Symrise begibt Wandelschuldverschreibung über 400 Millionen Euro
Der Duft- und Aromenhersteller Symrise hat eine Wandelanleihe über insgesamt 400 Millionen Euro begeben. Die Laufzeit des unbesicherten Bonds beträgt sieben Jahre, nach fünf Jahren ist die Wandlung in neue oder bestehende Aktien des Unternehmens möglich. Die den Bonds zugrunde liegenden Stammaktien machen rund 3,4 Prozent des Grundkapitals im Umlauf aus. Die Anleihe wird mit 0,2375 Prozent pro Jahr verzinst. Der anfängliche Wandlungspreis wurde bei 91,8595 Euro festgesetzt. Dies entspricht einer Wandlungsprämie von 45 Prozent über dem volumengewichteten Durchschnittskurs der Symrise-Aktie am Tag des Bookbuildings.
Symrise hat die Anleihe unter Ausschluss der Bezugsrechte bei institutionellen Investoren platziert. Mit dem Nettoerlös will CFO Olaf Klinger unter anderem bestehende Darlehens- und Kapitalmarktverbindlichkeiten zurückzahlen sowie allgemeine Unternehmenszwecke finanzieren. Joint Bookrunner der Transaktion waren BNP Paribas und Deutsche Bank. Sie wurden dabei von Allen & Overy unter Federführung von Knut Sauer beraten.
Immobilienentwickler Noratis plant Börsengang in Scale
Die in Eschborn bei Frankfurt ansässige Immobilienfirma Noratis strebt an die Börse. Insgesamt will das Unternehmen, das sich auf die Revitalisierung von alten Werkswohnungen und Arbeitersiedlungen spezialisiert, über eine Kapitalerhöhung bis zu 45 Millionen Euro einsammeln. Altaktionäre planen lediglich im Rahmen der Mehrzuteilungsoption 200.000 Aktien abzugeben. Die Preisspanne liegt bei 18,75 bis 22,75 Euro. Angestrebt wird eine Notierung im neuen Börsensegment Scale. Gelingt der IPO, würden danach 55 Prozent der Noratis-Aktien im Streubesitz sein. Begleitende Emissionsbank ist die ICF Bank.
Vapiano gibt Details über IPO bekannt
Nachdem bereits vor zwei Wochen bekannt wurde, dass die Restaurantkette Vapiano an die Börse strebt, hat sie nun auch ein konkretes Datum sowie weitere Details bekannt gegeben. Ab dem 27. Juni will Vapiano im Prime Standard der Frankfurter Börse gelistet sein. Das Unternehmen will 85 Millionen Euro im Rahmen einer Kapitalerhöhung einsammeln. Das entspricht der Ausgabe von bis zu 4 Millionen neuer Aktien. Darüber hinaus sollen rund 3,5 Millionen Aktien der bestehenden Aktionäre VAP Leipzig und Exchance Bio umplatziert werden. Tchibo-Gründer Günter Herz, der über die Vermögensverwaltung Mayfair 44 Prozent an Vapiano hält, will dagegen keine Papiere abgeben. Hinzu kommen mögliche Mehrzuteilungen von rund 750.000 Aktien.
Der Ausgabepreis der Aktien soll zwischen 21 und 27 Euro je Aktie liegen, wodurch der IPO wie erwartet rund 200 Millionen Euro umfasst. Die Preisspanne entspricht nach Angaben von Vapiano einer Marktkapitalisierung zwischen 512 und 634 Millionen Euro. Mit dem Erlös soll das weitere Wachstum des Unternehmens vorangetrieben werden, sowie ein Gesellschafterdarlehen über 10 Millionen Euro zurückgezahlt werden.
IPO von Delivery Hero fast 1 Milliarde Euro schwer
Der Essensbringservice Delivery Hero bietet seine neuen Aktien in einer Preisspanne von 22 bis 25,50 Euro an. Damit könnte der Börsengang in der Mitte der Preisspanne 927 Millionen Euro schwer werden, im besten Fall sogar fast genau 1 Milliarde Euro. 415 bis 485 Millionen Euro davon sollen dem Unternehmen aus einer Kapitalerhöhung zufließen. Trifft das Angebot auf genügend Nachfrage, will auch Rocket Internet einen Teil seiner Delivery-Hero-Aktien verkaufen. Nahezu 5,1 Millionen Aktien aus ihrem Bestand bieten die Berliner an. Damit könnten ihnen im Erfolgsfall bis zu 130 Millionen Euro zufließen. Als Konsortialbanken mandatiert sind Goldman Sachs und Morgan Stanley, unterstützt von Unicredit, UBS, Berenberg und Jefferies.
Klöckner Pentaplast plant neue Finanzierung
Der Private-Equity-geführte Folienhersteller Klöckner Pentaplast plant, über eine neue Finanzierung 1,58 Milliarden Euro einzusammeln, wie der Branchendienst „Leveraged Commentary & Data“ (LCD) berichtet, der zu S&P Global Market Intelligence gehört. Die Finanzierung soll sich aus einer Euro- und einer Dollar-Tranche zusammensetzen. Der Euro-Kredit soll 725 Millionen Euro schwer sein und einen Zinssatz zwischen 400 und 425 Basispunkte über dem Euribor haben, der mit einem Floor von 0 Prozent versehen ist. Die Dollar-Tranche soll umgerechnet 855 Millionen Euro schwer sein. Sie soll einen Zinssatz von Libor plus 350 bis 375 Basispunkte mit einem Floor bei 1 Prozent haben. Darüber hinaus beinhaltet die Finanzierung auch einen revolvierenden Kredit über viereinhalb Jahre.
Mit den neuen Mitteln sollen bisherige Kreditlinien abgelöst sowie ausstehende Anleihen zurückgezahlt werden. Außerdem plant Klöckner Pentaplast eine Dividende an die Anteilseigner auszuzahlen und die Übernahme des britischen Wettbewerbers Linpac zu finanzieren. Credit Suisse und Rabobank sind die Bookrunner bei der Finanzierung.
B. Braun begibt Schuldschein zu Extremkonditionen
Der Medizintechnikhersteller B. Braun hat einen Schuldschein über 400 Millionen Euro begeben, wobei das Unternehmen zunächst mit einem Volumen von 150 Millionen Euro geplant hatte. Das Papier wurde zu Konditionen vermarktet, die deutlich unter dem sonst üblichen Preisniveau liegen. Die Transaktion teilt sich nach einem Bericht der Finanznachrichtenplattform „Global Capital“ in drei Tranchen auf. Die kürzeste Tranche hat eine Laufzeit von sechs Jahren und wurde bei einer Preisspanne von 55 bis 65 Basispunkten über dem Referenzzins (Euribor oder Midswap) platziert, so der Bericht. Die anderen beiden Tranchen besitzen Laufzeiten von acht beziehungsweise zehn Jahren. Ihre Preisspannen lagen in Korridoren von 65 bis 75 Basispunkten beziehungsweise von 75 bis 85 Basispunkten, so Global Capital. Damit liegen die festgesteckten Preisspannen deutlich unter dem sonst üblichen Niveau.
Weitere Finanzierungen
Daimler hat eine neue Anleihe über 300 Millionen Euro platziert. Der Bond wird laut Bloomberg-Daten variabel mit 35 Basispunkten über dem Euribor verzinst. Der Autokonzern hat das Papier mit 100,15 Prozent leicht über par platziert. Die Transaktion wurde von der Deutschen Bank begleitet.
Das Biopharmazieunternehmen 4SC will bis zu 16,3 Millionen neue Aktien im Rahmen einer Barkapitalerhöhung ausgeben. Die neuen Aktien sollen den Aktionären im Zuge des mittelbaren Bezugsrechts durch die Quirin Bank angeboten werden. Das Bezugsverhältnis liegt bei 29:25. Der Bezugspreis wird noch festgelegt, wird aber 4 Euro nicht überschreiten. Die Gesellschaft will mit der Transaktion 44 bis 56 Millionen Euro einnehmen. Der Erlös soll für die Weiterentwicklung eines Medikaments genutzt werden.
Die Immobiliengesellschaft Incity Immobilien hat im Rahmen einer Barkapitalerhöhung 26 Millionen Euro neue Aktien ausgegeben. 20,4 Millionen Aktien wurden im Rahmen des Bezugsrechtsangebots bezogen. Die Aktien wurden über die Mainfirst Bank im Zuge des mittelbaren Bezugsrechts im Verhälntis von 30:13 angeboten. 4,8 Millionen Aktien wurden bei Neuinvestoren platziert. Die übrigen wurden gemäß der Backstop-Vereinbarung vom Hauptaktionär der Gesellschaft, der Haron Holding, erworben. Der Bezugspreis lag bei 1,15 Euro je Aktie. Mit dem Nettoerlös von 29,4 Millionen Euro will Incity das Portfolio seiner Bestandsimmobilien weiter ausbauen.
Das Modeunternehmen More & More verzichtet beim Rückkauf der eigenen Mittelstandsanleihe auf die Bedingung des Mindestannahmevolumens von 1 Million Euro. Im Mai hatte das kriselnde Unternehmen verkündet, einen Teil der 2013 begebenen Anleihe zurückkaufen zu wollen. Eigentlich läuft das Papier noch bis 2018, es wird mit 8,125 Prozent verzinst.
Das Pharmazieunternehmen Vita 34 will sein Kapital durch die Ausgabe von rund 300.000 neuen Aktien erhöhen. Der Bezugspreis liegt bei 6,62 Euro, das Bezugsrecht der Aktionäre wird ausgeschlossen. Die neuen Aktien solle von einem strategischen Investor gezeichnet werden. Mit dem Erlös von rund 2 Millionen Euro will Vita 34 die Übernahme des Konkurrenten Seracell Pharma teilweise finanzieren. Das Unternehmen plant zudem eine weitere Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht, die etwa 5 Millionen Euro einbringen soll. Details werden zu gegebener Zeit bekanntgegeben.
Der niederländische Metallhändler und -produzent Metalcorp hat im Rahmen seines Refinanzierungsprogramms nun auch ein Rückkaufangebot seiner Anleihe 2013/2018 in Höhe von 22 Millionen Euro beschlossen. In der vergangenen Woche hatte das Unternehmen bereits die Begebung eine Anleihe über 70 Millionen Euro abgeschlossen. Von diesem Emissionserlös sind 30 Millionen Euro für die Refinanzierung der in 2018 fälligen Anleihe vorgesehen, die ein Volumen von 75 Millionen Euro umfasst und mit 8,75 Prozent verzinst ist. Von diesen 30 Millionen Euro sind bereits 8 Millionen Euro für einen außerbörslichen Rückkauf verwendet worden. Das verbliebene Geld soll nun für das öffentliche Rückkaufangebot genutzt werden.
Aves One will rund 1,6 Millionen neue Aktien im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung ausgeben. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Im Gegenzug für die neuen Aktien werden Forderungen gegen Konzerngesellschaften über mehr als 10 Millionen Euro eingebracht. Ziel der Maßnahme ist, die Eigenkapitalbasis zu stärken.
Das Frankfurter Fintech Awamo hat seine zweite Seed-Finanzierung abgeschlossen. 1,5 Millionen Euro flossen dem Unternehmen von den Kapitalgebern zu. Zu diesen zählten unter anderem die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft, eine Tochtergesellschaft der Förderbank KfW, und die Elea Foundation for Ethics in Globalization, eine Schweizer Stiftung mit Investitionsschwerpunkt im Social Impact-Bereich. Insgesamt erhöht sich das Finanzierungsvolumen auf 2 Millionen Euro. Mit dem Geld beabsichtigt Awamo seinen Service in Uganda auszuweiten sowie den Markteintritt in Kenia und Tansania anzugehen. Beiten Burkhardt (Federführung: Gesine von der Groeben) stand dem Start-up bei der Transaktion beratend zur Seite.
Der Vorstand von Paragon, einem Direktlieferanten der Automobilindustrie, prüft mehrere Möglichkeiten zur Refinanzierung der am 2. Juli 2018 fälligen Schuldverschreibung und zur Wachstumsfinanzierung. Dafür wurde das Bankhaus Lampe als Sole Global Coordinator und zusammen mit Hauck & Aufhäuser Privatbankiers als Joint Bookrunner mandatiert. Sie sollen eine Roadshow im Rahmen einer möglichen Fremdkapitaltransaktion vorbereiten.
Die Immobilien-Investmentgesellschaft S Immo hat beschlossen, zum Ende des Jahres sämtliche von ihr ausgegebenen S-Immo-Invest-Genussscheine zu kündigen. Die Feststellung der Rückzahlungsansprüche wird vorrausichtlich im April 2018 erfolgen und einen Monat darauf fällig werden.
Ratingmeldungen
Scope hat zum ersten Mal das Energieunternehmen Uniper geratet. Die Ratingagentur bewertet das Unternehmen mit BBB+, der Ausblick ist stabil. Als Gründe führt Scope unter anderem das diversifizierte Geschäftsprofil sowie das solide Finanzrisikoprofil des Unternehmens an. Außerdem bezieht sich Scope bei seiner Bewertung auf den Verkauf der Uniper-Beteiligung an dem russischen Gasfeld Yushno Russkoje, der zu einer Verminderung der Nettoverschuldung führen wird.
Moody’s verbessert das Rating der Royal Bank of Scotland auf Baa3. Die Ratingagentur begründet diesen Schritt unter anderem mit dem verbesserten Risikoumfeld und dem höhere Kapitalpuffer der Bank. Außerdem erwartet Moody’s als Folge der langjährigen Umstrukturierung eine mittelfristig stabile Performance. Der Ausblick ist stabil.
Moody’s verbessert das Rating des Maschinenbauers Heidelberger Druckmaschinen von B3 auf B2, der Ausblick ist stabil. Grund für die Hochstufung ist die solide operative Performance des Unternehmens im vergangenen Geschäftsjahr, das im März endete, sowie die im gleichen Zeitraum verbesserten Kreditkennzahlen. Darüber hinaus erwartet Moody’s eine allmähliche Verbesserung des Geschäfts- und Finanzprofil von Heidelberger Druckmaschinen in den nächsten zwei bis drei Jahren.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.