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Finanzierungen: Loewe, TAG Immobilien, DIC Asset

Loewe

Loewe schafft Basis für Kapitalerhöhung

Der angeschlagene Fernsehhersteller Loewe braucht dringend frisches Kapital, um der drohenden Insolvenz zu entgehen. Der TV-Hersteller hat nun erste Maßnahmen eingeleitet, um die auf der letzten Hauptversammlung beschlossene Kapitalerhöhung durchzuführen. Das Grundkapital von Loewe ist nun in vereinfachter Form im Verhältnis 4:1 herabgesetzt worden, wodurch es von rund 13 Millionen Euro auf etwa 3,25 Millionen Euro sinkt. Die entsprechende Eintragung hat das zuständige Registergericht am Amtsgericht Coburg vorgenommen. Nach Loewe-Finanzvorstand Rolf Rickmeyer, der erst seit vergangenen Dezember CFO des TV-Herstellers ist, bietet dieser Schritt die Basis für eine sich anschließende Kapitalerhöhung, bei der rund 6,5 Millionen neue Loewe-Aktien an bestehende Aktionäre und neue Investoren ausgegeben werden sollen. Darüber hinaus hat Loewe erst kürzlich eine strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Hersteller Hisense geschlossen, der dem TV-Hersteller in seinem Überlebenskampf helfen möchte.

TAG Immobilien emittiert Bond über 200 Millionen Euro

Das Immobilienunternehmen TAG Immobilien hat eine Anleihe über 200 Millionen Euro platziert. Das Wertpapier ist mit einem Zinssatz von 5,125 Prozent p.a. ausgestattet und läuft fünf Jahre. Mit dem Emissionserlös will das im MDAX gelistete Immobilienunternehmen in erster Linie seine Kapital- und Finanzierungsstruktur optimieren, insbesondere Wandelanleihen der Gesellschaft zurückkaufen. Der Rest soll zur Wachstumsfinanzierung und für allgemeine Unternehmenszwecke genutzt werden. Close Brothers Seydler agierte als Joint Bookrunner für die Transaktion.

DIC Asset vereinbart neuen Kredit über 320 Millionen Euro

Das Gewerbeimmobilienunternehmen DIC Asset hat das Bankdarlehen für sein größtes Bestandsportfolio vorzeitig refinanziert. Mit der Deutschen Pfandbriefbank und der HSH Nordbank hat das Unternehmen eine neue siebenjährige Kreditvereinbarung in Höhe von 320 Millionen Euro abgeschlossen. Mit dem jetzt vereinbarten Bankdarlehen auf non recourse-Basis will DIC Asset die bestehende Finanzierung eigenen Angaben zufolge voraussichtlich zum Ende des dritten Quartals 2013 ablösen. Mit dieser Transaktion hat das Gewerbeimmobilienunternehmen das für 2014 anstehende Refinanzierungsvolumen schon zu etwa 80 Prozent arrangiert.

Erst vor einigen Wochen hat DIC Asset eine Mittelstandsanleihe platziert. Ursprünglich wollte DIC darüber 100 Millionen Euro einsammeln. Letztendlich sind es 75 Millionen Euro geworden.  „Wir sind in einer Zeit herausgekommen, in der die Märkte recht volatil waren – wozu auch beitrug, dass Ben Bernanke mit seinen Aussagen zur Zinspolitik für Unsicherheit sorgte und aus mehreren Gründen die Rückkehr der Eurokrise Thema wurde. Der Börsengang der Deutschen Annington mit all seinen Schwierigkeiten war ein sichtbares Zeichen dafür. Deswegen haben wir uns entschlossen, das Orderbuch zeitnah mit den  angestrebten 75 Millionen Euro zu schließen und den Prozess nicht bis zum Ende auszureizen“, begründete Vorstandschef Ulrich Höller im Interview mit FINANCE diese Entwicklung.

Centrotherm Photovoltaics schließt Sanierung ab

Centrotherm Photovoltaics hat seine Sanierung und die damit verbundene Rekapitalisierung abgeschlossen. „Dies konnte durch die Umwandlung von Forderungen der ungesicherten Gläubiger in Aktien der Gesellschaft erreicht werden“, teilte das Unternehmen mit. Im Zuge dessen haben die Gläubiger zunächst 70 Prozent ihrer Forderungen Mitte Mai 2013 an die Sol Futura Verwaltungsgesellschaft abgetreten. Nach Eintragung der im Insolvenzplan beschlossenen Kapitalherabsetzung und Kapitalerhöhung im Handelsregister am 19. Juli brachte diese die Forderungen in Centrotherm Photovoltaics ein. Damit seien diese Forderungen erloschen und Centrotherm Photovoltaics „maßgeblich“ entschuldet, wie das Unternehmen weiter mitteilt. Die verbleibenden 30 Prozent der Forderungen sind bis Ende 2015 unverzinslich gestundet.

Weitere Finanzierungen

Die Rettung von Praktiker rückt näher: Insolvenzverwalter Christopher Seagon hat einen Massekredit ausgehandelt und damit die weitere Belieferung der Praktiker-Filialen gesichert. Jetzt richten sich die Blicke auf die Verhandlungen bei der Tochtergesellschaft Max Bahr. Dort ist die Gemengelage noch unübersichtlicher als bei Praktiker.

Der Recyclingspezialist Scholz hat FINANCE Details zu seinem geplanten Restrukturierungspaket mitgeteilt. Zittern müssen zunächst die Geber des syndizierten Kredits über 600 Millionen Euro. Die Gläubiger der Mittelstandsanleihe dürfen aufatmen.

Die HSH Nordbank beteiligt sich als Mandated Lead Arranger mit einem Anteil von 61 Millionen Euro an der Refinanzierung der Euroports Netherlands. Das Gesamtfinanzierungsvolumen beträgt 450 Millionen Euro. Damit wird die Euroports Gruppe auf Holding-Ebene refinanziert.

Die RWE-Anleihe, die die RWE Finance BV am 10. Februar 2009 unter Garantie der RWE AG begeben hat, ist seit vergangenem Donnerstag im Prime Standard für Unternehmensanleihen an der Börse Frankfurt notiert. Die Anleihe hat ein Volumen von 1 Milliarde Euro, ist mit 6,5 Prozent verzinst und am 10. August 2021 endfällig.

Clifford Chance hat die UniCredit Bank bei einer Verbriefung von Mittelstandsdarlehen in Höhe von 863 Millionen Euro beraten.

Die Volker Friedrichsen Beteiligungsgesellschaft hat ein Paket von Wandelschuldverschreibungen aus dem im Jahr 2010 von der PNE Wind begebenen Wandler in rund 7,7 Millionen Aktien gewandelt. Dadurch reduzieren sich die Schulden von PNE Wind um rund 16,9  Millionen Euro und die auf die Anleihen erfolgenden Zinszahlungen bis Ende 2014 um rund 1,5 Millionen Euro.
Die BayernLB stellt einen Kredit über 80 Millionen Euro für ein Designer Outlet der Mutschler Gruppe bereit.

Die KfW Ipex-Bank finanziert einen neuen Airbus A320-200 für Air Arabia im Rahmen einer ECA-gedeckten Fazilität unter Federführung von Euler Hermes. Das Kreditinstitut agiert bei der Transaktion als Agent und Security Trustee für das zwölf Jahre laufende Darlehen.

Die Intershop Holding will sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung und dem Erwerb von bestehenden Aktien und Partizipationsscheinen mit rund 20 Millionen Euro an Corestate Capital beteiligen.

Ratingmeldungen

Moody’s verändert die Richtung des Ratingreviews von Kabel Deutschland und setzt es auf „Review for upgrade“. Die Ratingagentur bewertet den Kabelnetzbetreiber derzeit mit Ba2.

Moody’s ändert den Ausblick für das Rating von Fresenius auf positiv. Die Bonitätsnoten für den Gesundheitskonzern, das Corporate-Family-Rating von Ba1 und das Rating der Ausfallwahrscheinlichkeit von Ba1-PD, und aller seiner Tochtergesellschaften hat die Agentur bestätigt.

Moody’s und S&P prüfen beide die Bonität von K+S auf eine Herabstufung. Moody’s bewertet den Düngemittel- und Salzkonzern mit Baa2. S&P sieht den DAX-Konzern bei BBB+.

Die Ratingagentur Scope bewertet das Immovation-Management erneut mit A und stabilem Ausblick.

sabine.paulus[at]finance-magazin.de

Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.