Knorr-Bremse-IPO bringt 3,9 Milliarden Euro ein
Knorr-Bremse-Eigner Heinz Hermann Thiele fließen durch den Börsengang des Bremsenherstellers 3,9 Milliarden Euro zu. Knorr-Bremse selbst profitiert von keinen Erlösen. Thiele hält nach dem IPO noch 70 Prozent an dem Unternehmen, 30 Prozent der Anteile befinden sich im Streubesitz. Insgesamt sind rund 48,4 Millionen Aktien zu einem Ausgabepreis von 80 Euro je Aktie bei Investoren platziert worden, teilte Knorr-Bremse vergangenen Mittwoch mit. Die Zeichnungsfrist war zuvor verkürzt worden. Durch den Preis ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 12,9 Milliarden Euro. Der Ausgabepreis lag in der oberen Hälfte der Preisspanne, die von 72 bis 87 Euro reichte. Damit legt Knorr-Bremse den zweitgrößten Börsengang in diesem Jahr in Deutschland aufs Parkett: Größer war nur der IPO von Siemens-Healthineers, der im März 4,2 Milliarden Euro einbrachte.
VW-Finanzsparte platziert drei neue Anleihen
Volkswagen Financial Services hat drei Anleihen mit einem Volumen von insgesamt 2,6 Milliarden Euro platziert. Die Transaktion war mehr als 1,7-fach überzeichnet, teilte die Finanzsparte des Autobauers mit. Die erste Anleihe über 1 Milliarde Euro hat eine Laufzeit von zwei Jahren und wird mit 0,25 Prozent verzinst. Die zweite Anleihe im Volumen von 850 Millionen Euro läuft über fünf Jahre und hat einen Zinskupon von 1,375 Prozent. Die dritte Anleihe über 750 Millionen Euro mit einer Laufzeit von acht Jahren wird mit 2,25 Prozent verzinst. Mit der Vermarktung der Anleihen wurde ein Bankenkonsortium bestehend aus Bank of America Merrill Lynch, Barclays, Santander, Société Générale und Unicredit beauftragt.
SAF-Holland schließt revolvierenden Kredit ab
Der LKW-Zulieferer SAF-Holland hat mit einem internationalen Bankenkonsortium vorzeitig eine revolvierende Kreditlinie über 200 Millionen Euro abgeschlossen. Bislang umfasste der bisherige Kreditvertrag nur ein Volumen von 150 Millionen Euro. Die Laufzeit des Kreditrahmens beträgt bis zu sieben Jahre. Dabei besteht die Möglichkeit, den Rahmen bei Bedarf um zusätzliche 100 Millionen Euro auszuweiten, teilte SAF-Holland mit.
Weitere Meldungen
Erst vor zwei Wochen vermeldete der Stuttgarter Anlagenbauer Exyte, dass er noch in diesem Jahr den Sprung an die Börse schaffen will. Jetzt legt das Unternehmen die Pläne erstmal auf Eis. Die aktuelle Stimmungslage an den Aktienmärkten sei nicht ideal für eine Emission, heißt es. Finanzkreisen zufolge strebte Exyte einen Börsenwert von 2,5 bis 3 Milliarden Euro an. Exyte wäre im Zuge des IPO kein frisches Geld zugeflossen, der Erlös wäre an den österreichischen Eigentümer Georg Stumpf gegangen. Er konnte sich aber offenbar mit seinen Preisvorstellungen nicht durchsetzen.
Das IT-Systemhaus Bechtle hat mit einem Schuldschein über 300 Millionen Euro sein Debüt am Schuldscheinmarkt gegeben. Das Papier hat eine durchschnittliche Laufzeit von siebeneinhalb Jahren und wurde sowohl variabel wie auch fix verzinst angeboten. Die Transaktion war nach Angaben des Unternehmens dreifach überzeichnet. Den Erlös will Bechtle zur Finanzierung der Akquisitionen von Inmac Wstore in Frankreich und BT Stemmer in Deutschland nutzen. BayernLB, Commerzbank und die LBBW haben die Transaktion begleitet. Die LBBW fungierte als Technical Lead.
Tele Columbus sichert sich ein neues Darlehen über 75 Millionen Euro von Fonds, die von Goldman Sachs beraten werden. Der Kabelnetzbetreiber will damit den in Anspruch genommenen Teil einer revolvierenden Kreditlinie zurückzahlen und sich mehr Flexibilität zur Nutzung von Wachstumschancen schaffen.
Der Angebotspreis für den Börsengang des Online-Möbelhändlers Westwing wurde auf 26 Euro je Aktie, und damit in der Mitte der Preisspanne von 23 bis 29 Euro, festgelegt. Anders als erwartet floppte der Börsenstart der Rocket-Internet-Beteiligung. Das Papier sackte am ersten Handelstag vergangenen Dienstag in den ersten Handelsminuten um fast 15 Prozent auf 22,80 Euro ab. Den IPO-Bruttoemissionserlös erwartet Westwing bei vollständiger Platzierung der Mehrzuteilungsoption bei 132 Millionen Euro. Ohne die Platzierung zusätzlicher Aktien fließen 114 Millionen Euro an das Unternehmen.
Die DFV Deutsche Familienversicherung plant im vierten Quartal dieses Jahres an die Börse zu gehen. Im Zuge des IPOs will die DFV eine Kapitalerhöhung durchführen, die einen Bruttoemissionserlös von rund 100 Millionen Euro einbringen soll. Den Erlös will das Unternehmen unter anderem für den Ausbau seines Vertriebs und zur Umsetzung von Marketingmaßnahmen einsetzen. Auch zwei Aktionäre wollen im Zuge des IPOs Aktien anbieten. Die Hauptaktionäre wollen auch weiterhin die Mehrheit an dem Unternehmen halten. Hauck & Aufhäuser agiert als Sole Global Coordinator und Joint Bookrunner der Transaktion, die Mainfirst Bank als Joint Bookrunner.
Die Volkswagen-Lastwagensparte Traton, zu der die Marken MAN und Scania gehören, steht offenbar kurz vor der Auswahl von Banken für die Vorbereitung ihres geplanten Börsengangs. Demnach sollen die vier Investmentbanken JP Morgan, Goldman Sachs, Deutsche Bank und Citi mit den Vorbereitungen für die Emission beauftragt worden sein, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen. Erst vor rund einem Monat relativierte Traton-Chef Andreas Renschler die Börsenpläne, indem er neben einem IPO auf mehrere strategische Optionen hinwies.
Das Biotechnologieunternehmen Epigenomics hat die geplante Kapitalerhöhung gegen Bar- und zum Teil Sacheinlage nun beschlossen. Das Grundkapital der Gesellschaft soll durch die Ausgabe von bis zu 12 Millionen neuen Aktien auf rund 36 Millionen Euro erhöht werden. Die Quirin Privatbank ist Bookrunner in Europa und alleiniger Underwriter der Transaktion. Alleiniger Platzierungsagent in den USA ist Raymond James & Associates.
Die GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft, ein kommunales Wohnbauunternehmen in Baden-Württemberg, hat einen Debütschuldschein über 100 Millionen Euro platziert. Die Emission bestand aus fest verzinslichen Tranchen mit Laufzeiten zwischen drei und 30 Jahren. Das Darlehen war dabei 2,2-fach überzeichnet gewesen, teilte die GBG mit.
Die DEAG Deutsche Entertainment Aktiengesellschaft hat beschlossen, eine Anleihe über 25 Millionen Euro zu begeben. Der Zinssatz der Schuldverschreibungen wird innerhalb der Zinsspanne von 5,25 bis 6 Prozent liegen. Den Emissionserlös will die DEAG unter anderem für die allgemeine Unternehmensfinanzierung verwenden. Das Papier kann von institutionellen Investoren über die IKB gezeichnet werden.
Das Diagnostikunternehmen Sphingotec hat eine 20-Millionen-Euro-Finanzierung von den auf den Gesundheitsbereich spezialisierten Investoren HBM und Wellington Partners erhalten. Das neue Eigenkapital will Sphingotec zur Vermarktung einer neuen Diagnostikplattform und neuartiger Bluttests verwenden.
Der IT-Sicherheitsspezialist Cyan hat eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Das Grundkapital des Münchener Unternehmens wurde durch die Ausgabe von 370.000 neuen Aktien erhöht. Der Gesellschaft fließen brutto 7,9 Millionen Euro zu. Als Joint Bookrunner der Transaktion fungieren Hauck & Aufhäuser und die Mainfirst Bank. Den Emissionserlös will Cyan zur Tilgung bestehender Fremdverbindlichkeiten verwenden.
Der Browserspielebetreiber Gamigo, ein Portfoliounternehmen des Technologie-Investors Blockescence, hat eine vorrangig besicherte Unternehmensanleihe in Höhe von 32 Millionen Euro begeben. Dabei besteht eine Aufstockungsoption auf insgesamt bis zu 50 Millionen Euro. Die Anleihe hat eine Laufzeit von vier Jahren und wird mit 7,75 Prozent über dem 3-Monate Euribor verzinst. Pareto Securities hat die Emission der Anleihe als Sole Bookrunner begleitet.
Das Technologieunternehmen Cloud & Heat hat im August eine Finanzierungsrunde über 10 Millionen Euro abgeschlossen. Die Investitionsrunde wurde von der britischen ETF Partners und der tschechischen Inven Capital angeführt. Das frische Kapital will Cloud & Heat unter anderem für die internationale Expansion verwenden. Die Wirtschaftskanzlei Bryan Cave Leighton Paisner (Federführung: Michael Leue und Maximilian Karacz) hat Heat & Cloud bei der Transaktion beraten.
Der Industriedienstleister Bilfinger hat Medienberichten zufolge die Emission einer neuen Anleihe bis auf weiteres verschoben. Hintergrund sollen offenbar die unruhigeren Marktbedingungen sein.
Der Automobilzulieferer Paragon hat beschlossen, eine neue Anleihe zu platzieren. Das Papier mit einem Zielvolumen von 50 Millionen Euro soll im Rahmen eines öffentlichen Angebots und einer Privatplatzierung angeboten werden. Bedingung für die Transaktion ist, dass mindestens 30 Millionen Euro platziert werden. Mit dem Erlös will das Unternehmen unter anderem den Kauf von 82 Prozent an Semvox, einem Spezialisten für digitale Sprachsteuerung und künstliche Intelligenz, refinanzieren. Außerdem soll der Erlös für das Wachstum im Bereich Automotive sowie Immobilien und Baumaßnahmen verwendet werden. Das Bankhaus Lampe agiert als Sole Global Coordinator und Bookrunner der Privatplatzierung.
Bayern Mezzanine, eine Beteiligung der BayernLB und der bayerischen Sparkassen, hat einen zweiten Mittelstandsfonds über 60 Millionen Euro aufgelegt. Demnach richte sich der Fonds laut Pressemitteilung an mittelständische Unternehmen mit besonderen Finanzierungsanlässen. Das Fondskapital der Bayern Mezzanine wird für die Gesamtlaufzeit des Fonds von einem langfristig orientierten Investorenkreis, der BayernLB und bayerischen Sparkassen gehalten.
Der Schweizer Backwarenkonzern Aryzta will offenbar trotz des Widerstands des größten Aktionärs Cobas Asset Management an der geplanten Kapitalerhöhung festhalten. Die Eigner sollen am 1. November über die 800-Millionen-Euro-Transaktion abstimmen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Der spanische Großaktionär Cobas, der einen Anteil von 14,5 Prozent an Aryzta hält, hatte sich Anfang Oktober gegen eine Kapitalerhöhung ausgesprochen.
Ratingmeldungen
Moody’s bestätigt das Rating des Industriekonzerns ThyssenKrupp von Ba2. Gleichzeitig ändert die Agentur den Ausblick von stabil auf negativ. In der Begründung verweist Moody’s auf die Ankündigung der Essener, eine Aufspaltung in zwei separate Unternehmen, „ThyssenKrupp Industrials“ und „ThyssenKrupp Materials“, durchzuführen. Auch S&P bestätigt das Rating von ThyssenKrupp. Zudem nimmt die Ratingagentur den Dax-Konzern von der Beobachtungsliste für einen positiven Ausblick.
Scope hat das Rating des Immobilienentwicklers Euroboden von B auf B+ verbessert. Scope begründet das Upgrade unter anderem mit der hohen Profitabilität Eurobodens im Vergleich zum Branchendurchschnitt und den guten Wachstumsaussichten in den Kernmärkten München und Berlin.
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