Senvion meldet Insolvenz an
Der Windturbinenhersteller Senvion hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Ein entsprechendes Verfahren sei vom Amtsgericht Hamburg vergangenen Dienstag eingeleitet worden, teilte der Konzern mit. Von der Insolvenz betroffen sind die beiden deutschen Hauptgesellschaften Senvion GmbH und Senvion Deutschland GmbH. Die Ratingagentur Moody’s hat das Rating Senvions im Zuge der Insolvenzanmeldung von Caa1 auf Caa3 herabgestuft. Der Ausblick bleibt negativ.
Parallel zur Insolvenzanmeldung kämpft Senvion weiterhin um eine Finanzspritze. Der Hamburger Konzern stehe in Kontakt mit den kreditgebenden Banken, dem Hauptaktionär Centerbridge sowie den Inhabern der ausstehenden Unternehmensanleihe. In diese Gespräche seien auch die beiden Hedgefonds Anchorage und Davidson Kempner eingestiegen, berichtete die FAZ. In den vergangenen Monaten hatte sich Senvion bereits den erfahrenen CFO Hans-Jürgen Wiecha sowie den Sanierer Neil Robson als Chief Restructuring Officer (CRO) an Bord geholt. Christoph Morgen wurde infolge der Insolvenz nun als Sachwalter mandatiert.
Alcon gibt milliardenschweres Börsendebüt
Die von dem Pharmakonzern Novartis abgespaltene Augenheilsparte Alcon hat vergangene Woche ihr milliardenschweres Börsendebüt an der Schweizer Börse Six gefeiert. Die Aktionäre erhielten im Rahmen der Transaktion pro fünf Novartis-Aktien jeweils eine Alcon-Aktie. Im Zuge des IPOs wird Alcon derzeit mit insgesamt rund 27 Milliarden Schweizer Franken (24 Milliarden Euro) bewertet. Damit ist der in Genf ansässige Konzern nicht nur der größte Neuzugang an der Schweizer Börse Six seit neun Jahren, sondern auch einer der größten Börsenneulinge der vergangenen Jahre in Europa.
Trumpf platziert Schuldschein über 250 Millionen Euro
Der Maschinenbauer Trumpf hat einen Schuldschein über 250 Millionen Euro mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren platziert. Arrangeure der Emission waren Unicredit und LBBW. Hengeler Mueller (Federführung: Daniel Weiß, Peter Dampf und Miriam Peter) hat Trumpf bei der Transaktion beraten.
Gateway schafft Sprung an Frankfurter Börse
Der Immobilienentwickler Gateway Real Estate hat alle Aktien aus der Ende März geplanten Kapitalerhöhung vollständig platziert. Insgesamt sind rund 16,9 Millionen neue Aktien zu einem Preis von 4 Euro je Aktie von institutionellen Investoren gezeichnet worden. Im Zuge der Transaktion wurden auch 28 Millionen Aktien aus dem Besitz des Hauptaktionärs, der SN Beteiligungen Holding, bei institutionellen Investoren umplatziert. Der Streubesitz des Unternehmens erhöht sich dadurch bei vollständiger Ausübung der Greenshoe-Option künftig auf 25 Prozent. Gateway sichert sich durch die Kapitalerhöhung einen Bruttoemissionserlös von 67,6 Millionen Euro.
Im Zuge der Transaktion wechselt der Immobilienentwickler in den angestrebten Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse. Bisher ist Gateway lediglich im Freiverkehr der Börse Stuttgart notiert. In einem nächsten Schritt sollen zudem weitere 82.610 neue Aktien aus der Kapitalerhöhung im Rahmen eines öffentlichen Bezugsangebots ohne Prospekt angeboten werden. Credit Suisse begleitete die Privatplatzierung als Sole Global Coordinator und Joint Bookrunner, Société Générale agierte als Joint Bookrunner und die Quirin Privatbank wurde als Co-Lead Manager mandatiert. Latham & Watkins (Federführung: Oliver Seiler) hat die Banken bei der Transaktion beraten.
Weitere Meldungen
Die Online-Apotheke Shop Apotheke Europe hat frisches Kapital über insgesamt 110 Millionen Euro eingesammelt. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung über 50 Millionen Euro sind rund 1,39 Millionen neue Aktien bei institutionellen Investoren platziert worden. Der Ausgabepreis betrug 36 Euro je Aktie. Zudem hat das Unternehmen eine Wandelschuldverschreibung um 60 Millionen Euro aufgestockt. Den Nettoerlös aus der Transaktion will die Online-Apotheke unter anderem zur Implementierung eines Online-Handelsplatzes sowie für die Erweiterung des Produktspektrums verwenden.
Ferratum Capital Germany, eine Tochter des finnischen Finanzdienstleisters Ferratum Oyj, hat eine unbesicherte Anleihe über 80 Millionen Euro begeben. Der Bond hat eine Laufzeit von vier Jahren und der Kupon liegt 5,5 Prozent über dem 3-Monats-Euribor. Die Anleihe wird in Stockholm und in Frankfurt gelistet sein. Den Emissionserlös will das Unternehmen unter anderem zur Refinanzierung einer im Juni auslaufenden Anleihe über 25 Millionen Euro verwenden. Pareto Securities fungierte als Sole Bookrunner der Transaktion.
Der Zugbauer Stadler Rail hat den Sprung an die Börse geschafft. Der Emissionspreis der Aktien lag bei 38 Schweizer Franken und damit eher am oberen Ende der Preisspanne. Der Handel eröffnete bei 42 Schweizer Franken.
Das Wiener IT-Unternehmen Frequentis will noch im ersten Halbjahr dieses Jahres den Sprung aufs Parkett wagen. Geplant ist ein öffentliches Angebot in Deutschland und Österreich mit dem Ziel einer Notierung an der Frankfurter und der Wiener Börse, teilte Frequentis vergangene Woche mit. Finanzielle Details zu den Papieren gab das Unternehmen noch nicht bekannt. Die Mehrheit an der Wiener IT-Firma soll jedoch weiterhin im Eigentum der Familie Bardach bleiben, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine Unternehmenssprecherin.
Der Münchner Immobilieninvestor Domicil Real Estate strebt an die Börse. Um das Wachstum des Unternehmens mit rund 89 Mitarbeitern weiter voranzutreiben, werden in den nächsten Monaten Möglichkeiten für einen IPO geprüft, sagte der geschäftsführender Gesellschafter Khaled Kaissar gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die begleitenden Banken für den Börsengang sollen in Kürze ausgewählt werden, heißt es in dem Bericht weiter.
Der Immobilieninvestor Preos Real Estate hat von der Hamburg Commercial Bank eine Finanzierungsvereinbarung über rund 70 Millionen Euro abgeschlossen. Die frischen Mittel will Preos einerseits zur Ablösung bestehender Finanzierungen des aktuellen Immobilienportfolios sowie zum weiteren Ausbau des Immobilienbestands verwenden. Preos wurde bei der Transaktion von Oceans & Company beraten.
Die Beteiligungsgesellschaft Accel hat gemeinsam mit weiteren Co-Investoren im Rahmen einer Serie-B-Finanzierungsrunde in das Berliner Logistik-Start-up-Unternehmen Sennder investiert. Sennder agiert als eine Art digitale Spedition und verbindet durch seine Software Handelsunternehmen mit Frachtführern. Accel wurde bei der Transaktion von der Kanzlei Hengeler Mueller (Federführung: Jens Wenzel und Georg A. Frowein) beraten.
Der auf Einkaufs- und Fachmarktzentren in Deutschland spezialisierte Investor FCR Immobilien hat mit der Emission einer neue Anleihe über bis zu 30 Millionen Euro begonnen. Der Bond wird halbjährlich mit 5,25 Prozent verzinst und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Den Emissionserlös will FCR Immobilien zum weiteren Ausbau des Portfolios verwenden.
Das Immobilienunternehmen Deutsche Industrie Reit hat durch die Aufnahme eines Bankdarlehens in Höhe von 42 Millionen Euro elf seiner Immobilien refinanziert. Das Darlehen hat eine Laufzeit von zehn Jahren und wird mit 2,01 Prozent verzinst. Wer der Kreditgeber ist, teilt das Unternehmen nicht mit.
VST Building Technologies, ein Anbieter von Technologielösungen für den Hochbau, plant die Begebung einer neuen Anleihe über bis zu 15 Millionen Euro. Der Bond wird fest verzinst und hat eine Laufzeit von vier bis sechs Jahren. Die Emission soll im zweiten Quartal 2019 erfolgen. Die Erlöse aus der Transaktion will das Unternehmen unter anderem für das weitere Wachstum und Investitionen, die Optimierung bestehender Fremdkapitalstrukturen sowie für sonstige allgemeine Unternehmenszwecke verwenden.
Der Agrarhändler Baywa plant, das Wachstum der Baywa Renewable Energy (Baywa R. E.) durch eine Kapitalerhöhung zu unterstützen. Die Baywa wird auch nach der Transaktion mehrheitlich an der ihrer Tochter beteiligt bleiben.
Info
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