Innogy platziert Debütanleihe
Das Energieunternehmen Innogy hat sechs Monate nach dem Börsengang die erste Anleihe platziert. 750 Millionen Euro sammelt der RWE-Spin-off mit dem Bond ein, der über die Tochter Innogy Finance begeben wurde und von Innogy garantiert wird. Der jährliche Kupon liegt bei 1 Prozent, die Laufzeit beträgt acht Jahre. Nach Angaben des Unternehmens war der Bond mehrfach überzeichnet. Mit dem Erlös plant Innogy die Refinanzierung von fälligen Verbindlichkeiten und allgemeinen Geschäftsaktivitäten. Commerzbank, J.P. Morgan, Lloyds, Morgan Stanley, SMBC Nikko und Unicredit haben die Transaktion begleitet.
Erst Anfang März hatten Innogy und RWE ihre Finanzen weiter voneinander getrennt. In einem Schuldner- und Garantenwechsel wurden Anleihen über 11 Milliarden Euro von RWE auf Innogy übertragen. Der Schritt diente laut Innogy auch dazu, sich als eigenständige Adresse am Bondmarkt positionieren zu können.
Palfinger platziert neuen Schuldschein
200 Millionen Euro hat der Kranhersteller Palfinger mit einem neuen Schuldschein eingesammelt. Eigentlich wollten die Österreicher nur 75 Millionen Euro einsammeln, steigerten das Volumen aber aufgrund der hohen Nachfrage der Investoren. Der Schuldschein hat drei Tranchen mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren. Das Unternehmen refinanziert mit dem Erlös die Zwischenfinanzierung für die Akquisition der Harding-Gruppe. Palfinger hatte das norwegische Unternehmen im vergangenen Jahr übernommen. Für den Kranhersteller ist es die vierte Transaktionen am Schuldscheinmarkt seit 2009.
Schmolz + Bickenbach begibt Anleihe über 200 Millionen Euro
Der Stahlkonzern Schmolz + Bickenbach hat über seine Luxemburger Finanztochter eine Anleihe in Höhe von 200 Millionen Euro ausgegeben. Laut Angaben des Schweizer Unternehmens war der vorrangig besicherte Bond mehrfach überzeichnet. Der Kupon liegt bei 5,625 Prozent und der Vollzug des Angebots findet voraussichtlich am 24. April statt.
Die Anleihe soll bis 2022 laufen und die bereits bestehende Anleihe mit Fälligkeit 2019 ablösen. Der Konzern plant außerdem, mit den Erlösen die anfallenden Kosten im Zusammenhang mit der Emission und der Rückzahlung des früheren Bonds zu decken, sowie teilweise Geld zurückzuzahlen, das unter dem Konsortialkredit gezogen wurde.
Erfolgreicher Börsengang für Galenica Santé
Der Schweizer Gesundheitskonzern Galenica hat seine Apothekensparte Galenica Santé an die Schweizer Börse gebracht. Die Bookbuilding-Phase konnte um einen Tag verkürzt werden, der Preis je Aktie lag bei 39 Schweizer Franken und damit bei dem maximal möglichen. Die Preisspanne war auf 31 bis 39 Franken festgelegt und später auf 37 bis 39 Franken reduziert worden. Die Transaktion war mehrfach überzeichnet, teilte das Unternehmen mit.
Bei vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoption wird der Streubesitz des Unternehmens bei 97,5 Prozent liegen. Die Galenica-Gruppe trennt sich in der Transaktion vollständig von der Sparte. Die Marktkapitalisierung des Börsenneulings liegt bei rund 1,95 Milliarden Franken. Der gesamte Erlös aus dem Börsengang fließt an die Galenica-Gruppe, die damit einen M&A-Deal finanzieren will. Zudem steht für die Gruppe eine Namensänderung an.
Armacell refinanziert sich
Der Dämmstoffhersteller Armacell, der seit 2015 in den Händen der PE-Investoren Blackstone und Kirkbi ist, hat eine Refinanzierung mit Zinsanpassung abgeschlossen. Insgesamt hat das Unternehmen First-Lien-Kredite über 622 Millionen Euro abgeschlossen. Damit erhöht sich das ausstehende Volumen solcher Kredite um 140 Millionen Euro. Mit den neuen Finanzmitteln tilgt Armacell die bestehenden Second-Lien-Kredite vollständig und plant zusätzlich eine Rückzahlung von Mitteln, die das Unternehmen über die bestehenden revolvierenden Kreditlinien gezogen hat. Mit diesem Geld hatte Armacell M&A-Deals finanziert.
Armacell konnte auch die Konditionen der First-Lien-Kredite verbessern. Die Marge sank um 100 Basispunkte und liegt nun bei 350 Basispunkte über dem Euribor. Auch bei der revolvierenden Kreditfazilität erhält Armacell bessere Konditionen, der Kredit wird nun mit 325 Basispunkten über dem Euribor verzinst. Die Zinslast senkt sich dadurch nach Unternehmensangaben um rund 9 Millionen Euro jährlich. Das Unternehmen konnte die Zinslast durch eine Anpassung der Konditionen bereits im vergangenen September deutlich senken. Deutsche Bank, HSBC und BNP Paribas begleiteten die Umschuldung, die Deutsche Bank übernahm die Rolle als globaler Koordinator.
Weitere Finanzierungen
Die Deutsche Bank hat ihre Kapitalerhöhung abgeschlossen. Rund 8 Milliarden Euro hat das Institut eingesammelt. Die harte Kernkapitalquote steigt damit bei voller Umsetzung der CRD4-Regeln von 11,8 Prozent zum Ende des vergangenen Dezembers auf 14,1 Prozent (pro forma). 98,9 Prozent der Bezugsrechte wurden bei der Transaktion ausgeübt.
Der Technologiekonzern Kontron hat eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlage beschlossen, um sich neue Liquidität zu besorgen. Das Grundkapital soll um 10 Prozent erhöht werden, rund 5,5 Millionen neue Aktien werden dafür ausgegeben. Das Bezugsrecht ist bei der Transaktion ausgeschlossen, die Aktien werden von der S&T Deutschland Holding gezeichnet. Sie ist derzeit mit 29,9 Prozent an Kontron beteiligt und will das Unternehmen übernehmen. Über die Verschmelzung der Unternehmen müssen noch die Aktionäre beider Gesellschaften abstimmen. Auch wenn S&T durch die Kapitalerhöhung bereits die Kontrolle über den Technologiekonzern erhalten sollte, muss die Gesellschaft kein Übernahmeangebot abgeben. Die Bafin hat das Unternehmen von der Pflicht befreit. Kontron fließen durch die Transaktion 16,8 Millionen Euro zu.
Für die Bondgläubiger des IT-Infrastrukturanbieters EN Storage gibt es schlechte Nachrichten. Der vorläufige Insolvenzverwalter hat den Verdacht, dass ein großer Teil der Geschäfte des Unternehmens gar nicht existiere und die Gelder der Anleger nicht entsprechend investiert wurden. Laut Geschäftsbericht war eine 2015 aufgelegte Anleihe Mitte Dezember mit einem Volumen von bis zu 15 Millionen Euro zu einem Drittel platziert. Der Kupon liegt je nach Laufzeit bei bis zu 7 Prozent. Den Anlegern drohen nun hohe Verluste.
Der Asset Manager Golding Capital Partners verzeichnet beim First Closing seines Private-Debt-Fonds Kapitalzusagen in Höhe von 331 Millionen Euro. Das Zielvolumen beträgt 600 Millionen Euro. Somit hat Golding Capital nach fünf Monaten Platzierungsphase 55 Prozent des Zielvolumens erreicht. Der Investitionsfokus liegt auf Unternehmenskäufen und Finanzierungen für wachstumsstarke Unternehmen aus dem Mittelstand in Europa und den USA.
Die Sanierung von AEG Power Solutions geht weiter. Die Gläubigerversammlung der Tochter von 3W Power hat dem Restrukturierungsplan zugestimmt. Auch das Amtsgericht hat den Plan bestätigt. Zu dem Plan gehört auch, dass die Garantie, die AEG Power für die Anleihe der 3W Power übernommen hat, auf rund 6,5 Millionen Euro begrenzt wird.
Zum 13. April beabsichtigt der Immobilieninvestor Consus Commercial Property in den Freiverkehr der Börse München einzusteigen. An dem Tag soll es auch zum ersten Mal ein öffentliches Angebot der Aktien in Deutschland geben. Bei einer bereits erfolgten Bezugsrechts-Kapitalerhöhung und einer anschließenden Privatplatzierung hat der Immobilieninvestor bereits 2,2 Millionen Aktien zu einem Preis von 15 Euro platziert. Großaktionär Thomas Olek, der auch Gründer und Hauptaktionär des Asset Managers Publity ist, hält mehr als 25 Prozent an dem Unternehmen und hat sich zu einer Lock-up-Frist von 18 Monaten verpflichtet. Mit den Erlösen will Consus seinen Immobilienbestand aufstocken.
Der IT-Dienstleister Datagroup hat seine Kapitalerhöhung abgeschlossen. Rund 21,7 Millionen Euro nahm das Unternehmen mit der Ausgabe von 759.000 neuen Aktien ein. Hauck & Aufhäuser sowie M.M. Warburg begleiteten die Kapitalerhöhung als Joint Bookrunner. Mit den Erlösen beabsichtigt Datagroup seine Eigenkapitalbasis zu stärken, deren Quote zuletzt unter 20 Prozent gesunken war, und somit zukünftige Akquisitionen zu ermöglichen.
Rund 400 Millionen Euro ist der Börsengang des Halbleiterhersteller X-Fab an der Euronext in Paris schwer. Wenn die Mehrzuteilungsoption vollständig genutzt wird, liegt das Emissionsvolumen bei 440 Millionen Euro. Rund 250 Millionen Euro davon stammen aus der Platzierung neuer Aktien und fließen damit an das Unternehmen selbst. Der Ausgabepreis lag mit 8 Euro am unteren Ende der Preisspanne, die auf 8 bis 10,50 Euro festgesetzt worden war.
Der Automobilzulieferer Freudenberg plant nach einem Bericht von „Reuters“ wohl doch wieder einen Börsengang des Tochterunternehmens Vibracoustics. Bis Ende des Jahres solle eine Entscheidung fallen, jedoch wolle Freudenberg Ankeraktionär bleiben, heißt es in dem Bericht. Erst im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen seinen Joint-Venture-Partner Trelleborg ausgezahlt und Vibracoustic übernommen. Beide Eigentümer hatten bereits einen Börsengang von Vibracoustic geplant, allerdings aufgrund eines unsicheren Börsenumfelds wieder verworfen.
Senivita Sozial kann die Zinsen auf Genussscheine und Genussrechte über 2 Millionen Euro nicht vollständig leisten. Das Unternehmen gibt an, dass eine planmäßige Zahlung für das Unternehmen zu einer schwierigen Liquiditätslage führen würde. Gemäß der geltenden Bedingungen der Papiere will das Unternehmen deshalb die Ausschüttung reduzieren. Die fehlende Summe wird nachgezahlt, sobald es wieder möglich ist, gibt Senivita an. Die freien Mittel sollen nun in die Sanierung der Tochtergesellschaft Senivita Social Care fließen.
Das Technologieunternehmen United Game Tech ist im Freiverkehr der Berliner Börse notiert. Der Anfangskurs der rund 25,6 Millionen Aktien lag bei 2,50 Euro. Das ergibt eine Marktkapitalisierung von knapp 64 Millionen Euro. Rund 9,7 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz.
Das Spezialchemieunternehmen H&R plant die Ausgabe von Gratisaktien. Insgesamt begibt das Unternehmen im Zuge einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln knapp 716.000 Aktien in einem Ausgabeverhältnis 50:1, das bedeutet auf je 50 alte Aktien entfällt eine neue Aktie.
Ratingmeldungen
Creditreform Rating verbessert das Rating des Windparkprojektierers PNE Wind von BB- auf BB. Die Ratingagentur begründet diesen Schritt mit den verbesserten Fundamentaldaten, die vor allem auf die Veräußerung des Windparkportfolios zurückzuführen sind.
S&P verbessert die Bonitätsnote des Roboterbauers Kuka von BB+ auf BBB-. Grund für die Hochstufung ist die soliden Geschäftsentwicklung 2016 und die Übernahme durch den chinesischen Haushaltsgerätehersteller Midea. Die Agentur geht davon aus, dass Kuka davon profitieren wird, zu dieser starken Gruppe zu gehören.
Das Rating des Energiekonzerns RWE steht nicht länger auf der Beobachtungsliste von Fitch. Die Bonitätsnote bleibt bei BBB, der Ausblick ist stabil. Zur Begründung heißt es, Fitch würdige die kürzliche Restrukturierung, wie zum Beispiel den teilweisen Verkauf der Tochter Innogy.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.