Deutsche Wohnen beschließt Kapitalerhöhung
Die Deutsche Wohnen hat eine Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht beschlossen. Angestrebt wird ein Bruttoemissionserlös in Höhe von 875 bis 950 Millionen Euro. Dazu sollen bis zu 42,2 Millionen neue Aktien ausgegeben werden. Der Ausgabepreis steht noch nicht fest. Mit dem frischen Kapital will die Deutsche Wohnen ein Wohnungsportfolio mit 6.500 Einheiten und einem Wert von rund 500 Millionen Euro kaufen. Außerdem will die Gesellschaft Bankverbindlichkeiten mit hohen Zinsen im Umfang von 300 Millionen Euro zurückzahlen.
Weiterhin will die Deutsche Wohnen Finanzverbindlichkeiten von rund 1,2 Milliarden Euro mit Laufzeiten bis überwiegend 2018 und 2019 über neue Kredite sowie die mögliche Ausgabe von zehnjährigen Anleihen refinanzieren. Die aktuellen Verbindlichkeiten haben einen durchschnittlichen Zinssatz von 3,4 Prozent. Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners der Transaktion sind Goldman Sachs, UBS Investment Bank und Deutsche Bank, als Co-Lead Manager agieren Berenberg, DZ Bank, Kempen & Co und Unicredit.
Siemens begibt Milliardenanleihe für Übernahme von Dresser-Rand
Siemens hat für die Finanzierung der geplanten Übernahme des amerikanischen Energietechnikunternehmens Dresser-Rand eine Anleihe mit einem Volumen von 7,75 Milliarden US-Dollar (6,8 Milliarden Euro) begeben. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters hat der Bond sechs Tranchen mit Laufzeiten zwischen drei und 30 Jahren. Laut Reuters ist dies die erste Dollar-Anleihe von Siemens seit 2006. Mit der Transaktion will Siemens sich gegen einen schwachen Euro absichern, der den Kauf verteuern würde. Erst vor wenigen Tagen musste Dresser-Rand einen drastischen Geschäftseinbruch melden. Das mit der Emission betraute Konsortium wurde von der Deutschen Bank, Barclays, Goldman Sachs, Citigroup und JP Morgan geführt. Siemens wurde bei der Emission durch ein Team von Clifford Chance unter Federführung von Sebastian Maerker und George Hacket beraten.
Laut Moody’s könnte dies negative Auswirkung auf die Ratingstabilität des Konzerns haben. Durch die Emission erhöht sich die Leverage von Siemens auf 2.5x, womit der Konzern in der Ratingkategorie A1 eine schwache Position habe. Diese Einschätzung hat zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch keinen Einfluss auf das Rating des Konzerns.
Lenzing platziert neue Schuldscheine
Der Hersteller von Cellulosefasern Lenzing aus Österreich hat Schuldscheine mit einem Volumen von 150 Millionen Euro begeben. Die Laufzeit liegt knapp fünf beziehungsweise sieben Jahren für Schuldscheine mit fixer und variabler Verzinsung, sowie bei 10 Jahren für eine fix verzinste Tranche.
Im selben Zug hat das Unternehmen bestehende Schuldscheine gekündigt. Das ausstehende Volumen liegt nun bei insgesamt 290 Millionen Euro. Bei einer durchschnittlichen Laufzeit von etwa knapp unter sieben Jahren ergibt sich für Lenzing ein durchschnittlicher Zinssatz von 1,43 Prozent.
Elumeo will an die Börse
Elumeo, ein Onlinehändler für Edelsteinschmuck, plant seinen Börsengang im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse. Es sollen neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung von 40 bis 60 Millionen Euro platziert werden. Den IPO begleiten Société Générale Corporate & Investment Banking und die Baader Bank als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners. Mit dem Erlös des IPOs soll das Produktangebot ausgeweitet und die Investitionen in die digitale und internationale Expansion finanziert werden.
Börsenpläne bei Hapag-Lloyd
Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd bereitet einem Bericht des Manager-Magazins zufolge ebenfalls ihren IPO vor. Falls sich der Gewinn des Unternehmens weiter entwickelt wie im ersten Quartal, könne der Vorstand den Börsengang bereits im Juli beschließen und die Reederei könnte im Herbst an die Börse kommen.
Weitere Finanzierungen
Porsche Financial Services hat in den USA über eine Privatplatzierung eine ABS-Anleihe mit einem Volumen von 700 Millionen US-Dollar (etwa 634 Millionen Euro) begeben. Nach Unternehmensangaben erzielte die Transaktion sehr gute Ratings und geringe Margenaufschläge sowie Risikoabschläge.
Der AutozuliefererHella erweitert seinen Streubesitz: Die Familiengesellschafter des Unternehmens haben 13,9 Millionen Aktien an institutionelle Investoren verkauft, was 12,5 Prozent der Anteile entspricht. Joint Bookrunner sind das Bankhaus Lampe und die Deutsche Bank, die bei der Platzierung durch Hogan Lovells unter Federführung von Michael Schlitt beraten wurden.
Die Immofinanz-Gruppe hat eine langfristige Refinanzierung über 300 Millionen Euro mit der Bank Austria und der pbb Deutsche Pfandbriefbank als Joint Lead Arranger abgeschlossen. Mit den Darlehen wird ein Immobilienportfolio refinanziert. Details der Finanzierung sind nicht bekannt.
Das Maklerpoolunternehmen Jung, DMS & Cie. Pool hat über eine Privatplatzierung eine Unternehmensanleihe mit einem Volumen von 10 Millionen Euro begeben. Die Laufzeit der Papiere beträgt zehn Jahre mit einem jährlichen Coupon von 6 Prozent. Der Erlös soll für den Kauf von Maklerbeständen genutzt werden. Begleitet wurde die Transaktion von der Frankfurter Wertpapierhandelsbank Steubing als Sole Global Coordinator und Bookrunner.
Die Anleihegläubiger der insolventen S.A.G. Solarstrom erhalten eine erste Abschlagszahlung in Höhe von 15 Prozent der festgestellten Forderungen. Nach Angaben des Insolvenzverwalters liegt die insgesamt zu erwartende Insolvenzquote bei rund 50 Prozent.
Die Anleihe Kraftwerkspark II von Green City Energy wurde bislang von rund 800 Anlegern mit einem Volumen von 25,6 Millionen Euro gezeichnet. Das Volumen der Anleihe ist auf bis zu 50 Millionen Euro ausgelegt. Zu den Investoren gehören eine Versicherung sowie mehrere Stiftungen. Die Anleihen mit Laufzeiten von 10 beziehungsweise 20 Jahren werden mit 4,75 beziehungsweise 5,75 Prozent verzinst.
Die auf Kassensysteme spezialisierte Vectron Systems hat einen Kredit über 4 Millionen Euro erhalten, um Investitionen zu tätigen und ihre Gastronomie-Marketingplattform Bonvito zu etablieren.
Der Onlineshop für Luxusuhren Montredo hat von Investoren 1 Million Euro zur Finanzierung der Expansion außerhalb Europas und der Ausweitung des Sortiments eingesammelt. Ein Viertel der Finanzierung stammt von bestehenden Gesellschaftern, weiterhin haben sich neue Business Angels aus Deutschland sowie Chris Hitchen von Next Commerce beteiligt.
Curasan, ein Unternehmen für regenerative Medizin, hat eine Barkapitalerhöhung mit einem Volumen von 0,7 Millionen Euro abgeschlossen. Der Preis je Aktie lag bei 1,40 Euro. Der Bruttoemissionserlös liegt bei 1,02 Millionen Euro und soll für weiteres Wachstum des Unternehmens eingesetzt werden. Die Transaktion wurde von der Oddo Seydler Bank begleitet.
Ratingmeldungen
Moody’s hat das B1-Rating des Stahl- und Metallhändlers Klöckner bestätigt. Der Ausblick für alle Ratings ist stabil. Das Rating spiegelt nach Angaben der Agentur die geringe Profitabilität des Unternehmens wider, das jedoch in einem schwierigen Marktumfeld mit hohem Wettbewerb in den USA eine führende Marktposition hat.
Das Stuttgarter Unternehmen Cloud No 7 hat von der Ratingagentur Creditreform eine Bestätigung des Investment-Grade-Ratings seiner Anleihe erhalten. Die besicherte Teilschuldverschreibung der Projektgesellschaft mit der Note BBB aus dem Jahr 2013 dient mit einem Volumen von 35 Millionen Euro der Entwicklung eines Luxus-Wohn- und Hotelprojekts.
Das fertiggestellte Restrukturierungsgutachten der auf Fenster- und Türbeschläge spezialisierten VBH Holding bestätigt die überwiegende Sanierungswahrscheinlichkeit des Unternehmens und bescheinigt der Gruppe eine positive Fortführungsprognose. Die kreditgebenden Konsortialbanken haben den im Gutachten festgestellten Maßnahmen zugestimmt, sodass bis Ende Juni eine weitere Finanzierung abgeschlossen werden kann.
Die Ratingagentur Creditreform hat der KTG Energie ein unverändertes Folgerating von BBB- bescheinigt. Das Unternehmen betreibt Biogasanlagen und strebt mit 79 Mitarbeitern für das Geschäftsjahr 2015/16 Umsätze von 90 Millionen Euro sowie ein Ebitda von 28 Millionen Euro an.
Das Rating des Modeunternehmens Steilmann-Boecker Fashion Point wurde von der Agentur Creditreform um eine Stufe auf BBB- gesenkt. Die Senkung ist hauptsächlich in der höheren Verschuldung begründet, die aus verschiedenen Übernahmen im vergangenen Jahr resultiert.
Moody’s verbessert den Rating-Ausblick für den Roboterherstellers Kuka von stabil auf positiv. Das Rating des MDax-Konzerns liegt bei Ba2. Als Grund nennt die Agentur die Maßnahmen zur Diversifikation, die Kuka unternommen hat.
Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.