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Finanzierungen: Dufry, Adidas, Drägerwerk

Der Duty-Free-Shop-Betreiber Dufry stärkt seine Kapitalbasis.
Michael Wels/iStock/Getty Images

Dufry stärkt die Kapitalbasis in mehreren Schritten

Der Schweizer Duty-Free-Shop-Betreiber Dufry hat mit mehreren Maßnahmen die Kapitalbasis gestärkt. Das Unternehmen, das von der Coronakrise stark getroffen wird, hat mit einem Bankenkonsortium eine zusätzliche Kreditfazilität über 425 Millionen Schweizer Franken (rund 403 Millionen Euro) abgeschlossen.

Zudem hat das Unternehmen in einer Kapitalerhöhung 151,3 Millionen Franken (143 Millionen Euro) und gleichzeitig eine Wandelanleihe über 300 Millionen Franken platziert. Der Bond läuft bis 2023 und wird mit 1 Prozent verzinst. Außerdem hat der Konzern die Streichung der Dividende angekündigt.

Neue Anleihe für Adidas?

Der Sportartikelhersteller Adidas plant offenbar die Ausgabe einer milliardenschweren Anleihe, um den von der KfW gewährten Staatskredit zur Überbrückung der Coronakrise so schnell wie möglich zurückzahlen zu können. Dies berichtete das „Manager Magazin“ vergangenen Donnerstag ohne Angabe von Quellen. Für die Transaktion sollen die Herzogenauracher derzeit auf den Erhalt ihres ersten externen Kreditratings hinarbeiten.

Adidas hatte sich vor wenigen Wochen einen revolvierenden Konsortialkredit über 3 Milliarden Euro gesichert. 2,4 Milliarden Euro stammten von der Staatsbank KfW, die restlichen 600 Millionen Euro kommen von mindestens sieben Banken. 

Drägerwerk sammelt über 76 Millionen Euro ein

Der Lübecker MedizintechnikerDrägerwerk, der durch die Corona-Pandemie einen hohen Auftragseingang verzeichnet, hat durch eine Kapitalerhöhung frisches Geld hereingeholt. Insgesamt sind dem SDax-Unternehmen zufolge 1 Million neue Aktien zu einem Platzierungspreis von 76,50 Euro an institutionelle Investoren ausgegeben worden. Dies entspricht einem Erlös von 76,5 Millionen Euro.

Die Inhaberfamilie Dräger hat sich auch an der Kapitalerhöhung beteiligt. Das frische Kapital will Drägerwerk zur kurzfristigen Stärkung der Liquidität und Eigenkapitalbasis sowie teilweise zur Kündigung von bestehenden Genussscheinen verwenden. 

Deutsche Wohnen platziert Anleihe über 1 Milliarde Euro

Die Deutsche Wohnen hat Bonds über 1 Milliarde Euro begeben. Die Anleihen haben Laufzeiten von fünf beziehungsweise zehn Jahren und werden mit 1 Prozent und 1,5 Prozent fest verzinst. Dem Unternehmen zufolge war das Orderbuch mehr als 12 Mal überzeichnet. „Im Einklang mit unserer konservativen Finanzierungsstrategie sind damit alle wesentlichen anstehenden Fälligkeiten bis 2023 abgedeckt“, kommentierte Philip Grosse, CFO der Deutsche Wohnen, die Transaktion.

Den Nettoerlös will die Deutsche Wohnen zur Refinanzierung bestehender Verschuldung, zur Finanzierung von M&A-Transaktionen sowie für allgemeine Unternehmenszwecke verwenden. Als Joint Bookrunner der Transaktion fungierten Deutsche Bank, Goldman Sachs International, JP Morgan, BNP Paribas und Unicredit.

Weitere Meldungen

Der Windturbinenhersteller Nordex hat seine Garantiekreditlinie über 1,21 Milliarden Euro um drei Jahre verlängert. Sie läuft nun bis April 2023. Insgesamt 21 Banken und Versicherungen unter Führung von Banca IMI, BNP Paribas, Commerzbank, HSBC und Unicredit stellen dem Unternehmen die Linie zur Verfügung. Durch die Linie kann Nordex das Projektgeschäft mit seinen Kunden mit Bankgarantien in den jeweiligen Hauptwährungen absichern. Die Nachhaltigkeitsagentur ISS Oekom hat die Linie unter dem Rating B als nachhaltig zertifiziert, teilt Nordex zudem mit.

Die Beteiligungsgesellschaft Elbstein hat die Durchführung einer Kapitalerhöhung beschlossen. Das Grundkapital des Unternehmens soll durch die Ausgabe von 1 Million neuen Aktien auf 3 Millionen Euro erhöht werden. Zu einem Preis von 14,50 Euro können bestehende Aktionäre die Aktien im Rahmen eines mittelbares Bezugsangebotes erwerben. Nicht bezogene Aktien sollen im Anschluss im Rahmen einer Privatplatzierung zum selben Preis angeboten werden. Den Erlös der Kapitalerhöhung will Elbstein, die ohne Fremdkapital arbeiten, für die Stärkung der Eigenkapitalbasis verwenden.

Das Digital Health-Start-up Smart Reporting hat sich in einer Series-B-Finanzierungsrunde frisches Kapital in Höhe von 15 Millionen Euro gesichert. Als Lead-Investor fungierte Yabeo. Zu den weiteren Geldgebern gehören unter anderem die Unternehmerinnen und Unternehmer Ann-Kristin Achleitner, Wolfgang Reitzle und Rolf Dienst. Das frische Kapital will Smart Reporting für den Ausbau der Technologie und der Expansion verwenden.

Ratingmeldungen

Moody’s setzt das Rating des Kabelnetzbetreibers Tele Columbus unter Beobachtung für ein mögliches Downgrade. Derzeit liegt es bei B3. Als Begründung verweist Moody’s auf die bevorstehende Fälligkeit des revolvierenden Kredits, der im Januar 2021 auslaufen wird. Die Agentur geht davon aus, dass Tele Columbus dieses Jahr einen begrenzten freien Cashflow generieren wird, und deshalb wohl eine Verlängerung des Kredits oder andere Liquiditätsquellen nötig seien werden.

Moody’s hat das Rating von Kaefer Isoliertechnik von Ba3 auf B1 herabgestuft. Der Ausblick ist stabil. Das Downgrade reflektiere die Verschlechterung des operativen Umfelds und ein global verlangsamtes makroökonomisches Wachstum in Europa in diesem Jahr aufgrund des Coronavirus.

S&P hat das Rating des Immobilienkonzerns Ado Properties von BBB- auf BB geändert. Der Ausblick ist stabil. S&P sieht ein Umsetzungsrisiko in Bezug auf den Zusammenschluss mit der Muttergesellschaft Adler Real Estate, und das auch die angekündigte Bezugsrechtsemission einschließt.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Finanzierungsticker.