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Finanzierungen: Deutsche Bahn, Steilmann, Kuka

Der Roboterproduzent Kuka hat einen Schuldschein über 250 Millionen Euro begeben.
Kuka

Deutsche Bahn begibt Benchmark-Anleihe über 600 Millionen Euro

Die Deutsche Bahn baut ihre Anleihefinanzierung aus, um finanziell flexibler zu werden: Der Konzern hat über die Finanzierungsgesellschaft Deutsche Bahn Finance eine Benchmark-Anleihe mit einem Volumen von 600 Millionen Euro begeben. Die Anleihe hat eine Laufzeit von zehn Jahren und ist mit einem Kupon über 1,25 Prozent verzinst. Konzernangaben zufolge war die Emission 1,4-fach überzeichnet. Investiert haben institutionelle Investoren aus Europa und Asien. Die Bond-Platzierung wurde von den Konsortialführern Bayerische Landesbank, Citigroup, Intesa SanPaolo IMI sowie der Société Générale begleitet.

Des Weiteren hat die Deutsche Bahn ihre erst Anfang Oktober begebene variabel verzinste Anleihe mit einer Laufzeit von acht Jahren und einem Gesamtvolumen von 400 Millionen Euro nochmals um 200 Millionen Euro aufgestockt. Die neue Tranche des Floaters hat ebenfalls einen Kupon von 3M-Euribor + 43 bps. Konsortialführer dieser Emission sind die Commerzbank, DZ Bank, ING Bank und Royal Bank of Scotland.

Börsengang von Steilmann läuft an

Der Börsengang des Modekonzerns Steilmann ist angelaufen. Die Zeichnungsfrist für die bis zu 17 Millionen neuen Papiere läuft bis zum 22. Oktober. Weiterhin ist eine Mehrzuteilung von 2,55 Millionen Aktien möglich, bei deren vollständiger Ausübung der Streubesitz bei rund 49 Prozent liegen würde. Die Preisspanne liegt zwischen 3,50 und 5 Euro je Aktie.

In der Mitte dieser Spanne ergibt sich damit ohne die Greenshoe-Option ein Angebotsvolumen von 75,8 Millionen Euro. Mit dem Nettoerlös sollen M&A-Deals und ein Ausbau des Vertriebsnetzes finanziert sowie Schulden reduziert werden. Der Handel im Prime Standard der Frankfurter Börse soll am 27. Oktober aufgenommen werden. Die Emission wird von der Oddo Seydler Bank begleitet. Als Joint Bookrunner agierte die italienische Banca IMI.

Kuka platziert neuen Schuldschein

Kuka hat ein Schuldscheindarlehen über 250 Millionen Euro begeben. Damit wurde das ursprünglich angestrebte Volumen von 150 Millionen Euro deutlich übertroffen. Mit dem Geld will Kuka seine Wachstumsstrategie fortsetzen. Platziert wurden zwei Tranchen mit einer Laufzeit von fünf beziehungsweise sieben Jahren mit fester Verzinsung von durchschnittlich 1,35 Prozent. Arrangiert wurde das Darlehen von der Landesbank Baden-Württemberg und der Unicredit Bank.

Preisspanne für Hapag-Lloyd-IPO bei 23 bis 29 Euro

Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd hat die Preisspanne für ihren Börsengang auf 23 bis 29 Euro je Aktie festgelegt. Bis zum 27. Oktober läuft die Zeichnungsfrist, die Wertpapiere sollen ab dem 30. Oktober gehandelt werden. Angeboten werden bis zu 15,7 Millionen Aktien, wovon 11,5 Millionen aus einer Kapitalerhöhung stammen. Hapag-Lloyd strebt einen Bruttoemissionserlös in Höhe von rund 265 Millionen Euro an, danach soll sich die Anzahl der zu platzierenden Aktien richten. Diesen Betrag benötigt Hapag-Lloyd für Investitionen in Schiffe und Container. Kürzlich hatte die Reederei außerdem einen neuen Konsortialkredit zur Finanzierung von fünf Schiffen erhalten.

Zwei Ankeraktionäre von Hapag-Lloyd haben bereits Zeichnungszusagen für den IPO gemacht: Kühne Maritime – mit 21 Prozent der Anteile – und der chilenische Konzern CSAV – mit bislang 34 Prozent – haben sich verpflichtet, jeweils Aktien im Wert von 30 Millionen US-Dollar zu zeichnen. Hauptaktionär CSAV wird dabei durch die Kanzlei Linklaters unter Federführung von Wolfgang Sturm beraten. Die TUI-Hapag Beteiligungs GmbH hat eine Platzierungsoption für bis zu 2,3 Millionen bestehende Anteile. Außerdem besteht eine Mehrzuteilungsoption über bis zu 1,9 Millionen Hapag-Aktien. Diese eingerechnet umfasst das Gesamtangebotsvolumen rund 362 Millionen Euro (410 Millionen US-Dollar).

Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners des IPO sind Berenberg, Deutsche Bank und Goldman Sachs International. Diese stellen der Reederei im Zuge des Börsengangs außerdem eine neue Kreditlinie über 125 Millionen US-Dollar bereit. Weitere Joint Bookrunners sind die Citigroup, Credit Suisse, HSBC und Unicredit. Als Co-Lead Manager agieren die DZ Bank, ING und M.M. Warburg & Co.

Sympatex-Umschuldung verzögert sich

Bei der ersten Gläubigerabstimmung des Mini-Bond-Emittenten Sympatex kam kein Beschluss über die vorzeitige Rückzahlung der Mittelstandsanleihe zustande. Laut Unternehmensangaben stimmten mehr als 95 Prozent der beteiligten Gläubiger für das Vorhaben, die Anleihebedingungen dafür entsprechend zu ändern und eine frühzeitige Call-Option einzubauen. Allerdings wäre für einen Beschluss eine höhere Beteiligungsquote der Anleihegläubiger nötig gewesen. Nun hat das Unternehmen eine zweite Gläubigerversammlung für den 9. November einberufen. Wenn das Unternehmen grünes Licht bekommt, hätte Sympatex bis Dezember 2016 die Möglichkeit, den Bond zum Kurs von 101 Prozent vorzeitig zurückzuzahlen, danach dann zu 100 Prozent.

Corestate macht sich bereit für Börsengang

Der Immobilien-Investmentmanager Corestate Capital Holding bereitet seinen Börsengang vor. Im Rahmen einer Barkapitalerhöhung werden neue Aktien ausgegeben, außerdem sollen Aktien aus dem Bestand einzelner Altaktionäre veräußert werden. Nach dem IPO soll der Streubesitz bei über 50 Prozent liegen. Der angestrebte Emissionserlös von rund 100 Millionen Euro soll gemeinsam mit Kunden in Co-Investments investiert werden. Derzeit verwaltet Corestate ein Immobilienvermögen von 1,4 Milliarden Euro. Berenberg agiert als Sole Global Coordinator und Bookrunner und wird vom Bankhaus Lampe als Co-Bookrunner unterstützt.

Novomatic begibt Schuldscheindarlehen

Novomatic hat einen Schuldschein mit einem Volumen von 275 Millionen Euro platziert. Die begebenen Tranchen laufen über fünf beziehungsweise zehn Jahre. Interesse hatten nicht nur Investoren aus Deutschland und Österreich, sondern auch unter anderem aus Luxemburg und Spanien. Mit dem Erlös finanziert Novomatic die laufende Geschäftstätigkeit. Außerdem ist das Unternehmen am M&A-Markt aktiv. Derzeit läuft ein Deal zur Übernahme der teilstaatlichen Casino Austria.

Weitere Finanzierungen

Der Windenergiekonzern Nordex will die Übernahme des spanischen Wettbewerbers Acciona Windpowerüber einen Jumbo-Schuldschein finanzieren. Der Kaufpreis soll zusammen mit der im kommenden April auslaufenden Anleihe über 150 Millionen Euro refinanziert werden, so CFO Bernard Schäferbarthold. Sollte Nordex seine Cash-Position nicht reduzieren, beliefe sich das Refinanzierungsvolumen insgesamt auf mehr als 500 Millionen Euro. Das favorisierte Finanzierungsinstrument ist Schäferbarthold zufolge ein Schuldschein.

Die Immobilienfirma Adler Real Estate (ARE) hat die Ausgabe einer Pflichtwandelanleihe über 175 Millionen Euro beschlossen. Die Anleihe geht an den Verkäufer der MountainPeak Trading, den ARE im August erworben hat. MountainPeak hält wiederum knapp 25 Prozent an der österreichischen Immobilienfirma Conwert. Die Pflichtwandelanleihe läuft über drei Jahre, ist mit einem Zinssatz von 0,5 Prozent pro Jahr ausgestattet und hat einen Wandlungspreis von 16,50 Euro. Die Ausgabe der Pflichtwandelanleihe dient der Finanzierung eines wesentlichen Teils des Kaufpreises. Die Anleihe werde dem Eigenkapital zugeschrieben, da die Wandlung in Adler-Aktien spätestens zum Laufzeitende erfolgen muss, schreibt ARE in einer Mitteilung.

Der Luxemburger Investor Atlantik will beim bayerischen Holzverarbeiter Pfleiderer im Rahmen eines Börsengangs aussteigen. Um das möglich zu machen, wird das Unternehmen umgebaut. Die an der Warschauer Börse notierte polnische Tochter Pfleiderer Grajewo soll die deutsche Mutter übernehmen. Aus diesem Grund hat das polnische Unternehmen eine Kapitalerhöhung eingeleitet, mit deren avisiertem Erlös von 900 Millionen polnischen Zloty (213 Millionen Euro) die Gesellschaft die Übernahme finanzieren will. Die Preisspanne für die bis zu 40 Millionen neuen Aktien beläuft sich demnach auf 27 bis 31 Zloty. Außerdem nutzt Atlantik die Gelegenheit, 6,1 Millionen Pfleiderer-Aktien auf den Markt zu werfen.

Nachdem die Deutsche Forfait es nicht geschafft hatte, die erforderliche Mindeststärkung ihres Eigenkapitals zu erreichen, wird die Sachkapitalerhöhung rückabgewickelt. Die Teilschuldverschreibungen, die zum Umtausch in Aktien eingereicht wurden, werden den Anleihegläubigern zurückübertragen.

Joh. Friedrich Behrens will eine Anleihe mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Volumen von bis zu 25 Millionen Euro platzieren. Der Kupon beträgt 7,75 Prozent. Die Zeichnungsfrist läuft bis zum 9. November. In diesem Zuge macht Behrens den Inhabern der bestehenden Unternehmensanleihe von 2011 auch ein Umtauschangebot. Diese können ihre Teilschuldverschreibungen 1:1 in die neue Anleihe tauschen. Dabei werden je umgetauschter Teilschuldverschreibung 20 Euro in bar sowie die bisher aufgelaufenen Stückzinsen ausgezahlt. Mit dem Erlös der neuen Anleihe wird die bestehende Teilschuldverschreibung refinanziert. Beraten wurde Behrens bei der Transaktion durch die Wirtschaftskanzlei Gleiss Lutz unter Federführung von Stephan Aubel und Kai Arne Birke. Bookrunner der neuen Emission ist die Quirin Bank.

Das Kölner Krebsdiagnostikunternehmen Neo New Oncology hat eine Finanzierungsrunde über rund 5 Millionen Euro abgeschlossen. Beraten wurde das Unternehmen bei der Transaktion durch die Kanzlei Orrick unter Federführung von Thomas Strassner.

Das Bauunternehmen Helma Eigenheimbau hat eine Kapitalerhöhung über 300.000 neue Aktien ohne Bezugsrecht abgeschlossen. Die Papiere wurden in einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren zum Preis von je 40 Euro platziert, womit der Bruttoemissionserlös bei 12 Millionen Euro liegt. Sole Global Coordinator und Bookrunner war die Quirin Bank.

Die Wandlungsrechte der von Immofinanz emittierten Wandelanleihen mit Laufzeiten bis 2017 und 1,25 Prozent sowie bis 2018 und 4,25 Prozent wurden mit Wirkung zum 14. Oktober angepasst. Grund ist die von der Hauptversammlung der abgespaltenen Buwog beschlossene Zahlung einer Bardividende für das Geschäftsjahr 2014/2015.

Der Online-Spieleanbieter Cliq Digital hat seinen Darlehensvertrag mit der Commerzbank verlängert. Die neu verhandelte Finanzierung ersetzt die beiden bisher bestehenden Darlehen, deren letzte Tilgungsrate über 3 Millionen Euro im Februar 2016 gezahlt werden soll. Diese Schlussrate wird in ein neues Darlehen über ebenfalls 3 Millionen Euro mit einem Zinssatz von 3,3 Prozent umgewandelt, das bis Dezember 2016 mit monatlich 300.000 Euro getilgt werden soll. Außerdem erhält Cliq Digital von der Bank einen neuen Überziehungskredit mit einem Rahmen bis zu 13 Millionen Euro zu einem Zins zwischen 2,1 Prozent plus Euribor und 3,3 Prozent plus Euribor.

Das Molekulardiagnostikunternehmen Curetis plant seinen Börsengang. Mit dem Erlös will das Holzgerlinger (bei Stuttgart) Unternehmen sein Vertriebsnetz in den USA ausbauen. Die neugegründete niederländische Holding Curetis soll neue Stammaktien begeben. Sämtliche Wertpapiere sollen an der Euronext in Amsterdam sowie in Brüssel notiert werden. Nach Unternehmensangaben liegen bereits Zeichnungszusagen bestehender Aktionäre über insgesamt rund 15 Millionen Euro vor. Konsortialführer ist RBC Capital Markets, die bei der Platzierung als Bookrunner von der Bank Degroof Petercam unterstützt wird. Als Joint Lead Manager ist die ICF Bank mandatiert.

Die Barkapitalerhöhung des Softwareunternehmens Beta Systems Software wurde in das Handelsregister eingetragen. Das Grundkapital wurde durch Ausgabe von 6,6 Millionen Aktien auf 26,4 Millionen Euro erhöht. Der Bruttoemissionserlös beträgt 6,6 Millionen Euro.

Ratingmeldungen

Die Ratingagentur Moody’s hat das Rating des Automobilzulieferers Schaeffler im Zuge des Börsengangs von Ba3 auf Ba2 hochgestuft. Der Ausblick ist stabil. Moody’s begründet die Änderung mit der besseren Verschuldungssituation infolge des Börsengangs sowie das Bestreben des Managements, den Schuldenabbau voranzutreiben.

Die GFKL-Lowell Group hat von Moody’s das vorläufige Rating Caa1 für seine noch zu begebenden Senior Notes über 240 Millionen Britische Pfund erhalten. Für die geplante Anleiheemission mit einem Volumen von 555 Millionen Britischen Pfund erhält das Unternehmen das vorläufige Rating B2. Der Ratingausblick ist stabil. Das Unternehmen selbst erhält ein Rating von B2.

Moody’s sieht die Übernahmepläne des Immobilienriesen Vonovia (vormals Deutsche Annington) für den Konkurrenten Deutsche Wohnen kritisch. Die Ratingagentur hat das Rating A- der Deutschen Wohnen auf „CreditWatch“ mit negativer Implikation gesetzt.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.