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Finanzierungen: Joh. Friedrich Behrens, Friedola, Nordex

Joh. Friedrich Behrens hat seine Refinanzierung abgeschlossen.
Joh. Friedrich Behrens

Joh. Friedrich Behrens schließt Finanzierung ab

Die Unternehmensgruppe Joh. Friedrich Behrens hat mit einer mittelfristigen Fremdfinanzierung ihre Gesamtfinanzierung komplettiert. Das Darlehen mit einem nicht näher genannten Volumen wird vom Luxemburger Patrimonium Middle Market Debt Fund bereitgestellt. Neben der nun abgeschlossenen Finanzierung hat das Unternehmen im vergangenen Jahr bereits eine Unternehmensanleihe über bis zu 25 Millionen Euro begeben. Außerdem verfüge Joh. Friedrich Behrens über eine Umlaufvermögensfinanzierung der Hausbank, schreibt das Unternehmen.

Damit ist die Rückzahlung der zum 15. März 2016 fälligen Mittelstandsanleihe dem Unternehmen zufolge gesichert. Die Refinanzierung der Gesellschaft sei unabhängig von einer weiteren möglichen Platzierung der Unternehmensanleihe 2015/2020 und dem laufenden Umtauschangebot für die Unternehmensanleihe 2011/2016. Das Papier aus dem Jahr 2011 notiert derzeit bei über 100 Prozent, war im Sommer 2014 aber zwischenzeitlich auf 50 Prozent gefallen.

Friedola Gebr. Holzapfel meldet Insolvenz an

Friedola Gebr. Holzapfel ist trotz der im vergangenen Jahr eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen insolvent. Verzögerte Zahlungseingänge und Maschinenausfälle hätten zu weiteren Umsatzeinbrüchen geführt, schreibt das Unternehmen. Der Hersteller von Wellness- und Freizeitprodukten konnte einer Pressemitteilung zufolge die daraus folgende Liquiditätslücke nicht schließen. Im Herbst vergangenen Jahres hatte das Unternehmen bereits seine Mittelstandsanleihe restrukturiert.

Friedola hat eine Mittelstandsanleihe über 25 Millionen Euro am Markt, die mit 7,25 Prozent verzinst ist. Der Corporate Bond lag im Dezember noch bei über 20 Prozent, stürzte nach der Insolvenzmeldung allerdings ab und notiert nur noch bei 5 Prozent.

Nordex weitet Finanzierungsrahmen aus

Der Hamburger Windturbinenbauer Nordex hat sich eine milliardenschwere Kreditfinanzierung gesichert. CFO Bernard Schäferbarthold hat mit 14 Banken eine syndizierte Avalkreditlinie vereinbart, die zunächst 950 Millionen Euro umfasst und fünf Jahre lang läuft. Nachdem die noch schwebende Übernahme von Acciona Windpower (AWP) von den Kartellbehörden durchgewinkt wird, kann Nordex das Volumen noch einmal um 250 Millionen auf 1,2 Milliarden Euro aufstocken. Dann könnten noch weitere Banken in das Syndikat einziehen, schreibt das Unternehmen. Bislang verfügte Nordex über einen Avalkreditrahmen von 550 Millionen Euro.

Zur Finanzierung des AWP-Deals hat CFO Schäferbarthold zudem mittels neuer syndizierter Kreditlinien eine Brückenfinanzierung über 450 Millionen Euro mit einer Laufzeit von 18 Monaten abgeschlossen. Teile des Konsortialkredits wird Nordex zudem dazu nutzen, um die im Frühjahr dieses Jahres auslaufende Unternehmensanleihe über 150 Millionen Euro zurückzuzahlen.

Gläubiger übernehmen Singulus

Die Restrukturierung des MaschinenbauersSingulus geht voran: Die Gläubiger der Mittelstandsanleihe, vertreten durch das Beratungsunternehmen One Square Advisory, und CFO Markus Ehret haben sich auf ein Sanierungskonzept geeinigt. Danach werden die Bondholder 95 Prozent des Unternehmens kontrollieren. Die Anleihegläubiger erhalten außerdem eine neue besicherte Anleihe, deren Nennwert bei 12 Millionen Euro liegt. Die Anleihekonditionen stehen noch nicht endgültig fest. Das Restrukturierungskonzept muss allerdings noch von der Gläubigerversammlung angenommen werden.

Brain AG startet das IPO-Jahr 2016

Das Jahr 2016 ist nur wenige Tage alt und schon strebt das erste Unternehmen an die Börse: Die Biotechfirma Brain hat seine IPO-Pläne offiziell bekanntgegeben. Wann genau der der Gang auf das Parket über die Bühne gehen soll, ist noch nicht bekannt. Preisspanne und Volumen des Börsengangs hat Brain noch nicht mitgeteilt. Begleitet wird die Erstnotierung von der deutsche-französischen Privatbank Oddo Seydler.

Primär besteht das Angebot aber aus einer Kapitalerhöhung. Nur im Rahmen einer möglichen Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) wollen nicht näher genannte Altaktionäre Anteile abgeben. Gleichzeitig ist Brain mit der Besetzung des CFO-Postens ein Coup gelungen: Das im hessischen Zwingenberg ansässige Unternehmen hat mit Georg Kellinghusen einen erfahrenen CFO angeheuert, der den IPO begleiten wird. Kellinghusen war zuletzt Finanzchef des Autozulieferers Keiper Recaro und davor unter anderem CFO bei dem Küchenhersteller Alno und dem Modehaus Escada.

Golden Partner wird Großaktionär von Leclanché

Leclanché, ein Schweizer Hersteller von Lithium-Ionen-Zellen und Energiespeicherlösungen, hat einen neuen Großaktionär: Der chinesische Investor Jia Yufeng hat über sein Unternehmen Golden Partner 29,68 Prozent der Anteile an Leclanché erworben. Verkauft wurden die Aktien von den Investoren Oakridge Global Energy Solutions und Precept Fund Management, die alle ihre Anteile abgegeben haben.

Heliocentris verlängert Laufzeit der Wandelanleihe

Heliocentris Energy Solutions, das neue Unternehmen der früheren Finanzchefin des Stahlindustriezulieferers SKW Metallurgie,Sabine Kauper, will die Laufzeit seiner eigentlich 2017 fälligen Wandelanleihe um zwei Jahre verlängern. Die effektiven Zinsen ändern sich dabei nicht, der neue Wandlungspreis soll 6,50 Euro betragen. Die Heliocentris-Gläubiger sollen am 20. Januar auf einer Gläubigerversammlung über die Maßnahme abstimmen – dann mit Kauper als neue Finanzchefin an Bord. Allerdings unterstützen die Investoren die Laufzeitverlängerung, so Heliocentris in einer Mitteilung. Auf diesem Wege soll die Planungssicherheit für das Unternehmen erhöht werden.

Geka schließt Refinanzierung über 95 Millionen Euro ab

Die Geka-Gruppe, ein Portfoliounternehmen des PE-Investors 3i, das unter anderem Bürsten und Verpackungssysteme für die Kosmetikindustrie herstellt, hat ihre bestehenden Kreditfazilitäten über 95 Millionen Euro refinanziert. Bereitgestellt werden die Kreditlinien von BayernLB, Commerzbank, LBBW, SEB und The Governor and Company of the Bank of Ireland. Beraten wurde Geka bei der Refinanzierung durch ein Team der Wirtschaftskanzlei Clifford Chance unter Federführung von Barbara Mayer-Trautmann.

Weitere Finanzierungen

Das IT-Beratungsunternehmen Seven Principles hat eine Kapitalerhöhung mit einem Bruttoerlös von rund 13,47 Millionen Euro platziert. Die knapp 2,7 Millionen neuen Aktien wurden zu einem Bezugspreis von 5 Euro vollständig von bestehenden Investoren gezeichnet. Die Mittel sollen der Restrukturierung des Unternehmens dienen.

Die Janoschka-Gruppe, ein Dienstleister für den Verpackungsmarkt, hat ihre bestehende Brückenfinanzierung der IKB Deutsche Industriebank über 27 Millionen Euro abgelöst. Die neue Finanzierung wird von der IKB und dem LFPI European Debt Fund als Mezzaninekapitalgeber bereitgestellt. Außerdem hat Janoschka Darlehen und Kreditlinien von der IKB, der NordLB und der Sparkasse Offenburg erhalten. Bei der Finanzierung wurde Janoschka durch die Wirtschaftskanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek unter Federführung von Günther M. Bredow beraten.  

Die Hamburger Fidentum hat einen Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen hatte das Geld von Kunden an das Unternehmen Lombardium Hamburg verliehen, dem die Bundesfinanzdienstleistungsaufsicht wegen Verletzung des Aufsichtsrechts die Geschäfte untersagt hat. Fidentum war Geschäftspartner der Unternehmen Erste Oderfelder Beteiligungsgesellschaft und LombardClassic 3, deren Kunden bis zu 66 Millionen Euro investiert haben. Die Anleger werden von der Hamburger Kanzlei Gröpper Köpke vertreten.

Ratingmeldungen

Die Ratingagentur Scope hat das Rating für die Unternehmensanleihe von Alno mit einem Volumen von 45 Millionen Euro bei B- bestätigt. Das Emittentenrating mit einer Note von CCC wurde ebenfalls bestätigt. Der Ausblick für beide Ratings bleibt weiterhin negativ. Als Begründung nennt Scope unter anderem die Abhängigkeit des Unternehmens von externen Finanzierungen.

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.