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Ifo-Index: Unternehmen kommen so leicht an Kredite wie nie

Für CFOs sind die Hürden bei der Kreditvergabe derzeit ein Kinderspiel, wie der Ifo-Index mit einem historischen Tief zeigt.
Top Photo Group / iStock / Thinkstock / GettyImages

CFOs dürften den Gang zu ihrer Hausbank wohl so gerne antreten wie lange nicht mehr: Die Hürden für die Kreditvergabe sind so niedrig wie nie. Das zeigt der Kredithürden-Index des Ifo-Instituts, der im August den historischen Tiefpunkt von 15 Prozent erreicht hat.

Der Prozentsatz drückt den Anteil der rund 4.000 befragten Unternehmen aus, die angaben, die Kreditvergabe sei „restriktiv“. Zum Vergleich: 2010 lag die Kredithürde noch bei über 40 Prozent. Seitdem wurde eine historische Hürde nach der anderen gerissen.

Vor allem im verarbeitenden Gewerbe sitzt die Kreditvergabe mit 12,7 Prozent extrem locker, gefolgt von der Handelsbranche mit 16,2 Prozent. Am schwersten tut sich offenbar das Bauhauptgewerbe, wo 18,1 Prozent Probleme beim Kreditzugang beklagten.

Die Tücken der sorglosen Kreditvergabe

Die Unternehmen profitieren von der sorglosen Kreditvergabe der Banken. Den Geldhäusern wird sie mehr und mehr zum Problem: Im Kampf um das wichtige Firmenkundengeschäft gehen sie angesichts der großen Konkurrenz große Kompromisse ein und vergeben auch Kredite, die vor einigen Jahren aufgrund des zu großen Risikos abgelehnt worden wären.

Die Kampfpreise der Banken gehen soweit, dass sie negative Kreditmargen in Kauf nehmen. Bei der Helaba und der DZ Bank haben sie zu Gewinneinbrüchen im Firmenkundengeschäft geführt.

philipp.habdank[at]finance-magazin.de