RWE platziert Hybrid über eine halbe Milliarde US-Dollar
Der Energiekonzern RWE hat eine Hybridanleihe über 500 Millionen US-Dollar emittiert- Das Papier hat eine Laufzeit von bis zu 60 Jahren, die erste Call-Option hat RWE im März 2026. Die Anleihe ist mit 6,625 Prozent relativ hoch verzinst. Der Ausgabekurs lag bei 99,117 Prozent. Das Papier sei um „ein vielfaches“ überzeichnet gewesen.
"Hybridanleihen sind ein wichtiges Finanzierungsinstrument für RWE, da sie die Kapitalstruktur und das Rating von RWE stärken“, sagt RWE-Finanzvorstand Bernhard Günther zur Transaktion. „Durch die diesjährigen Emissionen haben wir zudem unsere im September kündbare Hybridanleihe bereits vollständig ersetzt", führt der CFO weiter aus. Der Hybrid erhält ein Rating von BBB- (S&P) und Baa3 (Moody’s). Die Anleihe ist der zweite Hybrid dieses Jahr, nachdem RWE bereits eine Euro-Anleihe im April dieses Jahr emittiert hat.
Deutsche Forfait: Restrukturierung stark gefährdet
Die finanzielle Restrukturierung derDeutschen Forfait steht auf der Kippe: Die Barkapitalerhöhung hat nicht den erhofften Erlös eingebracht, obwohl die Zeichnungsfrist verlängert worden war. Investoren zeichneten nur rund 3 Millionen, also 45 Prozent, der zu einem Preis von je 1,30 Euro angebotenen Namensaktien. Mit den Bruttoemissionserlösen von 4 Millionen Euro kann das Management die Eigenkapitallücke nicht schließen.
Vom Erfolg der Barkapitalerhöhung war auch die geplante Sachkapitalerhöhung abhängig. Die Deutsche Forfait verhandelt nun mit seinen Banken und Investoren, um das nötige Kapital anderweitig aufzutreiben. Eine Möglichkeit sei der Rückkauf eines Teils der ausstehenden Anleihe „mit Hilfe von Investoren zu einem noch festzulegenden Preis“. Mit dem daraus resultierenden außerordentlichen Ertrag könne man die fehlenden Erlöse aus der Barkapitalerhöhung ausgleichen, so die Deutsche Forfait.
Uniqa emittiert 500-Millionen-Euro-Bond
Das österreichische Versicherungsunternehmen Uniqa Group hat eine Nachranganleihe (Tier 2) in Höhe von 500 Millionen Euro bei institutionellen Investoren platziert. Die Anleihe hat eine Laufzeit von 31 Jahren, erstmalige Kündigungsmöglichkeit ist nach elf Jahren. Das Papier ist vorbehaltlich bestimmter Bedingungen zur Rückzahlung vorgesehen. Die Nachfrage nach dem Austria-Bond war groß, die Anleihe war neunfach überzeichnet. Zunächst wird die Anleihe elf Jahre lang mit 6 Prozent verzinst, danach erfolgt die Verzinsung variabel. Der Emissionskurs entspricht 100 Prozent des Nennwerts. Zu den genauen Preiskonditionen schrieb Uniqa nichts. Die Emission ist die Debüttransaktion von Erich Kruschitz. Der 34-Jährige ist seit Anfang April für die Finanzen des Versicherers zuständig.
German Startups Group stoppt IPO-Pläne
Nach der Verlängerung der IPO-Angebotsfrist macht die German Startups Group nun doch einen Rückzieher: Das auf deutsche Internetunternehmen spezialisierte Venture-Capital-Unternehmen hat seinen Börsengang verschoben. Grund sei das unsichere Kapitalmarktumfeld rund um die sich zuletzt abschwächende Griechenlandkrise und die Turbulenzen an der chinesischen Börse.
Das Management der German Startups Group sehe „keine Möglichkeit, die Gesellschaft zu einem angemessenen Kurs an die Börse zu bringen“. Außerdem wäre es bei den aktuellen Bedingungen nicht möglich gewesen, die angestrebte Überzeichnung zu erzielen, wie CEO Christoph Gerlinger in einer Pressemitteilung des Unternehmens betonte. Allerdings werde man den Markt beobachten, um den Börsengang kurzfristig wieder in Angriff zu nehmen, so Gerlinger weiter.
Halloren Schokoladenfabrik führt Kapitalerhöhung durch
Der Süßwarenhersteller Halloren Schokoladenfabrik hat eine Barkapitalerhöhung durch Ausgabe von 577.084 neuen Aktien beschlossen. Halloren beabsichtigt das frische Geld zur Wachstumsfinanzierung sowie zur Stärkung der Eigenkapitalquote einzusetzen.Die neuen Anteile werden von Charlie Investors gezeichnet, die nach der Transaktion rund 26 Prozent am Grundkapital von Halloren halten wird. Basierend auf einem Wert von 6,80 Euro je Aktie fließt dem Schokoladenhersteller ein Emissionserlös von gut 3,9 Millionen Euro vor Provisionen und Kosten zu. Das Unternehmen hatte erst im April eine Kapitalerhöhung durchgeführt.
PE-Investor KKR hilft der Deutschen Glasfaser bei der Expansion
Der PE-Investor KKR beteiligt sich im Rahmen einer Partnerschaft mit dem jetzigen Eigentümer Reggeborgh an derDeutschen Glasfaser. Die beiden Investoren planen, dem Glasfasernetzbetreiber in den kommenden Jahren weitere Mittel für den Ausbau der betriebenen Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Außerdem hat die Deutsche Glasfaser eine Expansionsfinanzierung vereinbart. KKR wurde bei der Transaktion von der Kanzlei Clifford Chance beraten. Federführend war Markus Muhs.
CEE-Gruppe mit Schuldverschreibung über 40 Millionen Euro
Die CEE-Gruppe, ein auf Photovoltaik spezialisiertes Tochterunternehmen des PE-Hauses Lampe Equity Management, hat eine Namensschuldverschreibung mit einem Volumen von 40 Millionen Euro bei einer Versicherung platziert, wie das Unternehmen mitteilte. Die Schuldverschreibung hat das Rating BBB von der Agentur Creditreform erhalten. Außerdem konnte ein deutsches Versorgungswerk einen dritten Teilfonds für CEE mit 75 Millionen Euro Volumen schließen. Insgesamt sollen aus den Fonds 115 Millionen Euro in europäische Photovoltaik- und Windkraftprojekte investiert werden.
Weitere Finanzierungen
Das Biotechnologieunternehmen Cevec hat in einer Finanzierungsrunde 4,5 Millionen Euro eingeworben. Zu den neu eingestiegenen Investoren zählen Investtodate sowie Frank Ubags und Nicole Faust, CEO beziehungsweise CSO von Cevec. Mit Peppermint Venture Partners, Creathor Venture Management, NRW.Bank, KfW Bank, G.A.T. Holding sowie mehreren Privatpersonen sind ebenfalls Bestandsinvestoren an der neuen Finanzierung beteiligt.
Das Landwirtschaftsunternehmen KTG Energie hat beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft von 6,5 Millionen Euro auf maximal 7,15 Millionen Euro zu erhöhen. Die Aktien werden im Wege eines beschleunigten Platzierungsverfahrens im Rahmen einer Privatplatzierung deutschen und europäischen Anlegern zum Kauf angeboten. Die Kapitalerhöhung soll dem Unternehmenswachstum dienen und wird von der Equinet Bank begleitet.
Die Anleiheemission der Unternehmen Parkstadt Center und Parkstadt Hotelist geplatzt, da das Mindestzeichnungsvolumen von 27,5 Millionen Euro nicht erreicht wurde. Daher könne die Anleihe nicht begeben werden. Es sei noch offen, ob es einen neuen Emissionsversuch geben werde, wie die Internetseite „anleihen-finder.de“ berichtete.
Die kreditgebenden Banken haben die bestehenden Linien der Textilhandelsgruppe Schustermann & Borenstein, an der der PE-Investor Ardian beteiligt ist, erhöht. Zu dem Konsortium gehören die Bremer Kreditbank, DZ Bank, HSH Nordbank, IKB, ING Bank, Raiffeisen Bank International und Unicredit. Die Banken wurden durch die Wirtschaftskanzlei Ashurst unter Federführung von Anne Grewlich beraten. Für Ardian war die Kanzlei Latham & Watkins tätig. Die genaue Höhe der Kreditlinien wurde nicht genannt.
Die Berentzen-Gruppe hat ein Aktienrückkaufprogramm beschlossen. Es werden Vorzugs- und Stammaktien im Volumen von bis zu 1,5 Millionen Euro angekauft. Dies entspräche basierend auf dem derzeitigen Kursniveau rund 2,3 Prozent des Grundkapitals, teilte der Getränkehersteller mit.
Das Softwareunternehmen Coredinate erhält eine Seedfinanzierung von mehreren Investoren. Dazu zählen Bayern Kapital, der High-Tech Gründerfonds sowie ein Konsortium von Business Angels. Details wurden nicht bekanntgegeben.
Nach anfänglichem Zögern im Zuge der Griechenlandkrise hat das Berliner Immobilienunternehmen Ado Properties seinen Börsengang doch durchgezogen: Der Ausgabepreis für die insgesamt ausgegebenen 22,8 Millionen Anteile wurde auf 20 Euro je Aktie festgelegt. Der erste Kurs lag mit 20,10 Euro knapp über dem Ausgabepreis. Das Angebotsvolumen beträgt rund 456,5 Millionen Euro, der Streubesitz liegt bei rund 65 Prozent. Ado erwartet Bruttoemissionserlöse von rund 200 Millionen Euro. Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners sind Kempen & Co. sowie die UBS Investment Bank. Als Spezialist war die Oddo Seydler Bank beteiligt. Weitere Joint Bookrunners sind Barclays und Commerzbank. Als Berater war Arbireo Capital mandatiert.
Das Immobilienunternehmen Alstria Office hat eine Kapitalerhöhung über bis zu beinahe 70 Millionen Euro beschlossen. Die Transaktion diene zur Schaffung neuer Alstria-Aktien, die den Aktionären der Deutschen Office (DO) in dem angekündigten Übernahmeangebot im Tausch für ihre Aktien der DO angeboten werden sollen, schreibt Alstria.
Die Bank des finnischen Kleinkreditvermittlers Ferratum hat zur Refinanzierung eine Anleihe mit einem Volumen von 20 Millionen Euro begeben. Die Anleihe läuft 18 Monate und wird mit 4,9 Prozent jährlich verzinst. Als Bookrunner war die ICF Bank mandatiert. Die deutsche Tochtergesellschaft Ferratum Capital ist seit Februar auch an der deutschen Börse gelistet und hat seit Oktober eine Mittelstandsanleihe im Wert von 25 Millionen Euro am deutschen Markt.
Der Trockenmörtelhersteller Quick-Mix finanziert die Übernahme des Wettbewerbers Schwenk Putztechnik mit Mezzaninekapital, das von VR Equitypartner und CBG Commerz Beteiligungskapital bereitgestellt wird. Details der Transaktion wurden nicht bekanntgegeben.
Chrono24, eine Handelsplattform für Luxusuhren, hat im Rahmen einer Finanzierungsrunde 21 Millionen Euro von dem amerikanischen PE-Haus Insight Venture Partners erhalten. Dabei wurde Chrono24 durch die Kanzlei Taylor Wessing begleitet. Der Investor hatte Willkie Farr & Gallagher als Rechtsberater mandatiert.
Der Mercurius-Konzern will bis Oktober im Zuge einer Aufspaltung der Geschäftsaktivitäten das Delisting der Aktie abschließen. Bislang wird Mercurius im Entry Standard der Frankfurter Börse gehandelt. Allerdings sei die Marktkapitalisierung niedrig und die Aktie schon jetzt begrenzt handelbar, weshalb das Unternehmen sich nach eigenen Angaben für das Delisting entschieden hat.
Ratingmeldungen
Standard & Poor’s hat das Rating des Baukonzerns Bilfinger bestätigt. Das Langfristrating liegt bei BB+, das kurzfristige Rating blebit bei B. Der negative Ausblick hat sich ebenfalls nicht verändert. Es gebe trotz des starken Liquiditätsprofils Unsicherheiten, unter anderem das Ausmaß des Gewinnrückgangs und das Ergebnis der Strategieüberprüfung.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.