Das Papier mit einer Laufzeit von zehn Jahren wird mit 4 Prozent verzinst. Anleger können den Bond noch ein Jahr lang zeichnen – bis zu einem Gesamtvolumen von 10 Millionen Euro. Das Kapital wird zur Förderung von Studenten verwendet.

Das Münchener Computer-Vision-Startup TerraLoupe hat eine Seed-Finanzierung erhalten. Das Unternehmen analysiert Luftbilddaten mittels künstlicher Intelligenz. Die Mittel werden von Bayern Kapital sowie einem Konsortium von Business Angels, zu dem Christoph von Einem, Michael Mirow und das e2C3-Angelnetzwerk gehören bereitgestellt. Die Investoren wurden bei der Transaktion durch Arqis unter Federführung von Christoph von Einem selbst begleitet.

Das Fintech-Startup Smacc hat 3,5 Millionen Euro Wagniskapital eingeworben. Die Mittel erhält der Softwareanbieter von Cherry Ventures, Rocket Internet, Dieter von Holtzbrinck Ventures, Grazia Equity und Business Angels.

Der neu aufgelegte eCapital IV Technologie Fonds und der Technologiegründerfonds Sachsen investieren in das Unternehmen Rhebo, das auf Überwachung des Datenverkehrs in Industriesteuernetzen spezialisiert ist. Der Fonds eCapital IV soll ein Volumen von 100  Millionen Euro erreichen und etwa 15 Beteiligungen erwerben.

Ratingmeldungen

Karlie hat die jährliche Zinszahlung für seine Anleihe auf den 13. Juli verschoben. Die Ratingagentur Scope hat daraufhin angekündigt, das Rating von Karlie so lange auf Selective Default zu belassen, bis die Zinsen gezahlt worden sind. Die Anleihegläubiger von Karlie haben zugestimmt, die Anleihe zu restrukturieren, was unter anderem eine Laufzeitverlängerung und eine Senkung des Kupons von 6,75 auf 5 Prozent beinhaltet.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de