Heidelberg Cement begibt Anleihe über 750 Millionen Euro
Der Baustoffhersteller Heidelberg Cement hat eine Anleihe mit einem Volumen von 750 Millionen Euro platziert. Mit dem Bond kann CFO Lorenz Näger die Refinanzierung der Italcementi-Übernahme weitestgehend abschließen. Das Unternehmen hatte zu dem Zweck in diesem Jahr bereits einen Schuldschein und einen Milliarden-Bond begeben.
Die neue Anleihe läuft bis Juni 2024 und wird mit 2,25 Prozent jährlich verzinst. Die Emission war nach Angaben des Unternehmens mehr als vierfach überzeichnet. Für Heidelberg Cement waren die Konditionen der neuen Emission die günstigsten, die das Unternehmen in diesem Laufzeitsegment jemals erreicht hat. Bookrunner der Transaktion waren Banca IMI, Citi, Danske Bank und Deutsche Bank.
Beate Uhse plant Verlängerung der Mittelstandsanleihe
Der kriselnde Erotikkonzern Beate Uhse plant seine Mittelstandsanleihe mit einem Volumen von 30 Millionen Euro zu restrukturieren. Bereits drei Jahre vor der ursprünglichen Fälligkeit will CFO und CEO Kees Vlasblom den Bond nun um fünf Jahre verlängern. Außerdem sollen die Anleihegläubiger einer Zinssenkung von 7,75 Prozent auf 2 Prozent zustimmen. Der geringere Kupon soll zunächst für drei Jahre gültig sein. Danach würde das Unternehmen den Zins gegebenenfalls wieder anheben, allerdings nur, wenn der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wieder über 8 Millionen steigt.
Neues Geld für Air Berlin
Air Berlin bekommt eine neue Finanzspritze vom Großaktionär Etihad. Die arabische Fluggesellschaft hat die Sammelanleihe für ihre Beteiligungen um 500 Millionen US-Dollar aufgestockt. Davon fließen laut Etihad rund 100 Millionen US-Dollar an die deutsche Fluggesellschaft. Zu den genauen Konditionen, zu denen Air Berlin die Mittel erhält, ist nichts bekannt. Der restliche Erlös verteilt sich auf fünf weitere Fluggesellschaften, an denen Etihad beteiligt ist. Die neuen Mittel sollen für Kapitalaufwendungen, die Flugzeugflotte und auch für Refinanzierungen verwendet werden. Es ist in diesem Jahr bereits das dritte Mal, dass Etihad den Berliner finanziell unter die Arme greift.
Bayer sichert sich Finanzierung für erhofften Monsanto-Deal
Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat die Finanzierung für die geplante Übernahme des Saatgutproduzenten Monsanto bereits geklärt, obwohl der US-Konzern das erste Angebot des Konzerns abgelehnt hat. Die Bank of America Merrill Lynch und Credit Suisse stellen Bayer einen Konsortialkredit bereit, um den Milliardendeal zu finanzieren. Dabei werden die Banken durch Clifford Chance beraten. Das Team leitete Partnerin Bettina Steinhauer.
Barry Callebaut platziert Unternehmensanleihe
Der Schokoladenproduzent Barry Callebaut hat eine Anleihe über 450 Millionen Euro begeben. Damit refinanziert der Schweizer Konzern bestehende Verbindlichkeiten. Bei der Emission wurde Barry Callebaut durch Linklaters beraten. Das Team leiteten Marco Carbonare und William Cresswell.
MyBucks sagt Börsengang ab
Der Online-Kreditvermittler MyBucks hat seinen geplanten Börsengang auf Eis gelegt. Das Luxemburger Unternehmen habe die Entscheidung aufgrund „anhaltend ungünstiger Marktbedingungen“ getroffen. Allerdings sei das Investoreninteresse grundsätzlich sehr positiv gewesen. MyBucks hält sich deshalb die Option eines künftigen Börsengangs offen. Der IPO sollte eigentlich bis zu 34,5 Millionen Euro einbringen.
Weitere Finanzierungen
Der PE-Investor EQT Ventures hat für seinen EQT Ventures Fund Zusagen über 566 Millionen Euro erhalten und das Fundraising beendet. Der Venture-Capital-Fonds zielt auf europäische Technologieunternehmen in allen Wachstumsphasen. In fünf Firmen hat der Fonds bereits investiert. Darunter sind die deutschen Unternehmen Riskmethods und Holidu.
Der Bahntechnikkonzern Vossloh hat eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht beschlossen und will 2,6 Millionen neue Aktien ausgeben. Der Bezugspreis liegt bei 48 Euro je Aktie. Vossloh rechnet mit einem Emissionserlös von rund 126, 8 Millionen Euro. Der Hauptaktionär Heinz Hermann Thiele will sämtliche der ihm zustehenden Bezugsrechte bei der Kapitalerhöhung ausüben. Er hält rund 40 Prozent an Vossloh. Mit dem frischen Kapital will Vossloh unter anderem das Wachstum vorantreiben.
Die Hey Group, die die Online-Cateringplattform Heycater! betreibt, hat ihre zweite Finanzierungsrunde abgeschlossen. Investiert haben der französische Venture-Capital-Investor 360 Capital Partners sowie die Venture-Capital-Abteilung eines deutschen Industrieunternehmens. Mit den neuen Mitteln will das Unternehmen in weitere Städte neben Berlin expandieren und seine Software weiterentwickeln. Bei der Transaktion wurde die Hey Group durch Arqis unter Federführung von Daniel Wied beraten.
Der PE-Investor HPE Growth Capital hat im Rahmen einer Kapitalerhöhung von bis zu 30 Millionen Euro eine Minderheitsbeteiligung an der Wincor-Nixdorf-Tochter AEVI erworben. AEVI bietet unter anderem Zahlungsverkehrslösungen an und ist seit dem 1. Oktober 2015 über einen Carve-Out aus dem Wincor-Nixdorf-Konzern ausgegliedert. Davor erzielte AEVI einen Jahresumsatz von rund 50 Millionen Euro. Die Transaktion wird von der Berenberg Bank begleitet. Für HPE Growth Capital war P+P Pöllath + Partners beratend tätig.
Das Softwareunternehmen Searchmetrics hat in einer Finanzierungsrunde 7 Millionen Euro von Kreos Capital erhalten. Das Kapital wird in Form eines Venture Loan bereitgestellt. Bisher hat Searchmetrics insgesamt rund 31 Millionen US-Dollar eingeworben. Die Hauptinvestoren sind Holtzbrinck Digital, Iris Capital und Neuhaus Partners. Beraten wurde Searchmetrics bei der Finanzierungsrunde durch CMS Hasche Sigle unter Federführung von Jörg Zätzsch.
Das Münchener Startup Cevotec, das Produktionsanlagen und Software zur Herstellung von Carbonbauteilen anbietet, hat eine Finanzierungsrunde mit einem Volumen von 1,75 Millionen Euro abgeschlossen. Daran haben sich der High-Tech Gründerfonds, Bayern Kapital, sowie drei Business Angels aus dem BayStartUP Netzwerk beteiligt.
Der Raumfahrtkonzern OHB hat ein Tochterunternehmen gegründet, das als Risikokapitalgeber agieren soll. Die neue Einheit OHB Venture Capital investiert in die Frühphase von Unternehmen mit Raumfahrtbezug. Dabei liegt der Fokus auf Unternehmen, die später Teil des OHB-Konzerns werden können.
Ratingmeldungen
Die Ratingagentur Moody’s stuft die Deutsche Bank herab. Die Agentur hat unter anderem das langfristige Einlagen-Rating auf A3 und das Rating für vorrangige, unbesicherte Verbindlichkeiten auf Baa2 gesenkt. Der Ausblick ist stabil. Grund für die Maßnahme sind unter anderem Zweifel daran, ob der Umbau der Bank im aktuellen schwierigen Marktumfeld so schnell gelinge wie erhofft.
Die Ratingagentur Fitch hat das Langfristrating von Bayer auf „Rating Watch Negative“ gesetzt. Grund ist Bayers Absicht, den Saatgutkonzern Monsanto in einem 62 Milliarden US-Dollar schweren Deal zu übernehmen. Bislang steht die Bonitätsnote bei A. Aus demselben Grund überprüft die Rating-Agentur Moody’s das A3-Rating für die unbesicherten Anleihen des Konzerns hinsichtlich einer Herabstufung.
Die Bonitätsnote des Stahlkonzerns Schmolz + Bickenbach wurde von der Ratingagentur Moody’s bei B2 bestätigt. Auch das Rating der von Schmolz + Bickenbach Luxembourg begebenen, 2019 fälligen vorrangig besicherten Anleihen wurde bestätigt. Der Ausblick für die Ratings ist stabil. Moody’s begründet die Entscheidung mit der Erwartung, dass sich das Betriebsergebnis des Unternehmens bis 2017 verbessern wird.
Die Ratingagentur Euler Hermes hat das Rating der Schön Klinik bei BBB bestätigt. Die zu erwartende Entwicklung für die nächsten zwölf Monate wird als stabil eingeschätzt. Das Geschäfts- und Finanzrisiko sei der Agentur zufolge moderat. Zudem sei die Marktposition durch die Spezialisierung auf attraktive Marktfelder gut. Die Schön Klinik hat erst kürzlich ihren ersten Schuldschein platziert.
Moody’s hat das Unternehmensrating von Heidelberg Cement bei Ba1 bestätigt. Im gleichen Zuge hat Moody’s den Ratingausblick von stabil auf positiv geändert. Grund dafür sei die gute operative Performance des Baustoffherstellers.
Die Bonitätsnote von SGL Carbon wird von Moody’s von B2 auf Caa1 herabgestuft. Auch das Rating für die 250 Millionen Euro schwere, 2021 fällige Anleihe wurde von B1 auf B3 gesenkt. Der Ratingausblick ist stabil. Als Grund nannte Moody’s unter anderem die sinkende Profitabilität des Graphitelektrodengeschäfts, die sich signifikant auf die Leverage Ratio des Unternehmens auswirkt.
Die Ratingagentur Scope hat das Emittenten-Rating und das Rating für die unbesicherten Anleihen des Immobilienentwicklers Euroboden bei BB- bestätigt. Der Ausblick für beide Ratings ist stabil. Die Einschätzung berücksichtigt unter anderem das hochwertige Portfolio sowie positive Wachstumsaussichten in den Kernmärkten München und Berlin.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.