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Finanzierungen: Xella, Gagfah, RWE

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Xella hofft auf risikofreudige Investoren: Das Unternehmen will eine Anleihe mit PIK-Komponente platzieren.
Xella

Xella plant Bond mit PIK-Komponente

Der Duisburger Baustoffhersteller Xella will einen Bond über 200 Millionen Euro mit einer PIK-Toggle-Komponente platzieren. Diese erlaubt es, Zinsen unter gewissen Bedingungen aufzuschieben. Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird mit 9,125 Prozent verzinst. Sollte die PIK-Option gezogen werden, beträgt die Verzinsung 9,875 Prozent. Xella will den Erlös unter anderem nutzen, um einen Kredit an die frühere Mutter Haniel zurückzuzahlen. Haniel hatte den Baustoffhersteller 2008 an die PE-Investoren PAI Partners und Goldman Sachs Capital Partners verkauft.

Nach der Ankündigung der Bondemission hat Moody’s das Ba3-Rating von Xella unter Beobachtung gesetzt. Die Ratingagentur geht davon aus, dass sie die Bonität nach Abschluss der PIK-Transaktion auf Ba1 senken wird. Der Bond werde sich negativ auf die Verschuldung, die Zinsdeckung  und den Cashflow von Xella auswirken, schreibt Moody‘s. Die Anleihe selbst bewertet Moody’s mit einem vorläufigen Rating von B3, da sie gegenüber allen anderen Schulden in der Gruppe nachrangig sei.

In diesem Jahr haben bereits einige Unternehmen das derzeit günstige Marktumfeld genutzt und Bonds mit einer PIK-Komponente platziert. So refinanzierte etwa die luxemburgische Muttergesellschaft des Karbonherstellers Orion im Februar mit einer solchen Anleihe über 425 Millionen US-Dollar. Der Telekomanbieter Orange Switzerland nahm mit einem Bond mit PIK-Komponente 250 Millionen Euro auf.

Gagfah schuldet Kapitalmarktfinanzierung um

Der Immobilienkonzern Gagfah kommt bei der Refinanzierung voran. Er platzierte ein Commercial Mortgage Backed Securities (CMBS)-Programm im Volumen von 700 Millionen Euro platziert. Außerdem schloss das Unternehmen noch ein dreijähriges Darlehen über 145 Millionen Euro zum Zins von 2,87 Prozent ab. Mit dem Erlös dieser beiden Finanzierungen sowie den Erträgen aus dem laufenden Geschäft löst das Unternehmen ein altes CMBS über 900 Millionen Euro ab. Damit hat Gagfah-CFO Gerald Klinck im Laufe dieses Jahres nun schon 4 Milliarden Euro zu günstigeren Konditionen refinanziert. Nach Aussage von Gagfah-Chef Thomas Zinnöcker ist die Zinslast so bereits um mehr als 100 Basispunkte gesenkt worden.

RWE platziert 500-Millionen Euro Anleihe

Der Energieversorger RWE hat eine zehnjährige Anleihe über 500 Millionen Euro platziert. Der Bond wird mit 3 Prozent verzinst. Die Transaktion war nach Angaben der BayernLB, die als Koordinator und Bookrunner fungierte, mit gut zwei Milliarden Euro mehrfach überzeichnet. Die Anleihe wird von der Ratingagentur Moody’s mit Baa1, von Standard & Poor´s mit der Note BBB+ und von Fitch mit BBB+ bewertet.

Weitere Finanzierungen

Der Industriezulieferer Alfmeier will eine Mittelstandsanleihe über bis zu 30 Millionen Euro emittieren. Der Bond wird mit 7,5 Prozent verzinst und hat eine Laufzeit von 5 Jahren. Die Mittelstandsanleihe soll im Entry Standard der Frankfurter Börse notiert werden. Alfmeier will mit dem Emissionserlös vor allem weiteres Wachstum finanzieren und bestehende Kreditlinien ablösen. Creditreform bewertet das Unternehmen mit BB.

Der Bettdeckenhersteller Sanders plant die Emission einer fünfjährigen Mittelstandsanleihe. Sie soll bis zu 22 Millionen Euro einspielen und mit einem festen jährlichen Zins von 8,75 Prozent verzinst werden, der halbjährlich ausgezahlt wird. Der Erlös soll unter anderem in den Ausbau der Produktion und des Vertriebs fließen. Zudem will das Unternehmen eine privatplatzierte Anleihe vom Mai in Höhe von 11 Millionen Euro refinanzieren. Creditreform bewertet die Bonität von Sanders mit B+.

Das Agrar-Unternehmen TKS Union AG will eine Anleihe über bis zu 50 Millionen Euro platzieren. Der Kupon beträgt 8,625 Prozent, die Laufzeit fünf Jahre.

Der österreichische Holzwerkstoffhersteller Egger hat eine Hybridanleihe über 100 Millionen Euro mit unbegrenzter Laufzeit platziert. Der jährliche Zinssatz für die ersten drei Jahre liegt bei 7 Prozent, danach erfolgt die Anpassung des  Fixzinssatzes für die folgenden vier Jahre und des variablen Zinssatzes ab dem siebenten Jahr gemäß der Anleihebedingungen.

Der Antennenhersteller Kathrein hat einen Konsortialkredit über 150 Millionen Euro abgeschlossen.

Der Vorstand des Solarparkbetreibers Capital Stage hat einer Kapitalerhöhung zugestimmt. Diese Kapitalerhöhungsmöglichkeit war bereits im Sommer von der Hauptversammlung beschlossen worden. Mit der Ausgabe neuer Aktien wird das Grundkapital von derzeit rund 54 Millionen Euro auf rund 67 Millionen Euro erhöht.

Der Belletristikverlag Bastei Lübbe hat mit seinem Börsengang 30 Millionen Euro eingesammelt. Ursprünglich wollte der Verlag bis zu 58,3 Millionen Euro mit dem IPO erzielen.

Die BGP Investment hat per Verbriefung ein Wohnungsimmobilienportfolio von rund 10.000 Einheiten refinanziert. Die Emission hat ein Volumen von 406 Millionen Euro. Die Commercial Mortgage Backed Securities (CMBS) Transaktion wurde von der Deutschen Bank als Arranger und JP Morgan als Co-Lead Manager unterstützt.

Ferratum Capital Germany, ein Anbieter für mobile Mikrokredite, will mit einer Anleihe bis zu 25 Millionen Euro einsammeln. Der Kupon beträgt 8 Prozent. Von Creditreform wird die Anleihe mit BBB- bewertet.

Die KfW hat ihre fünfte Euro-Benchmark-Anleihe des Jahres 2013 begeben. Die 5-Milliarden Euro Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren und trägt einen Kupon von 1,125 Prozent.

Die österreichische Autobahnen- Schnellstrassen- Finanzierungs- AG (ASFINAG) emittiert eine siebenjährige Anleihe mit einem Volumen von 1 Milliarde Euro.

Moody’s hat die Bonitätsnote des Mischkonzerns Haniel um eine Stufe auf Ba1 heraufgestuft. Grund dafür seien die Fortschritte beim Abbau der Schuldenlast, so die Ratingagentur.

Den Automobil- und Rüstungskonzern Rheinmetall hat Moody’s dagegen auf Baa1 heruntergestuft. Bislang hatte die Ratingagentur die Bonität des Konzerns mit Baa3 und damit gerade noch im Investmentgrade-Bereich eingestuft. Rheinmetall hatte Ende Juli seine Gewinnprognose wegen des mauen Rüstungsgeschäfts gesenkt.

desiree.backhaus[at]finance-magazin.de