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Finanzierungen: Lufthansa, Tele Columbus, VW

Lufthansa verbessert mit einer neuen Hybridanleihe über eine halbe Milliarde Euro ihr Kreditprofil.
iStock/Thinkstock/Getty Images

Lufthansa emittiert Hybridanleihe über eine halbe Milliarde Euro

Die Lufthansa hat erfolgreich eine Hybridanleihe über 500 Millionen Euro platziert. Das Papier hat eine Laufzeit von 60 Jahren, die erste Call-Option hat die Fluggesellschaft im Februar 2021. Die Anleihe wird bis dahin mit 5,125 Prozent verzinst. Die Emission sei beinahe vierfach überzeichnet gewesen, teilte das Unternehmen mit.  Lufthansa hatte die Emission der Anleihe in diesem Jahr bereits zweimal verschoben.

Durch die Hybridanleihe will Lufthansa auch das eigene Kreditprofil stärken. Die neuen Mittel werden von Ratingagenturen zur Hälfte als Eigenkapital anerkannt. Standard & Poor’s und Moody’s bewerten das Unternehmen jeweils mit den Bonitätsnoten BBB-, mit stabilem Ausblick und Ba1, mit positivem Ausblick. Als Bookrunners fungierten Deutschen Bank, HSBC, BNP Paribas und Credit Suisse.

Tele Columbus plant Kapitalerhöhung

Der drittgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber Tele Columbus will nach seinem Zukauf des privaten Kabelnetzbetreibers Primacom noch mehr Zukäufe tätigen. Dafür will das Unternehmen eine Barkapitalerhöhung vollziehen. Mitte September ist eine Hauptversammlung angesetzt, die über die Maßnahme entscheiden soll. Das Unternehmen strebt einen Bruttoemissionserlös von 240 Millionen Euro an. Beim aktuellen Aktienkurs müsste Tele Columbus dazu rund 18,5 Millionen neue Aktien platzieren.

Volkswagen sammelt 1,5 Milliarden Euro ein

Der Autokonzern Volkswagen hat eine Anleihe über 1,5 Milliarden Euro in zwei Tranchen platziert. Die erste der gleichgroßen Tranchen hat einen Kupon von 0,75 Prozent und läuft bis August 2020. Die zweite Tranche wird dagegen variabel verzinst. Der Kupon liegt bei Euribor plus 27 Basispunkte. Als Bookrunner waren Santander, ING, Deutsche Bank und Goldman Sachs mandatiert.

Weitere Finanzierungen

EQT hat seinen bisher größten Fonds geschlossen. Der Fonds EQT VII, dessen Fokus auf den Norden Europas und die DACH-Region gelegt ist, ist 6,75 Milliarden Euro schwer. Über 70 Prozent des Geldes stammen von Investoren, die schon in Vergangenheit bei EQT investiert haben haben.

Die europäische Beteiligungsgesellschaft Castik Capital konnte seinen ersten Fonds in Höhe von einer Milliarde Euro schließen. Beim ersten Closing im Juni konnte der PE-Investor schon 625 Millionen Euro verzeichnen. Nun kamen für den Fonds EPIC I noch 375 Millionen hinzu. Die Investoren kommen aus Nordamerika, Europa und Asien. Es ist kein deutscher Investor beteiligt.

RWE hat seine erste Hybridanleihe über 1,75 Milliarden Euro gekündigt. Der Energiekonzern wird den Bond zur frühstmöglichen Call-Termin am 28. September zurückzahlen. Die Anleihe wurde 2010 begeben und ist mit 4,625 Prozent verzinst. Erst vergangene Woche hat RWE eine neue Hybridanleihe über 500 Millionen US-Dollar emittiert. Die Neuemission und zwei weitere Hybridemissionen in diesem Jahr ersetzen die gekündigte Anleihe.

Die Stadtwerke Düsseldorf haben die Neuordnung der Finanzierungstruktur abgeschlossen. Das Refinanzierungspaket ist 530 Millionen Euro schwer. Es setzt sich zum einen aus einem Förderdarlehen für Investitionen im Netzbereich in Höhe von 50 Millionen Euro und einer Konsortialfinanzierung über 480 Millionen Euro zusammen. Zum Konsortium gehören die Commerzbank, Landesbank Hessen-Thüringen, ING, KfW IPEX-Bank, Norddeutsche Landesbank, NRW.BANK, sowie UniCredit. Die Finanzierung hat eine Laufzeit von fünf Jahren und kann zweimal um ein Jahr verlängert werden.

Die internationale Anwaltssozietät Clifford Chance hat UniCredit bei der Verbriefung von Mittelstandsdarlehen in Höhe von 2 Milliarden Euro beraten. Eine Tochtergesellschaft der UniCredit, UniCredit Luxembourg, verkaufte die Kredite an die Gesellschaft Geldilux-TS-2015, die sich durch Schuldverschreibungen refinanziert. UniCredit wurde bei der Transaktion von der Kanzlei Clifford Chance (Federführung: Oliver Kronat) beraten.

Laut Informationen der Nachrichtenagentur Reuters will Rocket Internet das Startup-Unternehmen Hello Fresh, das Kochboxen mit frischen Zutaten und Rezepten liefert, im Herbst an die Börse bringen.  Es wäre die erste Beteiligung, die der Hauptinvestor Rocket Internet nach dem eigenen IPO an den Kapitalmarkt bringt. Erst im Februar hat Rocket 100 Millionen Euro in Hello Fresh investiert und hält somit 52 Prozent. Rocket Internet hatte sich durch verschieden Zukäufte am Markt für Essenslieferanten positioniert.

Der kanadische Hersteller von Flugzeugen und Schienenverkehrstechnik Bombardier möchte seine Zugsparte in Frankfurt an die Börse bringen. Wie das Unternehmen ankündigte, solle die Sparte, die ihren Schwerpunkt in Deutschland hat, noch im letzten Quartal dieses Jahres an die Börse gehen.

Laut Medienberichten hat das Berliner Finanz-Startup SavingGlobal in einer Finanzierungsrunde 20 Millionen Euro eingesammelt. Zu den Investoren zählen der  Risikokapitalgeber Index Ventures und der russische Milliardär Juri Milner. SavingGlobal legt das Geld von Sparern in EU-Ländern mit höheren Zinsen an. Mit Hilfe der finanziellen Unterstützung möchte das Unternehmen international expandieren.

Der Wirkstoffentwickler 4SC hat seine geplante Kapitalerhöhung mit einem Bruttoemissionserlös von 29 Millionen Euro abgeschlossen. Dafür wurden rund 7,25 Millionen neue Aktien an alte und neue Aktionäre ausgegeben. Im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung hat zudem der Hauptgesellschafter Santo ein Darlehen in Höhe von 6 Millionen Euro eingebracht und dafür 1,5 Millionen zusätzliche Aktien erhalten.

Das Pharmaunternehmen Santhera hat durch den Verkauf von 300.000 Aktien umgerechnet einen Gesamtertrag von rund 25,7 Millionen Euro erhalten. Laut Santhera-CFO Christoph Rentsch, welcher seit Anfang Juli im Amt ist, verfüge man nun über die finanziellen Mittel, um das Medikament Raxone auf den Markt zu bringen.

Ratingmeldungen

Nach der Ankündigung der Übernahme von Italcementi haben die Ratingagenturen Moody´s und Fitch das Rating des deutschen Baustoffkonzerns HeidelbergCement  bestätigt. Das langfristige Rating liegt jeweils bei Ba1 und BB+. Moody’s hat allerdings den Ausblick des Rating von positiv auf stabil gesenkt.

Der Pharmaverpackungsspezialist Gerresheimer wurde von Moody’s unter Beobachtung für eine mögliche Herabstufung gesetzt. Das Rating liegt derzeit bei Baa3. Grund für die Überprüfung der Bewertung ist ein aktueller M&A-Deal. Wie FINANCE berichtete, kauft Gerresheimer den Kunststoffverpackungshersteller Centor in den USA für umgerechnet 650 Millionen Euro.

S&P hat das langfristige Rating des Bremssystemherstellers Knorr-Bremse bei A- bestätigt. Der Ausblick wurde von stabil auf positiv gesetzt, da sich laut S&P die Profitabilität des Unternehmens verbessert habe.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.