Gagfah refinanziert sich zu günstigeren Konditionen
Gagfah hat ein weiteres Darlehen umgeschuldet. Für den Kredit über 176 Millionen Euro hat das Luxemburger Immobilienunternehmen mit der HSH Nordbank günstigere Konditionen vereinbart. Die neue Finanzierung teilt sich in zwei Tranchen auf: Die erste über 134 Millionen Euro für den Kernbestand des hauptsächlich in Heidenheim gelegenen GBH-Portfolios mit mehr als 4.400 Wohneinheiten läuft nach Unternehmensangaben sieben Jahre. Die zweite Tranche über 42 Millionen Euro sei im Wesentlichen durch ein Verkaufsportfolio besichert und habe eine Laufzeit von drei Jahren, teilte Gagfah mit. Die durchschnittliche Laufzeit sei damit wesentlich länger als zuvor. Auch der Zins ist günstiger. Er liege bei durchschnittlich 3,05 Prozent und damit rund 130 Basispunkte unterhalb des abgelösten Darlehens. Mit dieser Refinanzierung kann das Immobilienunternehmen, das im MDAX notiert zudem Finanzierungsgebühren von etwa 1 Prozent einsparen. Sie wären angefallen, wenn die zweijährige Verlängerungsoption mit dem vorherigen Kreditgeber ausgeübt worden wäre, teilte Gagfah mit.
Im vergangenen Herbst hat der Immobilienkonzern einen großen Schritt bei der Restrukturierung seiner Passivseite gemacht. Bis Mitte Oktober hat CFO Gerald Klinck 2013 schon über 4 Milliarden Euro refinanziert – und die Zinslast binnen Jahresfrist um mehr als 100 Basispunkte gedrückt.
Bauer schließt Konsortialkredit ab
Der Baukonzern Bauer hat Mitte April eine neue Finanzierung abgeschlossen. Mit den wesentlichen Hausbanken unter Führung der beiden Koordinatoren Deutsche Bank und UniCredit Bank hat das Unternehmen einen dreijährigen Konsortialkredit mit einem Rahmen von 450 Millionen Euro vereinabrt. „Der Konsortialkredit ersetzt einen großen Teil der bisherigen kurzfristigen Finanzierungsvereinbarungen“, teilte Bauer mit. Kurz zuvor hatte der Baukonzern schon angekündigt, mit seinen Hausbanken einen Konsortialkredit vereinbaren zu wollen, um die Finanzierung für die kommenden Jahre abzusichern. Bauer hatte im Herbst vergangenen Jahres Covenants gebrochen.
KfW und DEG steigern Neuzusagen, insbesondere in Afrika
Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank und die KfW-Tochter DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft haben im vergangenen Jahr ihr Engagement in Entwicklungs- und Schwellenländern weiter verstärkt. Für Projekte und Programme in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa sagten sie im Auftrag der Bundesregierung eigenen Angaben zufolge 2013 rund 6,7 Milliarden Euro zu. Das sind etwa 500 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Insbesondere in Afrika haben die KfW Entwicklungsbank und die DEG ihr Engagement ausgebaut: Nach Subsahara-Afrika flossen insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro. (Vorjahr: 1 Milliarde Euro).
Von den Neuzusagen der KfW gingen 1,7 Milliarden Euro nach Asien und Ozeanien, 1,2 Milliarden Euro an Projekte und Programme in Subsahara-Afrika. 861 Millionen Euro flossen in die Region Nordafrika/Naher Osten, 721 Millionen Euro nach Europa/Kaukasus und 663 Millionen Euro nach Lateinamerika. Auch die DEG baute ihr Neugeschäft 2013 aus und bewilligte 1,5 Milliarden Euro für die Finanzierung privater Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu. 794 Millionen Euro der Zusagen gingen dabei an kleine und mittlere Unternehmen und den Mittelstand.
Weitere Finanzierungen
Glencore hat zwei Anleihen über jeweils 1 Milliarde Euro platziert. Die fünfjährige Tranche wird mit 3,125 Prozent verzinst, die zehnjährige mit 4,625 Prozent. Bei beiden Emissionen waren Barclays, Morgan Stanley, Citigroup und J.P. Morgan Bookrunner.
PE-Investor Ardian wirbt 10 Milliarden US-Dollar für seine Fund-of-Funds Investments bei internationalen Investoren ein. Die jetzt geschlossene Investmentplattform für Fund-of-Funds Investments setzt sich nach Unternehmensangaben aus Zusagen in Höhe von 9 Milliarden US-Dollar für Investments im Bereich Secondary Fund-of-Funds sowie Zusagen in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar, die im Bereich Primary Fund-of-Funds investiert werden sollen, zusammen.
Die Mobimo Holding hat eine fest-verzinsliche Anleihe über 200 Millionen Schweizer Franken mit einem Kupon von 1,625 Prozent und einer Laufzeit von sieben Jahren begeben. Mit dem Emissionserlös will das Unternehmen bestehende, kurzfristige Finanzverbindlichkeiten ablösen und laufende Projekte sowie die allgemeine Geschäftstätigkeit finanzieren. Die Zürcher Kantonalbank und die Credit Suisse waren Joint Lead Manager der Transaktion.
Noch in diesem Jahr könnte die erste Renminbi-Anleihe in Frankfurt begeben werden. Es wäre der erste Bond in chinesischer Währung in der Euro-Zone. Eisbrecher soll laut Medienbericht eine Bank sein.
Die sogenannte KMU-Anleihe ist ein neuartiges Konzept: Rund 30 Kleinstemittenten sollen gebündelt an den Kapitalmarkt gebracht werden. Die Arrangeure um Ex-Deutsch-Banker Mark van den Arend haben sich fest vorgenommen, die Fehler früherer Kapitalmarktfinanzierungen für den Mittelstand zu vermeiden.
Der Anbieter für 3D-Drucker SLM Solutions will am 9. Mai an die Börse gehen. Geplant sei die Ausgabe von bis zu 11,2 Millionen Aktien, teilte das Lübecker Unternehmen mit. Das Emissionsvolumen beträgt damit bis zu 237,9 Millionen Euro. 75 Millionen Euro will SLM beim Bruttoerlös erzielen. Die Zeichnungsfrist startet am heutigen Montag und dauert bis zum 8. Mai.
Der Windturbinenhersteller Nordex erhält ein Forschungsdarlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Höhe von 100 Millionen Euro.
Wagner & Co. Solartechnik hat beim Amtsgericht Marburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Dies sei der anhaltenden Krise in der deutschen Solarindustrie geschuldet, teilte das Unternehmen mit. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde nach Unternehmensangaben Jan Markus Plathner von der Kanzlei Brinkmann & Partner bestimmt.
Ratingmeldungen
Scope stellt das BB- Rating von Metalcorp Group „under review“ für eine mögliche Heraufstufung. Die Ratingagentur begründet diesen Schritt zum einen mit ihrer neuen Ratingmethodik zur Unternehmensbewertung und deren Schuldtitel. „Zum anderen reflektiert das Review die Einbeziehung der positiven Auswirkungen der jüngsten operativen Performance und den Ausblick für die Metalcorp“, teilte Scope mit. Die niederländische Metalcorp Group hatte im vergangenen Sommer eine Mittelstandsanleihe platziert und dabei das ursprünglich angestrebte Volumen nicht erreicht.
Die Ratingagentur Fitch hat den Ausblick für den Energiekonzern Eon von stabil auf negativ gesenkt und gleichzeitig das langfristige Kreditrating bei A-, das Kurzfristrating bei F2 bestätigt. Die Gewinnzahlen im Wachstumsgeschäft seien schwächer ausgefallen als erwartet, erklärten die Ratinganalysten. Fitch nannte Russland als Region, wo beispielsweise der schwache Rubel auf die Gewinne drückt. Zudem seien die Produktionsziele in der Nordsee zuletzt deutlich verringert worden.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.
Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.