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Finanzierungen: Springer Nature, Adler Real Estate, Wienerberger

Der Wissenschaftsverlag Springer Nature steht kurz vor dem bisher zweitgrößten Börsengang in Deutschland in diesem Jahr: Der Erlös soll bis zu 1,6 Milliarden Euro betragen.
noipornpan/iStock/Thinkstock/GettyImages

Springer Nature soll 1,6 Milliarden Euro einsammeln

Der Wissenschaftsverlag Springer Nature steht kurz vor dem bisher zweitgrößten Börsengang in Deutschland in diesem Jahr. Bei vollständiger Platzierung der Mehrzuteilungsoption wird der Emissionserlös bis zu 1,6 Milliarden Euro betragen. Springer Nature selbst soll aus der Kapitalerhöhung ein Bruttoerlös von 1,2 Milliarden Euro zufließen. Der Verlag will ihn zum Schuldenabbau nutzen. Der Gesellschafter BC Partners kann bei starker Nachfrage Altaktien platzieren und wird ebenfalls Aktien für eine mögliche Mehrzuteilungsoption zur Verfügung stellen. Der andere Gesellschafter Holtzbrinck hat sich dagegen verpflichtet, Aktien im Gegenwert von 100 Millionen Euro zu kaufen.

Die Preisspanne für die angebotenen Aktien wurde auf 10,50 bis 14,50 Euro je Aktie festge-legt. JP Morgan und Morgan Stanley sind Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners bei der Transaktion. BofA, Merrill Lynch, BNP Paribas, Credit Suisse, Goldman Sachs und Société Générale agierten als Joint Bookrunners. Lilja & Co. ist Berater der Gesellschafter und von Springer Nature. Moody’s hat das Rating des Unternehmens, das derzeit bei B2 liegt, wegen der IPO-Ankündigung unter Beobachtung für eine Verbesserung gesetzt.

Adler Real Estate platziert 800-Millionen-Euro-Anleihe

Die Immobiliengesellschaft Adler Real Estate hat wie angekündigt zwei Anleihen begeben. Das Papier hat ein Volumen von 800 Millionen Euro und wurde bei institutionellen europäischen Investoren platziert. Die erste Tranche mit einem Volumen von 500 Millionen Euro läuft bis April 2023 und wird mit 1,875 Prozent verzinst. Die zweite Tranche hat ein Volumen von 300 Millionen Euro und läuft bis April 2026. Der Kupon liegt bei 3 Prozent.

Der Erlös soll der Refinanzierung des Überbrückungskredits, den Adler für die Übernahme von Brack Capital Propertiesaufgenommen hatte, dienen Darüber hinaus soll der Erlös für den Rückkauf von bis zu 200 Millionen Euro der bestehenden Schuldverschreibung 2015/2020, die ein Volumen von 500 Millionen Euro hat, verwendet werden.

Wienerberger platziert Bond über 250 Millionen Euro

Der Ziegelhersteller Wienerberger hat eine neue Unternehmensanleihe platziert. Der Bond hat ein Volumen über 250 Millionen Euro und eine Laufzeit über sechs Jahre. Das Papier wird mit 2 Prozent verzinst. Den Erlös will das Unternehmen zur Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten und für allgemeine Unternehmenszwecke verwenden. Die Anleihe war nach Angaben des Unternehmens knapp dreifach überzeichnet. 77 Prozent der Anleihe wurden bei internationalen institutionellen Investoren platziert.

Sixt Leasing begibt Bond über 250 Millionen Euro

Die ungeratete Sixt Leasing hat einen neuen Bond platziert. Das Papier hat ein Volumen von 250 Millionen Euro. Der Bond läuft bis 2022 und wird mit 1,5 Prozent verzinst. Berenberg, Commerzbank, NordLB und Unicredit begleiteten die Transaktion.

Serviceware schafft den Sprung an die Börse

Der Unternehmenssoftware-Hersteller Serviceware hat wie geplant seine Aktien an der Frankfurter Börse platziert. Das Gesamtemissionsvolumen beträgt 88,9 Millionen Euro. Der Ausgabepreis lag mit 24 Euro in der Mitte der Preisspanne. Seviceware fließt ein Bruttoerlös von 60 Millionen Euro zu, die zur Wachstumsfinanzierung durch Akquisitionen und weitere Unternehmenszwecke eingesetzt werden sollen. Der Softwarespezialist wurde bei der Transaktion von der Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek (Federführung: Thorsten Kuthe) beraten.  Commerzbank und Hauck & Aufhäuser waren Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners bei der Transaktion.

Weitere Meldungen

Die Volkswagen Bank hat erstmals Forderungen aus italienischen Autokrediten verbrieft und bei Investoren platziert. Die Verbriefungstransaktion verfügt über ein Volumen von mehr als 500 Millionen Euro. Im Bookbuilding-Verfahren wurde Tranche A zu einem Preis von 1-Monats-Euribor plus 26 Basispunkte angeboten, der Preis von Tranche B betrug plus 50 Basispunkte. Volkswagen Financial Services N.V. platzierte zudem einen Bond über 500 Norwegische Kronen (rund 52 Millionen Euro). Volkswagen Financial Services Australia emittierte eine Anleihe über 400 Millionen Australische Dollar (rund 249 Millionen Euro).

Das seit März im MDax gelistete Immobilienunternehmen Aroundtown hat eine Anleihe über 500 Millionen Euro platziert. Der Bond, der unter dem Euro Medium Term Note Programme (EMTN) läuft, hat eine Laufzeit bis 2026. Das Papier wird an der irischen Börse gehandelt und mit 2 Prozent verzinst.

Die Beteiligungsgesellschaft Mutares plant ihr Tochterunternehmen STS Group, ein Nutzfahrzeug-Systemlieferant für die Automobilindustrie, an die Börse zu bringen. Das Angebot soll aus einer Barkapitalerhöhung im Volumen von rund 50 Millionen Euro umfassen. Eine Umplatzierung von Aktien aus dem Bestand von Mutares soll einen ausreichenden Streubesitz ermöglichen. Mutares will auch nach dem IPO Mehrheitseigentümer bleiben. Die Kanzlei Noerr (Federführung: Ralph Schilha und Julian Schulze De la Cruz) begleitet Mutares bei dem geplanten Börsengang.

Der Yachtbauer Bavaria ist insolvent. Laut einem Bericht des „Handelsblatts“ sollen die Mehrheitsgesellschafter Anchorage und Oaktree die Geduld mit dem Unternehmen verloren haben und Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt haben.

Das im TecDAX notierte Technologieunternehmen RIB Software hat bei einer Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Bezugsrechte einen Bruttoemissionserlös von 131 Millionen Euro erzielt. Sämtliche neuen Aktien wurden in einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren bei Investoren platziert. Der Erlös soll für das weitere Wachstum und die Akquisitionsstrategie genutzt werden. Die Kanzlei Noerr (Federführung: Holger Alfes, Laurenz Wieneke und Dominique Stütz) hat RIB Software bei der Kapitalerhöhung beraten. Berenberg agierte als Sole Global Coordinator und Sole Bookrunner.
    
Das Berliner Start-Up Tillhub, ein Entwickler eines mobilen iPad-Kassensystems, hat in einer Serie A Finanzierungsrunde knapp vier Millionen Euro eingesammelt. Zu den Investoren zählten der Zahlungsdienstleister Elavon, die mittelständische Unternehmensfamilie Müller Medien sowie Main Incubator, eine Tochtergesellschaft der Commerzbank. Seit der Gründung 2016 flossen Tillhub somit insgesamt rund sechs Millionen Euro zu. Die Kanzlei Raue LLP (Federführung: Jörg Jaecks) hat die Berliner bei der Finanzierungsrunde beraten.

Der Fußballbundesligist Eintracht Frankfurt hat 15 Millionen Euro eingesammelt und somit seine Eigenkapitalbasis gestärkt. Hintergrund der Transaktion ist eine Verschiebung im Aktionärskreis. Die Kanzlei White & Case (Federführung: Karsten Wöckener) hat Eintracht Frankfurt bei der Maßnahme beraten.

Das Fintech Ferratum hat eine Reihe von Investorentreffen für Anfang Mai organisiert. Bei günstigen Marktbedingungen will das Unternehmen eine neue Anleihe begeben, um die im Oktober fälligen Bonds über 45 Millionen Euro zu refinanzieren, die von der Tochter Ferratum Capital Germany platziert wurden. Die norwegische Investmentbank Pareto Securities wurde als Sole Global Coordinator mandatiert. ICF Bank und Equinet sind als Joint Lead Managers dabei.

Die Münchner Beteiligungsgesellschaft DPE Deutsche Private Equity hat die Finanzierung der Pharmazell-Gruppe neu aufgestellt. Die neu ausgereichte Finanzierung, die die bestehende abgelöst hat, wurde von einem Bankenkonsortium unter der Führung der Unicredit ausgegeben. Ashurst (Federführung: Bernd Egbers und Christiane Bestgen) hat DPE bei der Refinanzierung beraten.

Die französische Investmentgesellschaft Idinvest Partners hat den Erwerb von Piz’Wich, einem französischen Hersteller von Tiefkühl-Snackprodukten, durch die nordrhein-westfälische FrostkroneTiefkühlkost finanziert, die ein Portfoliounternehmen von Emeram Capital Partners ist. Für Idinvest handelt es sich dabei um den dritten Private-Debt-Deal in Deutschland in diesem Jahr.

Die beiden weiteren deutschen Vertriebsgesellschaften des Containerfinanzierers P&R, die P&R Transport-Container GmbH und die P&R AG, haben Insolvenzanträge beim Amtsgericht München gestellt, wie aus einer Mitteilung der Insolvenzverwalter hervorgeht. Michael Jaffé ist zum vorläufigen Insolvenzverwalter der P&R Transport-Container bestellt worden. Philip Heinke ist vorläufiger Insolvenzverwalter der P&R AG. Bereits im März mussten drei P&R-Gesellschaften Insolvenz anmelden.

Ratingmeldungen

S&P hat das Uniper-Rating von BBB- mit positivem Ausblick auf BBB mit stabilem Ausblick gehoben. Hintergrund der Entscheidung ist die von Uniper erreichte solide Finanzlage sowie die verbesserte Ertragsstabilität und Profitabilität.

Moody‘s hat der vom Kabelnetzbetreiber Tele Columbus geplanten vorrangig besicherten Anleihe über 500 Millionen Euro und einem angepassten Term Loan über 830 Millionen Euro sowie einer revolvierenden Kreditfazilität über 50 Millionen Euro ein Rating von B2 zugeteilt. Gleichzeitig bestätigt Moody’s das Emittentenrating von Tele Columbus bei B2 und einen positiven Ausblick. Der Bond und der Term Loan sollen den bestehenden Term Loan of über 1,3 Millionen Euro ersetzen.

Moody’s hat das Emittentenrating des deutschen Family-Equity-Unternehmens Haniel von Ba1 auf Baa3 bei stabilem Ausblick verbessert. In der Begründung verweist die Ratingagentur auf die konservative Finanzpolitik von Haniel, das geringe Marktwert Gearing und die solide Interest Cover. Mit der Entscheidung ist Haniel bei allen drei beauftragten Agenturen wieder im Investmentgrade verortet.

Moody’s hat das Emittentenrating von Rheinmetall auf Baa3 mit stabilem Ausblick verbessert. In der Begründung verweist die Ratingagentur auf die verbesserten Kreditkennzahlen durch eine Kombination aus Schuldenreduzierung und einer soliden operativen Performance.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Finanzierungsticker