Der Gesundheitskonzern Fresenius platziert eine 2,6 Milliarden Euro schwere Anleihe am Markt. Damit hat der Dax-Konzern jetzt die größte Finanzierungskomponente für die rund 5,8 Milliarden Euro schwere Übernahme des spanischen Krankenhausbetreibers Quirónsalud gestemmt. Es ist der größte Zukauf der Firmengeschichte, Fresenius-Chef Stephan Sturm hatte den Deal vor wenigen Monaten angekündigt.
Die Konditionen für die Akquisitionsfinanzierung sind laut Unternehmensangaben besser als ursprünglich erwartet: Mit der Anleiheemission werde das Unternehmen die geplante Durchschnittsverzinsung von 2 Prozent aller für die Übernahme eingesetzten Finanzierungen „deutlich unterschreiten“, teilte Fresenius mit.
Fresenius platziert erstmals Bond über 15 Jahre
Die Anleihe teilt sich in vier Tranchen mit Laufzeiten von fünf, sieben, zehn und fünfzehn Jahren auf. Die ersten drei Tranchen haben ein Volumen von jeweils 700 Millionen Euro. Die 15-Jährige Tranche ist 500 Millionen Euro schwer. Damit gelingt den Bad Homburgern eine Premiere: Die bis dato längste Laufzeit eines Fresenius-Bonds lag bei zehn Jahren.
Die Verzinsung liegt gestaffelt nach der Laufzeit bei 0,875 Prozent, 1,5 Prozent, 2,125 Prozent und 3 Prozent. Im Schnitt liegt die Rendite aller Tranchen bei ca. 1,8 Prozent. Die Transaktion war Unternehmensangaben zufolge deutlich überzeichnet.
So finanziert Fresenius die Quirónsalud-Übernahme
Die 2,6-Milliarden-Anleihe ist der zweite Baustein der Akquisitionsfinanzierung für die Quirónsalud-Übernahme. Bereits Ende Dezember hatte Fresenius einen Schuldschein im Volumen von 1 Milliarde Euro platziert. Mit dem Schuldschein und der Anleihe hat Fresenius rund 60 Prozent des Kaufpreises abgedeckt.
Zur Brückenfinanzierung hatte Fresenius im Herbst zudem seine 2013 geschlossene Kreditvereinbarung um 1,2 Milliarden auf nunmehr rund 4 Milliarden Euro erweitert. Am Donnerstag, einen Tag nach der Meldung um den 2,6-Milliarden-Euro-Bond, hat Fresenius außerdem die Emission einer Wandelanleihe im Volumen von 500 Millionen Euro bekanntgegeben.
Deutsche Bank war bei Fresenius-Anleihe Bookrunner
Die 2,6-Milliarden-Anleihe wurde im Rahmen des vor kurzem aufgelegten European-Medium-Term-Note-Programms begeben, über das Fresenius Anleihen in verschiedenen Währungen und Laufzeiten standardisiert platzieren kann. Begleitet wurde die Transaktion von der Deutschen Bank und JP Morgan als Global Bookrunner.
Als Active Bookrunner waren die US-Investmentbank Goldman Sachs und die spanische BBVA mandatiert. Passiv Bookrunner sind die britische Barclays, die Commerzbank, die spanische Santander und die französische Société Générale.