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Finanzierungen: EnBW, Air Berlin, Von Roll

EnbW platziert eine Anleihe über 500 Millionen Euro.
EnbW

EnBW begibt Benchmark-Anleihe

Der Energieversorger EnBW hat über seine Tochter EnBW International Finance B.V. eine Anleihe mit einem Volumen von 500 Millionen Euro begeben. Das Papier läuft zwölf Jahre und ist mit einem Kupon von 2,5 Prozent ausgestattet. „Mit einem Credit Spread von 72 Basispunkten über Midswaps konnte die Anleihe mit einer Stückelung von 1.000 Euro bei Investoren langfristig platziert werden“, teilte der Energieversorger mit.

BNP Paribas, Citigroup und DZ Bank haben die Emission als Joint Lead Manager geführt. „Das Marktumfeld ist aktuell sehr positiv. Wir haben dieses günstige Marktumfeld genutzt, um künftige Fälligkeiten vorzufinanzieren“, sagt Thomas Kusterer, Finanzvorstand der EnBW. Bereits im März 2014 hatte EnBW eine Hybridanleihe mit einem Volumen von 1 Milliarde Euro begeben. Es war die zweite Hybridanleihe in der Unternehmensgeschichte von EnBW. Der Energieversorger hat bereits in den Jahren 2011 und 2012 eine Hybridanleihe über insgesamt 1 Milliarde Euro platziert – die erste Tranche im Oktober 2011 mit einem Volumen von 750 Millionen Euro, Mitte März 2012 folgte die zweite Tranche über 250 Millionen Euro.

Air Berlin erhält erste Kapitalspritze von Etihad

Air Berlins Großaktionär Etihad Airways hat der Fluggesellschaft die erste Kapitalspritze gesetzt. Vor Wochenfrist sei die erste Tranche der insgesamt 300 Millionen Euro schweren Wandelanleihen mit unbegrenzter Laufzeit gezeichnet worden, teilte Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft vor einigen Tagen mit. Ende April hatte Etihad zugesagt, in drei Schritten eine nachrangige Anleihe mit unbegrenzter Laufzeit zu zeichnen, die nach IFRS-Rechnungslegung als Eigenkapital zählt. Die beiden anderen Tranchen sollen Ende August und im November gezeichnet werden.

Von Roll Holding will Wandelanleihe platzieren

Die Von Roll Holding kündigt die Emission einer unbesicherten Wandelanleihe im Betrag von 61 Millionen Schweizer Franken mit Endfälligkeit im Jahr 2020 an. Das Schweizer Industrieunternehmen will den Emissionserlös für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet. Die Wandelanleihe ist Unternehmensangaben zufolge als sechsjährige klassische Wandelanleihe strukturiert. Sie wird in circa 30 Millionen Inhaberaktien der Von Roll wandelbar sein, was rund 16 Prozent der per heute ausgegebenen Aktien entspricht. Der Wandlungspreis beträgt 2,40 Schweizer Franken. Der Kupon der Anleihe liegt bei 1,25 Prozent p.a.

Weitere Finanzierungen

Die „technischen Gründe“, die laut MBB Clean Energy für die Nichtzahlung des Anleihekupons verantwortlich sein sollen, dauern nun schon fast vier Wochen. Die Hintergründe des Zahlungsverzugs bei MBB Clean Energy sind undurchsichtig. Anlegerschutzanwälte bringen sich in Stellung.

Die MS Deutschland fährt in schweren Gewässern. Der Jahresverlust hat sich 2013 gegenüber dem bereits schlechten Geschäftsjahr 2012 nochmals erhöht. Auch in diesem Jahr wird das Kreuzfahrtschiff rote Zahlen einfahren. Der PE-Investor Callista muss neues Eigenkapital bereitstellen – oder aber die Gläubiger.

Im Februar musste der Lebensmittelhersteller Zamek Insolvenz anmelden. Doch vor der jetzt anstehenden Gläubigerversammlung sind die Investoren alarmiert: Sie fühlen sich von den Verwaltern schlecht vertreten und fordern vom Amtsgericht Düsseldorf, die Eigenverwaltung aufzuheben.

Der Yachthersteller HanseYachts hat über eine Mittelstandsanleihe insgesamt 13 Millionen Euro eingesammelt. Ursprünglich hatte das Unternehmen bis zu 20 Millionen Euro platzieren wollen. Von dem Emissionserlös wird HanseYachts 1,04 Millionen Euro als Betrag für die erste Zinszahlung auf einem Treuhandkonto hinterlegen. Mit dem restlichen Betrag will der Yachthersteller die Produktion von Yachten der Marke „Sealine“ vorfinanzieren, die Modellpalette erneuern und erweitern, die geografische Vertriebsexpansion vorantreiben und bestehende Finanzverbindlichkeiten teilweise refinanzieren. Der Handelsstart der mit einem Kupon von 8 Prozent p.a. versehenen Schuldverschreibungen im Open Market der Deutschen Börse mit Einbeziehung in das Segment Entry Standard für Unternehmensanleihen ist für den 3. Juni 2014 vorgesehen. Steubing hat die Emission der Mittelstandsanleihe als Sole Global Coordinator und Bookrunner begleitet.

Vedes, eine Verbundgruppe für Spiel, Freizeit und Familie, will eine Mittelstandsanleihe im Volumen von bis zu 20 Millionen Euro mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Kupon von 7,125 Prozent p.a. begeben. Die Schuldverschreibung 2014/2019 wurde im Mai 2014 im Rahmen eines Emissionsratings von Feri EuroRating Services mit BB geratet.

Der ITK-Dienstleister QSC hat erstmals in der Unternehmensgeschichte einen Schuldschein platziert. Die seit einem Jahr amtierende Finanzchefin Barbara Stolz hat damit ihr Gesellenstück abgeliefert. Ihr nächstes Großprojekt könnte aus dem M&A-Bereich kommen.

Das Berliner Technologieunternehmen Geo-En Energy Technologies konnte sich eine Eigenkapitalfinanzierung im einstelligen Millionenbereich sichern.

SeniVita Sozial hat einen Genussschein an der Börse platziert. Bis zum Ende der Zeichnungsfrist zeichneten institutionelle und private Anleger für gut 10 Millionen Euro das Wertpapier.

Das Bettwaren Traditionsunternehmen Gebr. Sanders hat die zum 31. Mai 2014 fällige Unternehmensanleihe zurückgezahlt. Das Papier war im Mai vergangenen Jahres mit einer Laufzeit von 12 Monaten, einem Volumen von 11 Millionen Euro und einem Kupon von 9 Prozent platziert worden.

Der Multi Asset Manager LFPI-Gruppe hat für ihren neuen LFPI European Debt Fund bereits Mittelzusagen von 200 Millionen Euro eingeworben. Das Zielvolumen des Fonds liegt bei 400 Millionen Euro. Mit dem Fonds bietet die LFPI-Gruppe Unitranche-Finanzierungen und Mezzanine-Kapital, erwirbt aber auch Kredite über den Sekundärmarkt.

Die Ratingagentur Moody’s hat den Ausblick für die Bonitätseinstufung der Deutschen Lufthansa von stabil auf positiv angehoben. Das Rating selbst hat sie bei Ba1 bestätigt. Das Verschuldungsprofil der Lufthansa habe sich 2013 trotz eines sinkenden operativen Ergebnisses deutlich verbessert, begründeten die Ratinganalysten diesen Schritt. Die Verschuldung dürfte zudem von Erfolgen des Effizienzprogramms Score profitieren.

Die Ratingagentur Fitch bestätigt die Bonitätsnote von Daimler bei A-, Ausblick stabil.

sabine.paulus[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.

Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.