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Finanzierungen: Würth, Stabilus, Daimler

Würth begibt Euro-Bond mit 1-Prozent-Verzinsung

Würth Finance International hat einen siebenjährigen Euro-Bond mit einem Volumen von 500 Millionen Euro begeben. Das Unternehmen bietet einen Kupon von 1 Prozent jährlich. Das Angebot war zweieinhalbfach überzeichnet. Es ist die erste Anleiheemission des Unternehmens seit Mai 2013.

Obwohl die ursprüngliche Preiserwartung bei MS+50 bis 55 Basispunkten lag, konnte der Schraubenhersteller den Preis letztendlich mit MS+45bps deutlich niedriger festlegen. Der Emissionserlös soll zukünftigen Refinanzierungen sowie dem allgemeinen Geschäft dienen. Die Transaktion wurde von der HSBC als Joint Bookrunner begleitet.

Würth hatte Anfang April als das erste deutsche Unternehmen Schlagzeilen gemacht, das in China automatisiertes Cash-Pooling eingeführt hat.

Stabilus tilgt Hochzinsanleihe vollständig

Der Automobilzulieferer Stabilus will in gut einem Monat seine bis 2018 laufende Hochzinsanleihe über einen ausstehenden Betrag von rund 256 Millionen Euro vorzeitig zurückzahlen. Der nominale Rückzahlungsbetrag je 100.000-Euro-Anleihe beträgt 103.875 Euro.

Finanzieren will Stabilus die Tilgung seiner Hochzinsanleihe über ein Darlehen in Höhe von 320 Millionen Euro, das einen langfristigen Kredit über 270 Millionen Euro sowie eine revolvierende Kreditlinie von 50 Millionen Euro umfasst. Dieses wurde Ende des vergangenen Jahres vereinbart und läuft bis 2020. Nach Unternehmensangaben reduziert sich die Zinslast für Stabilus somit um 13 Millionen Euro jährlich, die einmaligen Transaktionskosten für die vorzeitige Tilgung liegen bei rund 15 Millionen Euro.

Daimler platziert Milliardenfinanzierung in US-Dollar

Daimler Finance North America hat eine Multi-Tranchen-Finanzierung mit einem Volumen von 3 Milliarden US-Dollar platziert. Die Transaktion umfasst vier Tranchen – eine fix verzinste Tranche mit einem Volumen von 250 Millionen US-Dollar sowie eine variabel verzinste Tranche über 800 Millionen US-Dollar und einer Laufzeit von je 3 Jahren, eine festverzinste Tranche mit einem Volumen von 1,3 Milliarden US-Dollar und einer Laufzeit von 5 Jahren sowie eine weitere festverzinste Tranche mit einer zehnjährigen Laufzeit und einem Volumen von 650 Millionen US-Dollar.

Besonders mit der 10-Jahres-Tranche will Daimler langfristig von einem derzeit attraktiven Zinsumfeld profitieren und sich auf der Investorenseite diversifizieren. Das Orderbuch verzeichnete eine Nachfrage mit einem Volumen von über 5,5 Milliarden US-Dollar, wobei mehr als 160 Investoren Interesse zeigten. Joint Bookrunner war die HSBC.

Siltronic bereitet Börsengang vor

Siltronic, ein Unternehmen aus der Halbleiterindustrie, bereitet seinen Börsengang vor. Noch vor der Sommerpause soll es soweit sein, teilte der Konzern mit. Der IPO wird aus neuen Aktien aus einer Kapitalerhöhung und weiteren Aktien aus dem Bestand des Wacker-Konzerns zusammengesetzt sein. Wacker wird voraussichtlich nach dem Börsengang noch eine Mehrheit an Siltronic halten, mittelfristig will der Anteilseigner diese jedoch abgeben. Mit dem Nettoerlös aus der Kapitalerhöhung will Siltronic vor allem die Verschuldung abbauen.

50Hertz wirbt Konsortialkredit über 750 Millionen Euro ein

Der Stromnetzbetreiber 50Hertz hat über seine Muttergesellschaft Eurogrid einen Konsortialkredit über 750 Millionen Euro abgeschlossen und seine Finanzierung damit verdoppelt. Der neue Kredit läuft über fünf Jahre und kann zwei Mal um je ein Jahr verlängert werden. Er löst einen Konsortialkredit mit elf Banken und einer Höhe von 350 Millionen Euro aus dem Jahr 2011 ab.

Dem neuen Konsortium gehören acht Banken unter Federführung der ING Commercial Banking Deutschland an, darunter sechs der schon im vorigen Konsortium beteiligten Geldgeber: BNP-Paribas, Commerzbank, Helaba, ING Commercial Banking Deutschland, Rabobank und RBS. Neu eingestiegen sind die Unicredit und die Bank of Tokyo-Mitsubishi. Der Kredit soll zur Finanzierung geplanter Investitionen mit einem Volumen von rund 5,4 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren beitragen.

Deutsche Forfait setzt Restrukturierung fort

Die Deutsche Forfait hat ein neues Darlehen über 40 Millionen Euro erhalten. Der Kredit läuft bis Ende 2016. Damit ist eine wesentliche Voraussetzung für die Änderung der Anleihebedingungen erfüllt. Das Darlehen soll unter anderem dazu dienen, die „volle operative Handlungsfähigkeit“ des Unternehmens wiederzuerlangen. Mit dem neuen Darlehen tritt ein Besicherungskonzept in Kraft, was mit dem Vertreter der Anleihegläubiger, One Square Advisory, und den beteiligten Banken beschlossen wurde.

Ab morgen beginnt auch das Bezugsangebot für die Gläubiger der Anleihe im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung. 3,4 Millionen neue Aktien werden dazu ausgegeben. Der Ausgabebetrag liegt bei 1 Euro je Aktie. Je eingebrachte Teilschuldverschreibung im Nennbetrag von 1000 Euro werden 580 neue Stückaktien ausgegeben. Bankhaus Neelmeyer begleitet die Transaktion als fremdnützige Treuhänderin und zentrale Abwicklungsstelle. Mehr Infos und Hintergründe zur Restrukturierung der Finanzen der Deutschen Forfait finden Sie auf unserer FINANCE-Themenseite.

Weitere Finanzierungen

Die Demire Deutsche Mittelstand Real Estate begibt eine Pflicht-Wandelanleihe gegen Sacheinlage mit einem Volumen von 15 Millionen Euro. Das Bezugsrecht ist dabei ausgeschlossen. Zeichnen soll die Anleihe ein Investor der im vergangenen Jahr begebenen fünfjährigen Unternehmensanleihe, der in diesem Zuge Teilschuldverschreibungen aus dieser Anleihe als Sacheinlage einbringen wird. Die neue dreijährige Schuldverschreibung wird mit 2,75 Prozent jährlich verzinst und kann ab dem 1. September zu einem Wandlungspreis von 5 Euro je Aktie gewandelt werden, wobei sich Demire eine Preisanpassung vorbehält. Demire verbessert durch die Transaktion die Eigenkapitalquote, da die Pflicht-Wandelanleihe als Eigenkapital angesehen wird.

Der Süßwarenhersteller Katjes International hat die Platzierung seiner neuen Unternehmensanleihe mit einem Nettoemissionserlös von rund 58,5 Millionen Euro abgeschlossen. Die Mittelstandsanleihe mit einer Verzinsung von 5,5 Prozent läuft über fünf Jahre. Joint Bookrunner und Joint Lead Manager waren das Bankhaus Lampe sowie die IKB Deutsche Industriebank. Beraten wurde Katjes von der Anwaltssozietät Hogan Lovells unter Federführung von Michael Schlitt und Christian Ries.

Der Autozulieferer Mahle hat eine Anleihe mit einem Volumen von 500 Millionen Euro platziert. Das Papier wird mit 2,375 Prozent verzinst und hat eine Laufzeit bis Mai 2022. Als Bookrunner fungierten LBBW, Unicredit, Mizuho, Commerzbank und Credit Mutuel.

Senivita Social Estate hat erstmals eine besicherte Wandelschuldverschreibung mit einem Volumen von 30,7 Millionen Euro platziert. Davon wurden rund 4,7 Millionen Euro über die Zeichnungsfazilität der Deutschen Börse geordert. Der Kupon liegt bei 6,5 Prozent jährlich. Senivita will mit dem Nettoemissionserlös Bauvorhaben im Bereich der Pflegewohnanlagen finanzieren. Lead Manager der Transaktion war die ICF Bank. Blättchen Financial Advisory agierte als Projektkoordinator.

Die AK Immobilien Projektentwicklungs GmbH hat die erste Anleihe auf der Internetplattform Mezzany.com begeben. Begleitet wurde die Transaktion von der Sozietät Heuking Kühn Lüer Wojtek unter Federführung von Thorsten Kuthe. Angeboten wurden 3.000 Inhaberschuldverschreibungen mit einem maximalen Gesamtnennbetrag von 3 Millionen Euro.

Die Auszahlung einer Teilausschüttung der ausstehenden Anleihe der insolventen SAG Solarstrom verzögert sich aus prozesstechnischen Gründen. Nach Mitteilung des gemeinsamen Vertreters der Anleihegläubiger, One Square Advisory, wird die Ausschüttung am 26. Mai erfolgen.

Das Online-Auktionshaus Auctionata hat seine C-Finanzierungsrunde abgeschlossen. Zu den Investoren zählen die Groupe Arnault, die auch kontrollierender Gesellschafter beim Luxuskonzern LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton ist, sowie MCI Management, Hearst Ventures und Yuan Capital. Weitere Details der Finanzierung sind nicht bekannt.

Der Hersteller von Leichtmetallrädern für die Automobilindustrie Uniwheels hat den bislang größten Börsengang des Jahres in Polen abgeschlossen. Ausgegeben wurden 2,4 Millionen neue Aktien, weitere 2,4 Millionen Aktien werden von der derzeitigen Alleinaktionärin Uniwheels Holding angeboten. Dem Unternehmen fließen durch die Transaktion brutto 62,7 Millionen Euro zu. Mit diesen Mitteln soll ein neues Produktionswerk gebaut werden, was die Produktionskapazität deutlich steigern soll. Als Global Coordinator, Joint Bookrunner und Joint Offering Agent fungierte Dom Maklerski mBanku. MCorporate Finance agiert als Corporate Finance Berater sowie die MBank als Underwriter und Bank Zachodni WBK als Joint Bookrunner, Joint Offering Agent und Underwriter. Die Banken wurden bei der Transaktion von White & Case beraten. Uniwheels wurde von Baker & McKenzie breaten.

Der kanadische Industriekonzern Bombardier plant einem Bericht der Agentur Reuters zufolge einen Börsengang für 20 bis 30 Prozent seiner deutschen Zugsparte. Eine Erstnotiz könne bereits im Oktober erfolgen. Bombardier hat kürzlich bereits angekündigt, einen Minderheitsanteil an seiner Tochter Bombardier Transportation an die Börse zu bringen.

Der schwedische Finanzinvestor EQT will die Modehandelskette CBR, zu der die Marken Street One und Cecil gehören, einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge an die Börse bringen. Der mögliche Deal hätte ein Volumen von 1,2 Milliarden Euro. Die Transaktion soll Reuters zufolge noch vor dem Sommer abgeschlossen werden, weshalb die Deutsche Bank und Goldman Sachs mit der Organisation eines IPOs beauftragt seien. Berater der CBR-Gruppe sei die Bank Rothschild.

Cytos Biotechnology hat ihre Anleihe in Aktien umgewandelt. Dazu wurden rund 77,5 Millionen neue Aktien geschaffen, wodurch sich die Anzahl der Cytos-Aktien auf rund 108 Millionen erhöht. Durch den Abschluss der Umwandlung sind die Ansprüche der Darlehensgeber eliminiert und die Cytos ist somit schuldenfrei.

Der PE-Investor Aurelius hat einige Veränderungen auf die Agenda seiner anstehenden Hauptversammlung gesetzt. Um die Internationalisierung des Konzerns voranzutreiben, soll Aurelius einem Formwechsel von einer Aktiengesellschaft in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien unterzogen werden. In diesem Zusammenhang soll auch eine Kapitalerhöhung um bis zu 15,84 Millionen Euro beschlossen werden. Weiterhin sollen die im aktuellen Aktienrückkaufprogramm erworbenen Aktien eingezogen werden.

Das Windenergieunternehmen PNE Wind hat eine Kapitalerhöhung mit einem Bruttoemissionserlös von rund 9,45 Millionen Euro platziert. Die Oddo Seydler Bank hatte die rund 4,6 Millionen neuen Aktien mit einem Nennwert von je 1 Euro gegen Bareinlage gezeichnet und zu einem Preis von 2,065 Euro je Aktie an Investoren weiterplatziert. Mit dem Erlös will PNE Wind das Eigenkapital stärken.

Heliocentris Energy Solutions hat eine Anfang Mai beschlossene Barkapitalerhöhung vollständig platziert. Nach Angaben des Unternehmens war die Transaktion deutlich überzeichent. Heliocentris fließen dadurch 18,7 Millionen Euro zu. Die Quirin Bank fungierte als alleiniger Bookrunner.

Epigenomics hat eine Barkapitalerhöhung um bis zu knapp 1 Million Euro mit Bezugsrecht beschlossen. Die neuen Aktien mit einem Anteil am Grundkapital von je 1 Euro werden zu einem Bezugspreis von 5,12 Euro je Aktie ausgegeben und sind ab Jahresbeginn gewinnberechtigt. Der Bruttoemissionserlös soll unter dem Betrag von 5 Millionen Euro liegen, um die Transaktion ohne Veröffentlichung eines Prospekts abzuschließen.

Ratingmeldungen

Der Folienhersteller Klöckner Pentaplast und das Schwesterunternehmen KP Germany Erste haben von der Ratingagentur Moody’s ein Rating der Klasse B1 für verschiedene Kredite erhalten.

Creditreform hat das Rating der Ekotechnika von C auf D gesenkt. Grund für die Herabstufung ist das Ergebnis der zweiten Versammlung der Anleihegläubiger der Ekotechnika, auf der die Gläubiger einen Debt-to-Equity-Swap akzeptiert haben. Die Restrukturierungsmaßnahme wertet Creditreform als Ausfall.

Das Immobilienunternehmen LEG Immobilien hat von der Ratingagentur Moody’s erstmalig ein Rating der Klasse Baa1 erhalten. Den Ausblick beurteilt Moody’s als stabil. Grundlage für das Rating seien unter anderem der stabile Cashflow des Unternehmens und ein hoher Vermietungsstand der Immobilien.

Die Ratingagentur Moody’s hat den Ausblick für das Baa1-Rating des in verschiedenen Branchen tätigen Zulieferers Freudenberg von stabil auf positiv geändert. Die Verbesserung beruht unter anderem auf einer gesteigerten Profitabilität sowie einem verbesserten Cash Flow.

Moody’s verbessert das Rating der Krauss Maffei Gruppe von B2 zu B1. Das Upgrade umfasst auch die Senior Secured Notes, die im Dezember 2020 fällig werden. Der Ausblick bleibt stabil. Grund für die neue Bewertung ist unter anderem die Verbesserung der operativen Performance über die letzten zwei Jahre.

Auch der Springer-Konzern erhält ein besseres Rating. Moody’s verbessert das Unternehmensrating von Springer SBM One von B3 auf B2. Auch die Ratings für verschiedene Kreditlinien wurden im Zuge dessen verbessert, darunter unter anderem die revolvierende Kreditfazilität über 250 Millionen Euro, die nun ein B1-Rating erhält. Der Ausblick ist stabil. Grund für die Verbesserung sei die erfolgreich abgeschlossene Fusion der Springer Science+Business Media mit der Macmillan Science and Education.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

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Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.