Speyside Capital erwirbt Bankschulden von SKW Stahl
Die kreditgebenden Banken des Spezialchemieherstellers SKW Stahl haben ihre Kreditforderungen gegen das Unternehmen an den Finanzinvestor Speyside Capital verkauft. Im Detail beziehen sich die Forderungen auf einen Konsortialkredit über 74 Millionen Euro, den SKW Stahl Anfang 2015 von einer Gruppe um die Commerzbank und die NordLB erhalten hatte. Dies entspricht dem Großteil der Finanzschulden, die das Unternehmen Ende 2016 auf insgesamt knapp 86 Millionen Euro taxierte.
Da Speyside Capital als Equity-Investor bekannt ist, ist davon auszugehen, dass nach Vollzug des Kreditverkaufs eine Entschuldung bei SKW Stahl folgen könnte. Geplant ist bisher eine Umwandlung der Kredite in Eigenkapital („Dept-Equity-Swap“), wobei nach dem Vollzug dieser Umwandlung davon auszugehen ist, dass Speyside Capital die Kontrolle über den Spezialchemiehersteller übernehmen wird.
SAP beschließt Aktienrückkauf über 500 Millionen Euro
Der Softwarekonzern SAP hat einen Aktienrückkauf in Höhe von bis zu 500 Millionen Euro beschlossen. Dies verkündete das Unternehmen in seiner zweiten Quartalsmitteilung für dieses Jahr. Grund für das Rückkaufprogramm ist ein Anstieg der liquiden Mittel um 20 Prozent im ersten Halbjahr. Daher wolle SAP seine Aktionäre am Erfolg teilhaben lassen, wie CFO Luka Mucic erklärte. Der Aktienrückkauf soll in Kürze starten und in mehreren Tranchen erfolgen.
SAP hatte zuvor bereits mehrfach angedeutet, dass der Schuldenabbau nach der Übernahme des Konkurrenten Concur im Jahr 2014 abgeschlossen sei. Auch große Zukäufe sind derzeit nicht geplant.
Steinhoff platziert Anleihe über 800 Millionen Euro
Der Möbelkonzern Steinhoff International Holdings hat eine Anleihe über 800 Millionen Euro bei institutionellen Investoren platziert, wie die Nachrichtenagentur Dow Jones berichtet. Der Bond besitze demnach eine Laufzeit von 7,5 Jahren, der Zinskupon liegt bei 1,875 Prozent.
Zunächst habe das Unternehmen nur mit einem Volumen von 500 bis 750 Millionen Euro geplant, aufgrund der hohen Nachfrage dieses aber noch einmal erhöht, heißt es in dem Bericht. Steinhoff International Holdings wolle den Erlös für die Rückzahlung bestehender Schulden und für allgemeine Zwecke nutzen.
Deutsche Rohstoff stockt ein zweites Mal Anleihe auf
Die Deutsche Rohstoff hat ihre Mittelstandsanleihe aus dem vergangenen Sommer aufgestockt. Dem Bergbauunternehmen ist es gelungen, weitere 7,5 Millionen Euro einzuwerben. Dadurch steigt das ausstehende Volumen des Papiers auf 58,4 Millionen Euro.
Die Deutsche Rohstoff hatte den Bond Mitte Juli des vergangenen Jahres platziert und war damals von einem Zielvolumen von 75 Millionen Euro ausgegangen. Aufgrund der Brexit-Turbulenzen hielt sich das Investoreninteresse jedoch in Grenzen, sodass nur 40,6 Millionen Euro eingesammelt werden konnten. Der Kupon des Papiers liegt bei 5,625 Prozent. In einer ersten Aufstockung der Mittelstandsanleihe, konnte das Unternehmen Ende 2016 weitere 10,1 Millionen Euro einwerben.
Weitere Finanzierungen
Gastrofix, ein Anbieter eines cloud-basierten POS systems, hat in einer Series-B-Finanzierungsrunde 15 Millionen Euro eingesammelt. Zu den Kapitalgebern gehörten die Radeberger Group und Endeit Capital. Mit dem Geld will Gastrofix seine Position in Deutschland ausbauen.
Das luxemburgische Immobilienunternehmen Ado Properties hat eine unbesicherte Unternehmensanleihe über 400 Millionen Euro bei institutionellen Investoren platziert. Der Bond läuft bis zum 26. Juli 2024 und besitzt einen Zinskupon von 1,5 Prozent. Nach Angaben des Unternehmens war das Angebot 2,25-fach überzeichnet. Mit dem Erlös beabsichtigt Ado Properties unter anderem zukünftige Immobilienakquisitionen zu finanzieren sowie bestehende Darlehen zu refinanzieren. Barclays, Morgan Stanley und SG CIB waren die Joint Bookrunners bei der Transaktion, wobei Morgan Stanley auch als Berater von Ado Properties tätig war.
Die Immobiliengesellschaft Dic Asset hat eine Anleihe über 130 Millionen Euro bei institutionellen Investoren platziert. Der Bond hat eine Laufzeit von fünf Jahren, der Kupon liegt bei 3,25 Prozent. Mit dem Geld plant das Unternehmen, bestehende Schulden zurückzuzahlen. Außerdem will Dic Asset einen Teil der Nettoemissionserlöse für allgemeine Geschäftstätigkeiten nutzen. Ashurst (Federführung: Tobias Krug) hat die Immobiliengesellschaft bei der Transaktion beraten.
Die Demire Deutsche Mittelstand Real Estate hat ihre geplante unbesicherte Unternehmensanleihe über 270 Millionen Euro nach eigenen Angaben innerhalb weniger Tage bei institutionellen Investoren und Vermögensverwaltern platziert.
Im Rahmen des Börsengangs des Schweizer Messtechnikherstellers Landis+Gyr haben die bisherigen Eigentümer Toshiba und der Investmentfond Innovation Network Corp of Japan ihre Anteile zu einem Preis von 78 Schweizer Franken bei institutionellen und privaten Anlegern platziert, wie die Nachrichtenagentur Dpa berichtet. Dabei sei das Angebot mehrfach überzeichnet gewesen, heißt es weiter. Den Informationen der Dpa zufolge wird Landis+Gyr mit 2,3 Milliarden Schweizer Franken bewertet. Zuletzt hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass das Unternehmen die Preisspanne der Aktien noch einmal auf 78 bis 82 Schweizer Franken eingeengt hatte. Zuvor hatte die diese bei 70 bis 82 Schweizer Franken gelegen.
Der LKW-Zulieferer Jost hat weitere Details zu seinem Börsengang bekannt gegeben. Der finale Angebotspreis liegt nun bei 27 Euro, was einer Marktkapitalisierung von 402 Millionen Euro entspricht. Die Preisspanne war zuvor bei 25 Euro bis 31 Euro festgelegt worden. Die Aktien wurden im Rahmen einer Privatplatzierung ausgegeben. Das Angebot umfasste rund 4,88 Millionen neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung sowie 2,58 Millionen bestehende Inhaberaktien. Weitere 1,12 Millionen Aktien wurden im Rahmen von Mehrzuteilungsoptionen ausgegeben.
Die Schweizer Duty-Free-Firma Global Blue könnte offenbar in der ersten Jahreshälfte 2018 an die Börse gehen, wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Insiderkreisen erfahren hat. Demnach führe der Mehrheitseigentümer Silver Lake, eine Beteiligungsfirma aus den USA, mit Investmentbanken Gespräche über einen Verkauf von Global Blue über den Kapitalmarkt. Den Insiderinformationen zufolge könnte das Unternehmen mit über 4 Milliarden Euro bewertet werden. Für Silver Lake sei ein IPO die favorisierte Wahl im Gegensatz zu einem ebenfalls spekulierten Verkauf der Firma, heißt es weiter.
Der Deutsche Bildung Studienfonds, ein Anbieter von Studienfinanzierungen, hat die erste Tranche seiner dritten Anleihe platziert. Diese besitzt ein Volumen von 5 Millionen Euro und läuft bis zum 13. Juli 2027. Der Kupon liegt bei 4 Prozent. Zu einem späteren, noch nicht festgelegten Zeitpunkt soll die zweite Tranche platziert werden, die ebenfalls 5 Millionen umfassen soll. Die Equinet Bank begleitete die Transaktion.
Der Customer-Care-Anbieter B2X hat von der Private-Equity-Gesellschaft Seligman Private Equity Select in einer Finanzierungsrunde 4,25 Millionen Euro erhalten. Dies stellt aber nur die erste Tranche der Finanzierungsrunde dar. In einem zweiten Schritt soll ein weiterer zweistelliger Millionenbetrag in das Unternehmen investiert werden. Mit dem Geld beabsichtigt B2X unter anderem seine Technologieplattform zu erweitern sowie das Marketing und den Vertrieb zu stärken.
Das Bonner Start-up Leanix hat in einer Series-B-Finanzierungsrunde 7,5 Millionen US-Dollar eingesammelt. Leanix hat eine Software-as-a-Service-Anwendung entwickelt, die Unternehmen bei der Modernisierung ihrer IT hilft. Zu den Investoren gehörten Deutsche Telekom Capital Partners sowie die bestehenden Investoren Capnamic Ventures und Iris Capital. Mit dem Erlös will Leanix seine Position in den USA stärken und weitere Produkte entwickeln.
Newstore, ein Anbieter einer mobilen Retail Plattform für Händler und Markenanbieter, hat in einer Series-B-Finanzierungrunde 50 Millionen Euro von Investoren erhalten. Zu diesen gehören die Venture-Capital-Gesellschaft Activant Capital, General Catalyst und Stephan Schambach. Mit dem Geld beabsichtigt Newstore seine mobile Retail Plattform auszubauen.
Caroobi hat eine Finanzierungsrunde in unbekannter Höhe abgeschlossen. Das Unternehmen betreibt eine Online-Plattform, auf der Nutzer Autoreparaturen von zu Hause aus buchen können. BMW i Ventures, DN Capital und Cherry Ventures gehörten zu den Geldgebern. Pöllath + Partners stand Caroobi unter der Federführung von Christian Tönies beratend zur Seite.
Das Technologie- und Medienunternehmen Wige Media hat von der Deutschen Postbank einen Kreditvertrag über 2,5 Millionen Euro erhalten. Die Mittel sollen dem Unternehmen im Zeitraum bis Juni 2018 zufließen. Der Zinssatz liegt bei 3 Prozent.
Das Kölner Unternehmen KHD Humboldt Wedag International hat mit dem Hongkonger Unternehmen AVIC International Kairong Limited einen Darlehensvertrag über 50 Millionen Euro unterzeichnet. Das Darlehen wird mit 6 Prozent verzinst, die Laufzeit beträgt drei Jahre. Außerdem ist das Darlehen durch eine Konzerngarantie der AVIC besichert und löst ein anderes ab, das vor drei Jahren der AVIC gewährt wurde.
Die Beteiligungsgesellschaft Aurelius Equity Opportunities beabsichtigt ein weiteres Aktienrückkaufprogramm zu starten. Dabei sollen vom 24. Juli 2017 bis zum 23. Juli 2018 1,1 Millionen Aurelius-Aktien zurückgekauft werden.
Das Medizintechnikunternehmen Aap Implantate hat ein öffentliches Aktienrückkaufprogramm beschlossen. Dabei sollen rund 2,25 Millionen Aktien eingezogen werden und das Grundkapital in Folge dessen auf rund 28,58 Millionen Euro gesenkt werden.
Das Specialty-Pharma-Unternehmen Paion hat rund 2,82 Millionen neue Aktien im Rahmen einer Privatplatzierung unter Ausschluss der Bezugsrechte bei zwei US-amerikanischen institutionellen Investoren platziert. Der Ausgabepreis lag bei 2,8444 Euro je Aktie. Im Detail investierte der US-Finanzdienstleister TIAA-Cref 2,8 Millionen Euro und ein weiterer unbekannter Investor 5,2 Millionen Euro, sodass Paion ein Bruttoemissionserlös von 8 Millionen Euro zufloss. Mit dem Geld will das Unternehmen unter anderem seinen finanziellen Handlungsspielraum vergrößern. Der unbekannte US-Investor kann darüber hinaus bis zum 30. April 2018 noch weitere 2,8 Millionen neue Aktien erwerben. Dero Bank und Trout Capital begleiteten die Transaktion.
Der Investmentmanager Corestate Capital Holding legt einen Spezial-AIF Wohnimmobilienfonds auf. Dieser Corestate Residential Germany Fund II soll ein Zielvolumen von mindestens 300 Millionen Euro besitzen. Bisher stehen 70 Millionen Eigenkapital zur Verfügung. Der erste Investor ist eine deutsche Pensionskasse. Das Geld des Fonds soll in Neubau-Wohnimmobilien in Deutschland investiert werden. Hannover Leasing Investment ist die Kapitalverwaltungsgesellschaft bei der Transaktion.
Der Maschinenbaubetrieb Ultratroc hat beim Amtsgericht Flensburg einen Insolvenzantrag gestellt. Grund hierfür sei unter anderem der Wegfall eines Großkunden aus den USA, gab das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt. Peter-Alexander Borchardt von der Kanzlei Reimer Rechtsanwälte ist zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden. Der Geschäftsbetrieb soll vorerst weiter laufen. Zu den weiteren Optionen von Ultratroc zählen nach eigenen Angaben eine Sanierung oder eine Übernahme durch einen Investor.
Der Venture-Capital-Investor German Startups Group war als Lead Investor mit 19 Prozent an Gonetto beteiligt. Das Insurtech ist ein Onlineanbieter von Versicherungen ohne Provision. Weitere Investoren waren der Finanzenverlag und weitere Business Angels.
Der Europäische Investitionsfonds (EIF) und die Procredit-Gruppe stellen weitere 450 Millionen Euro für die Finanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen bereit. Insgesamt stehen damit 820 Millionen Euro in elf europäischen Ländern für die Förderungen dieser Unternehmen zur Verfügung. Das Geld ist für Unternehmen bestimmt, die neue Produktionstechnologien einsetzen und innovative Produkte herstellen wollen. Bisher wurden im Rahmen des Programms mehr als 1.000 kleine und mittlere Unternehmen durch die Procredit-Gruppe unterstützt. Die Kredite stehen im Zusammenhang mit der InnovFin-Initiative der Europäischen Kommission, durch die teilnehmende Banken an innovative Firmen Kredite vergeben können.
Die Treuhänderin des Vermögens der Deutschen Forfait hat den Anleihegläubigern 2,65 Prozent auf den Nominalbetrag der Anleihe ausgezahlt. Wie hoch die Quote bei der Ausschüttung auf die Zinsen sein wird, ist noch nicht geklärt.
Ratingmeldungen
Fitch bestätigt das Emittentenausfallrating der Rückversicherungsgesellschaft Munich Re bei AA-, sowie das Finanzstärkerating bei AA. Die Ratingagentur bezieht sich in ihrer Bewertung unter anderem auf die starke Kapitalausstattung und die guten Ergebnisse des Rückversicherers.
S&P bewertet Demire Deutsche Real Estate mit BB sowie die unbesichterte Anleihe des Unternehmens mit BB+. Der Ausblick ist stabil. Die Ratingagentur begründet dies unter anderem mit der relativ kleinen Unternehmens- und Portfoliogröße von Demire.
Moody’s bewertet Demire Deutsche Mittelstand Real Estate und die Unternehmensanleihe des Unternehmens mit Ba2. Zuvor hatte die Ratingagentur das Unternehmen bereits vorläufig mit den gleichen Noten geratet, hatte aber noch die nun vollendete Platzierung abgewartet. Der Ausblick ist stabil.
Die Ratingagentur Moody’s hat das 3 Milliarden Euro schwere Commercial-Paper-Programm des Energiekonzerns Innogy mit einem Investmentgrade-Rating versehen. Die Kurzzeitbewertung der Papiere liegt bei Prime-2 (P-2). Damit passt dieses zum Langzeitrating von Innogy, das bei Baa2 liegt.
Info
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