Varta plant Börsengang im Dezember
Der Batteriehersteller Varta hat Details für den geplanten Börsengang genannt. Die Preisspanne liegt zwischen 9 Euro und 12,50 Euro je Aktie. Aus einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlage strebt der Konzern einen Bruttoemissionserlös von 150 Millionen Euro an. Bei Ausübung der Mehrzuteilung können bis zu 172,5 Millionen Euro eingesammelt werden. Das Bookbuilding-Verfahren soll am 29. November enden. Der erste Handelstag ist dann für den 2. Dezember geplant.
Mit dem Erlös will Varta interne Investitionen für die Produktautomatisierung und auch M&A-Deals im Bereich der Energiespeicherungslösungen finanzieren. Zur Varta AG gehören die Tochtergesellschaften Varta Microbattery und Varta Storage. Am unteren Ende der angestrebten Preisspanne würde sich für Varta ein Streubesitz von bis zu 36 Prozent ergeben. Die bisherige Alleinaktionärin Montana Tech Components will auch weiterhin bei Varta engagiert bleiben. Jefferies International und UniCredit begleiten den IPO in Zusammenarbeit mit Kepler Cheuvreux als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners. HSBC Trinkaus & Burkhardt ebenfalls Joint Bookrunner. Die Erste Group Bank agiert als Co-Lead Manager.
Bayer beginnt mit der Refinanzierung des Monsanto-Deals
Bayer hat mit der Refinanzierung des 66 Milliarden Dollar schweren Monsanto-Deals begonnen und platzierte eine Baustein für den Eigenkapitalanteil, der sich insgesamt auf 19 Milliarden Dollar belaufen soll. Der Konzern platzierte Pflichtwandelanleihen über 4 Milliarden Euro. Die Verzinsung liegt bei 5,625 Prozent pro Jahr und damit am oberen Ende der angepeilten Preisspanne. Der Wandlungspreis liegt bei 90 bis 108 Euro. Die Wandlungsprämie liegt damit bei 20 Prozent, auch hier musste der Konzern seinen Investoren entgegenkommen.
Synlab sammelt 940 Millionen Euro ein
Der Labordienstleister Synlab hat einen neuen High-Yield-Bond begeben. Die Senior Secured Floating Rate Notes werden mit Drei-Monats-Euribor plus 3,5 Prozent jährlich verzinst. Als Basiskurs für den Euribor wurden 0 Prozent festgelegt. Die Anleihen haben eine Laufzeit bis 2022. Mit der Emission verschafft sich das Unternehmen neue Mittel für Zukäufe. Außerdem werden ausstehende Floating Rate Notes über 775 Millionen Euro getilgt und ein revolvierender Kredit abgelöst. Die restliche Mittel will das PE-geführte Haus für Akquisitionen einsetzen.
Mini-Bondemittent Gewa 5 to 1 muss Insolvenzantrag stellen
Das Immobilienunternehmen Gewa 5 to 1 muss einen Insolvenzantrag stellen. Der Emittent einer Mittelstandsanleihe hat mitgeteilt, dass dies unverzüglich erfolgen wird. Die Bautätigkeiten am Gewa-Tower-Projekt, einem Wohnungshochhaus, waren unterbrochen worden. Es bestanden Unstimmigkeiten mit dem Generalunternehmer Baresel GmbH im Hinblick auf die weitere Finanzierung und Bauplanung. Die Gespräche zur Wiederaufnahme der Bautätigkeiten sind nun gescheitert. Der Bau des Towers soll im Rahmen eines geordneten Insolvenzverfahrens fertig gestellt werden.
Damit folgt die nächste Pleite am Mini-Bondmarkt. Gewa 5 to 1 hatte 2014 eine Anleihe mit einem Volumen von 35 Millionen Euro begeben, die noch bis 2018 läuft. Der Kupon des Bonds liegt bei 6,5 Prozent. In Presseberichten war schon im Vorfeld über mögliche Schwierigkeiten berichtet worden. So soll der Wohnungsverkauf zuletzt zum Erliegen gekommen sein.
Hörmann Finance platziert Mini-Bond über 30 Millionen Euro
Das Technologieunternehmen Hörmann Finance hat eine neue Unternehmensanleihe über bis zu 30 Millionen Euro begeben. Aufgrund der großen Nachfrage konnte der Angebotszeitraum bereits am ersten Tag beenden. Der Bond hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird mit einem Zins von 4,5 Prozent verzinst. Der Kupon liegt damit in der Mitte der vorher festgelegten Preisspanne.
Die Equinet Bank und die IKB begleiten die Transaktion als Joint Lead Manager und Joint Bookrunner. Clifford Chance agierte als Rechtsberater und IR.on als Kommunikationsberater. Den Erlös will Hörmann Finance für die Rückzahlung der ausstehenden 50 Millionen Euro schweren Anleihe verwenden, wie er im Interview gegenüber FINANCE erklärte.
Finanzinvestor MCGM macht Finanzierungszusage an SKW
Der Münchener Finanzinvestor MCGM, einer der Großaktionäre des schwer angeschlagenenen Stahlzulieferers SKW Stahl, hat SKW angeboten, im Rahmen einer Kapitalerhöhung bis zu 20 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Doch das Management des Unternehmens sucht noch nach anderen Finanzierungsalternativen im Fremdkapitalbereich. MCGM hält jedoch "ergänzende Kapitalmaßnahmen für sinnvoll".
Weitere Finanzierungen
Der Autokonzern Daimler hat einen neuen Bond über 250 Millionen Euro platziert. Das Papier läuft bis 2019 und wird mit 0,125 Prozent verzinst. Der Ausgabekurs lag bei 100.
Der Sportgerätehändler Royalbeach hat rund zwei Wochen vor der Fälligkeit seiner Mittelstandsanleihe eine neue Finanzierung abgeschlossen. Insgesamt wurden dem Unternehmen 37 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Ein Teil davon wurde für die Rückzahlung des Bonds verwendet, weiterhin steht eine operative Betriebsmittellinie zur Verfügung. Die Santander Bank war Teil des Bankenkonsortiums und wurde bei der Transaktion von DLA Piper beraten.
Nachdem ein Finanzinvestor sich letzte Woche von René Lezard abgewandt hat, gibt es auch neue schlechte Nachrichten bei dem Modehaus Laurèl. Der Mini-Bondemittent muss einen Insolvenzantrag stellen.
Die in Singapur notierte Rickmers Maritime kann die fällige Zinszahlung einer ausstehenden Anleihe nicht bezahlen. Das Unternehmen ist insolvent. Die bisherige Muttergesellschaft Rickmers teilte mit, dies habe keine Auswirkung auf die Finanzierung von Rickmers und ihren Tochtergesellschaften. Rickmers hatte sich erst im Oktober von der kriselnden Tochter getrennt, in dem es die Anteile an Rickmers Trust Management verkaufte, deren alleinige Eigentümerin sie zuvor war. Rickmers Trust Management ist wiederum das geschäftsführende Vehikel des verlustreichen Singapurer Schiffsbetreibers Rickmers Maritime. Die Ratingagentur Creditreform hat das Unternehmensrating der Rickmers Holding vergangene Woche von CCC auf CC abgesenkt. Der Ausblick ist negativ.
Die Wiener Feinbäckerei Heberer wird die Neuemission ihrer Anleihe vorzeitig abschließen, der angestrebte Emissionserlös wurde bereits erreicht. Anstatt bis April 2017 soll die Angebotsfrist nur noch bis Ende Dezember kaufen. 5,4 Millionen Euro wurden durch einen Umtausch der 2011 begebenen Anleihe erzielt, die damit um fünf Jahre verlängert wurde. Der Emissionserlös der neuen Anleihe beläuft sich auf rund 2,5 Millionen Euro.
Der Einkaufsdienstleister HPI hat seine Finanzverbindlichkeiten weitgehend restrukturiert. In diesem Zuge hat HPI zwei Barkapitalerhöhungen über insgesamt 1,15 Millionen Euro platziert und Forderungsverzichte in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro erwirkt. Weitere Finanzverbindlichkeiten aus Anleihen und Darlehen über 11,2 Millionen Euro hat das Unternehmen in nachrangige Verbindlichkeiten, solche mit Eigenkapitalcharakter oder in Aktien umgewandelt.
Der Spezialist für Oberflächenmesstechnik Nanofocus hat eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht beschlossen. 2,1 Millionen neue Aktien will das Unternehmen zu einem Preis von 1,75 Euro ausgeben. Mit den neuen Mitteln soll das Eigenkapital gestärkt und weiteres Wachstum finanziert werden.
Die Bondgläubiger des Photovoltaikkonzerns Solarworld erhalten im Rahmen einer Sondertilgung eine Auszahlung aus dem Verkauf eines Solarparks, der für 17 Millionen Euro verkauft wurde. 7,5 Millionen Euro davon fließen an die Gläubiger von zwei Anleihen sowie die Inhaber der Senior Facilities.
Medios hat die Vorabplatzierung einer Kapitalerhöhung beendet. Rund 2,5 Millionen neue Aktien wurden platziert. Der Bruttoemissionserlös liegt bei 11,1 Millionen Euro. Im zweiten Teil der Kapitalerhöhung werden neuen Aktien mit Bezugsrecht ausgegeben. Insgesamt könnte sich der Erlös auf 19,3 Millionen Euro belaufen.
Die Romaco Group, ein Unternehmen für Verpackungs- und Prozesstechnologie, erhält eine neue Finanzierung über 52,5 Millionen Euro. Die Sparkassen Pforzheim Calw, Karlsruhe-Ettlingen und Rhein-Nahe sowie die Kreissparkassen Ludwigsburg, Tuttlingen, Göppingen und Biberach stellen die Mittel bereit. Die neuen Mittel sollen zur Finanzierung der weiteren globalen Expansion verwendet werden.
Das Biotechnologieunternehmen Morphosys hat mit einer Kapitalerhöhung 115 Millionen Euro eingenommen. Rund 2,6 Millionen Aktie wurden zu einem Preis von je 44 Euro ausgegeben. Das entspricht rund 9,9 Prozent des eingetragenen Grundkapitals.
Biofrontera hat im Rahmen einer Kapitalerhöhung rund 5 Millionen Euro neue Aktien ausgeben. Der Bezugspreis lag bei 3 Euro je Aktie.
Aves One fließen im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen und einer Mehrzuteilung rund 19,6 Millionen Euro Bruttoerlös zu. Die Mehrzuteilung wurde vollständig ausgeübt.
Epigenomics will sein Kapital im Rahmen einer Privatplatzierung von neuen Aktien erhöhen. Der Emissionserlös soll bei 2,1 Millionen Euro liegen.
Ratingmeldungen
Fitch sieht keinen Grund darin, dass Rating von Siemens aufgrund der Übernahme des US-Softwarekonzerns Mentor Graphics zu verändern. Der hohe Cashflow des Konzerns lasse dafür ausreichend Spielraum in der Bewertung. Das Rating liegt bei A mit stabilem Ausblick.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.
Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.