Der kriselnde Maschinenbauer Heidelberger Druck will mit einer Kapitalerhöhung seine Schulden reduzieren und die Eigenkapitalstruktur verbessern. Die vom Vorstand vorgeschlagene Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht der bestehenden Aktionäre soll einen Bruttemissionserlös von 420 Millionen Euro einbringen, wie das Unternehmen in der Nacht zum Dienstag mitteilte. Die Einnahmen sollten vor allem zur anteiligen Rückführung von drei Bankdarlehen aus dem Finanzrestrukturierungspaket vom vergangenen Sommer dienen, erklärte Vorstandschef Bernhard Schreier.
“Die beabsichtigte Kapitalerhöhung ist ein wichtiger Bestandteil unseres Refinanzierungsplans”, sagte Finanzchef Dirk Kaliebe. “Sie soll unsere Kapitalstruktur stabilisieren und uns in die Lage versetzen, die Anforderungen an ein Investment Grade zu erfüllen.” Beschlossen werden soll die Erhöhung von der Hauptversammlung Ende des Monats, durchgeführt werden noch in diesem Jahr. Die Großaktionäre Allianz und RWE unterstützten das Vorhaben, hieß es weiter. Die Allianz habe bereits signalisiert, ihre Bezugsrechte ausüben zu wollen.
Der weltgrößte Hersteller von Bogendruckmaschinen für die Herstellung von Katalogen, Büchern und Verpackungen hatte das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr mit tiefroten Zahlen abgeschlossen. Dem Unternehmen macht seit längerem zu schaffen, dass die Druckereien rund um den Globus sehr zurückhaltend mit ihren Investitionen sind. Im Frühjahr 2009 wurde es mit Staatshilfe vor dem Untergang gerettet. Um aus der Krise zu kommen, hatte sich Heidelberger Druck ein drastisches Sparprogramm inklusive Personalabbau verordnet.
Quelle: Reuters
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