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Finanzierungen: SAP, Deutsche Annington, Apassionata

SAP hat einen Bond über 1,75 Milliarden Euro platziert und refinanziert damit einen Brückenkredit der Concur-Übernahme.
© SAP AG - Stephan Daub

SAP löst Tranche von Brückenkredit ab

Der Softwarekonzern SAP hat eine Anleihe über 1,75 Milliarden Euro platziert. Der Bond besteht aus einer Zweijahrestranche über 500 Millionen Euro, die mit 17 Basispunkten über dem Dreimonats Euribor verzinst wird, einer Fünfjahrestranche über 650 Millionen Euro (30 bps über dem  Dreimonats-Euribor), sowie einer 600-Millionen-Euro-Tranche über zehn Jahre mit einem fixen Kupon von 1 Prozent. Nach Angaben des Konzerns war das Papier deutlich überzeichnet.

Damit hat der Dax-Konzern die Tranche A der Brückenfinanzierung für die Übernahme des Cloudspezialisten Concur über 4 Milliarden Euro nun komplett abgelöst. Bereits im November 2014 hatte SAP zu diesem Zweck eine Anleihe über 2,75 Milliarden Euro platziert. Die Tranche B der Brückenfinanzierung über 3 Milliarden Euro läuft drei Jahre. 500 Millionen Euro davon konnte SAP mit dem jetzt platzierten Bond bereits refinanzieren.

Deutsche Annington begibt Bond über 1 Milliarde Euro

Die Deutsche Annington hat eine Anleihe über 1 Milliarde Euro begeben. Das Papier ist in zwei gleichgroße Tranchen unterteilt. Die erste Tranche hat eine Laufzeit bis März 2025 und wird mit 1,5 Prozent verzinst. Die zweite Tranche läuft bis März 2020 und hat einen Kupon von 0,875 Prozent. JP Morgan, Société Générale, Barclays, Credit Suisse, Morgan Stanley, Unicredit und Commerzbank waren als Bookrunner mandatiert.

Apassionata emittiert Anleihe über bis zu 30 Millionen Euro

Apassionata, ein Organisator für Live-Entertainment Shows mit Pferden, begibt eine Anleihe mit einem Volumen von bis zu 30 Millionen Euro. Das Papier hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird mit 8,125 Prozent verzinst. Eigentlich sollte die Zeichnungsfrist des Bonds schon am 27. März beendet werden, das Unternehmen hat sich jedoch entschlossen, die Frist über das Wochenende zu verlängern. Nach Angaben des Unternehmens komme man damit privaten Anlegern entgegen, die noch mehr Zeit bräuchten. Das Papier wird außerdem in einer Privatplatzierung institutionellen Investoren in Europa angeboten.

Mit dem Erlös will Apassionata den, nach Angaben des Unternehmens, weltweit ersten Pferdefreizeitpark in München errichten. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 48 Millionen Euro, das aus 3 unterschiedlichen Quellen finanziert werden soll. Strategische Investoren, Eigenmittel und der Erlös der Unternehmensanleihe sollen dabei helfen, das Projekt zu realisieren.

Tui kündigt Hybrid-Bond

Der Reiseveranstalter Tui hat beschlossen, die Hybridanleihe vollständig zurückzuzahlen. Der Bond mit einem Volumen von 300 Millionen Euro hat keinen Fälligkeitstag und wird derzeitig mit 7,353 Prozent verzinst. Tui plant die Anleihe zum Nominalwert zu kündigen und inklusive der aufgelaufenen Zinsvergütung Ende April zurückzuzahlen. Nach Angaben des Unternehmens vereinfacht die Rückzahlung der Hybridanleihe die Kapitalstruktur und stärkt die Finanzkennzahlen.

Die Entscheidung hängt mit der kürzlich vollzogenen Wandlungen aus der 2011 begebenen Wandelanleihe zusammen. Bis zum 20. März wurden Anleihen im Nominalwert von 336,6 Millionen Euro in Aktien gewandelt. Durch die dadurch gesunkenen Rückzahlungsverpflichtungen hat das Unternehmen ohne weiteres genügend Liquidität, um die Hybridanleihe zurückzuzahlen. Derzeit umfasst Tuis langfristige Finanzierungsstruktur außerdem Bankkredite über 1,75 Milliarden Euro, die im Juni 2018 fällig werden, ebenso wie einen High Yield Bond über 300 Millionen Euro mit einer Laufzeit bis Oktober 2019.

Heidelberger Druckmaschinen begibt Wandelanleihe

Heidelberger Druckmaschinen hat eine unbesicherte und nicht nachrangige Wandelschuldverschreibung mit einem Volumen von 58,6 Millionen Euro platziert. Die Wandelschuldverschreibung hat eine Laufzeit von sieben Jahren, das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Der Kupon beträgt 5,25 Prozent. Die Wandelschuldverschreibung wurde innerhalb weniger Stunden bei institutionellen Investoren außerhalb der USA platziert, hieß es. Die Zeichner haben das Recht, zu einem späteren Zeitpunkt ihre Anteile in Aktien umzuwandeln. Der anfängliche Wandlungspreis liegt bei 3,11 Euro.

Begleitet wird die Finanzierung von der Deutschen Bank, der BNP Paribas und der LBBW als Joint Bookrunner und Joint Lead Manager. Mit den Erlösen aus der Emission will das Unternehmen das aktuelle Niedrigzinsumfeld nutzen, um die Finanzierungsstruktur und das Fristigkeitenprofil von Heideldruck zu verbessern.

Bridgepoint schließt Fundraising für fünften Buyout-Fonds

Das Private-Equity-Haus Bridgepoint schließt das Fundraising für seinen fünften Buyout-Fonds (Bridgepoint Europe V) mit Fokus auf den europäischen Mittelstand. Bridgepoint erhielt Investitionszusagen in Höhe von 4 Milliarden Euro, womit nach Angaben des Investors das ursprüngliche Ziel von 3,5 Milliarden Euro überstiegen und die festgelegte Obergrenze des Fonds erreicht wird. Dass der Investor eine Summe in dieser Höhe einsammeln wird, zeichnete sich schon im vergangenen Jahr ab, wie FINANCE damals exklusiv erfuhr.

Der Fonds investiert in europäische Mittelständler mit einem Unternehmenswert zwischen 200 Millionen und 1 Milliarde Euro. Mit dem Fundraising für den Fonds hatte Bridgepoint im Mai 2014 begonnen. Es habe eine hohe Reinvestitionsrate bestehender Investoren gegeben, teilt die PE-Gesellschaft mit. Außerdem hätten bestehende Geldgeber ihre Investitionszusagen durchschnittlich um 25 Prozent erhöht.

Weitere Finanzierungen

Der Automobilzulieferer BBG erhält Kapital von der BayBG, die sich mit einer stillen Beteiligung in dem schwäbischen Familienunternehmen engagiert. Über die Höhe der Beteiligung ist nichts bekannt. Mit den Mitteln will das Unternehmen die Expansion in den nordamerikanischen Markt finanzieren.

Die Furie Operating Alaska, ein Unternehmen der Deutsche Oel- und Gas-Gruppe erhält von Energy Capital Partners 40 Millionen US-Dollar. Damit erhöht sich das Investitionsvolumen des US-Investors auf insgesamt 200 Millionen US-Dollar. Mit den Mitteln will das Unternehmen die Infrastruktur zur Förderung von Erdgas und Erdöl in Südalaska ausbauen.

Senator Entertainment hat eine Anleihe mit einem Gesamtnennbetrag von 11,8 Millionen Euro begeben. Institutionelle Investoren haben den Bond in einer Privatplatzierung gezeichnet. Die Anleihe hat eine Laufzeit von 12 Monaten und einen Kupon von 12 Prozent. Mit den Erlösen will Senator Entertainment die Liquidität sichern, Verbindlichkeiten zurückzahlen und das laufende Geschäft finanzieren. Im Rahmen des Zusammenschlusses mit Wild Bunch ist eine umfassende Neuaufstellung der Refinanzierungsstruktur geplant, da die Unternehmensgruppe viel größer geworden ist.

Die Demire Deutsche Real Estate hat ihre im September 2014 begebene Anleihe um 50 Millionen Euro aufgestockt. Das Gesamtvolumen beläuft sich jetzt auf 100 Millionen Euro. Die Anleihe hat eine Laufzeit bis September 2019 und wird mit 7,5 Prozent verzinst. Mit dem Erlös will die Gesellschaft weitere Portfolioakquisitionen finanzieren und die Finanzkraft stärken.

Die Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe hat eine ABS-Transaktion vollzogen. Als Emittent der mit Auto-Darlehensforderungen besicherten Anleihen mit einem Gesamtnennwert von knapp 1 Milliarde Euro fungierte die Red & Black Auto Germany 3 UG. Die Société Générale hat die Transaktion begleitet und wurde dabei von Baker & McKenzie beraten.

Die Immobiliengesellschaft Alstria Office REIT hat mit einer Kapitalerhöhung 102,7 Millionen Euro eingesammelt. In einem beschleunigten Platzierungsverfahren wurden rund 7,9 Millionen neue Aktien bei institutionellen Investoren platziert. Mit dem Erlös will die Gesellschaft das weitere Unternehmenswachstum und mögliche Akquisitionen finanzieren. Deutsche Bank und UBS haben die Transaktion als Joint Bookrunners begleitet.

Die Airopack Technology Group hat beschlossen eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital durchzuführen. Der Gesellschaft fließen dadurch 9 Millionen Schweizer Franken zu.

Das Systemhaus für Hochleistungsoberflächen Nanogate hat mit einer Kapitalerhöhung 11,6 Millionen Euro eingesammelt. Das Unternehmen will den Erlös für das strategische Wachstumsprogramm einsetzen und vor allem das Technologieportfolio erweitern und den Kapazitätsaufbau finanzieren. M.M.Warburg & CO sowie Hauck & Aufhäuser Privatbankiers haben die Transaktion begleitet.

Die InCity Immobilien hat eine Kapitalerhöhung durch Ausgabe von 6.061.847 neuen Aktien zu einem Ausgabepreis von 1 Euro beschlossen. Sie erfolgt durch eine Sacheinlage, die aus der Einbringung von 6000 Schuldverschreibungen der InCity Anleihe vom Anleihegläubiger Haron Holding besteht.

Weitere Nachrichten

Der Autokonzern Porsche hat einen Sieg im Streit mit den Hedgefonds errungen. Das Oberlandesgericht in Stuttgart wies eine Klage von mehreren Hedgefonds ab, die von dem VW-Großaktionär 1,2 Milliarden Euro Schadensersatz gefordert hatten. Grund für den Streit war Porsches gescheiterter Übernahmeversuch von VW. Die Fonds fühlten sich von Porsche getäuscht. Jetzt können sie noch eine Nichtzulassungsbeschwerde bei Bundesgerichtshof einreichen.

Die Finanzinvestoren Goldman Sachs und PAI bereiten den Börsengang oder den Verkauf des Baustoffherstellers Xella vor. Das erfuhr FINANCE am Donnerstag aus Unternehmenskreisen, nachdem die Nachrichtenagentur Reuters über den geplanten Exit berichtet hatte. Der globale Finanzkonzern Goldman Sachs und der französische PE-Investor PAI haben das Duisburger Unternehmen im Jahr 2008 für rund 2 Milliarden Euro gekauft. Reuters zitierte zwei Insider mit der Aussage, ein Börsengang im Jahr 2016 sei der wahrscheinlichste Exit. Die Investoren planten, beim Verkauf eine Bewertung von 2,5 Milliarden Euro anzusetzen, berichtete Reuters weiter.

Ratingmeldungen

Moody’s verbessert den Ausblick der Bonitätsbewertung von BMW von stabil auf positiv. Das Langfrist-Rating liegt bei A2.

Moody’s verbessert das Senior-Rating der Volkswagen Financial Services und der Volkswagen Bank von A3 auf A2. Die Ratings bleiben unter Beobachtung für eine weitere Verbesserung. Grund dafür war die Verbesserung des Ratings von Volkswagen von A3 mit positivem Ausblick zu A2 mit stabilem Ausblick.

Creditreform bewertete den Deutscher Studenten Wohn Bond der Deutsche Real Estate Funds (DREF) mit BBB- (eingeschränkt). Als Grund dafür gibt die Agentur die Konstruktion der Anleihe an ebenso wie die erwartete Marktentwicklung für das studentische Wohnen.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.

Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.