(mad) Die Hucke AG hat beim Amtsgericht Bielefeld Insolvenz angemeldet. Das im General Standard der Frankfurter Börse notierte Modeunternehmen war in eine Existenz bedrohende Liquiditätssituation geschlittert. Im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr 2005/6 lag das operative Ergebnis (EBIT) bei –11,5 Millionen Euro. Der Umsatz lag bei 116,2 Millionen Euro (Vorjahr: 130,2 Millionen Euro). Eine umfassende Sanierung im Rahmen einer Insolvenz in Eigenregie schien dem Vorstand daher unumgänglich. Nach der Bekanntgabe brach der Aktienkurs dramatisch ein.
Betroffen von der Pleite sind zwei verbriefte Mezzanine-Programme. Hucke hatte sich 5 Millionen Euro über H.E.A.T. 1 von HSBC-Trinkaus & Burkhardt beschafft. Dabei handelt es sich um rund 2,3 Prozent des H.E.A.T.-Portfolios. Über die Plattform wurden 220 Millionen Euro an 32 mittelständische Unternehmen ausgereicht. Nach der Insolvenz von Krystaltech Lynx im Juli handelt es sich bereits um den zweiten Ausfall der Transaktion aus dem Jahr 2005. Ebenfalls betroffen soll laut Pressemeldungen die Transaktion PULS 1 von Merrill Lynch und Advisum sein, die erst in diesem Jahr verbrieft wurde. Es würde sich um ein kleineres Volumen handeln, das aber nicht genauer beziffert wurde.
Der Mezzanine-Markt kommt nach der spektakulären Pleite von Nici, die gleich vier Programme mit insgesamt 40 Millionen Euro traf, nicht zur Ruhe. Besonders auffällig ist der frühe Eintritt der Pleiten, die auf eine schwache Due-Diligence durch die Anbieter von Programm-Mezzanine hindeuten. Noch kritischer werden Investoren in Zukunft Unternehmen beobachten müssen, die bei mehreren Anbietern Nachrangkapital eingesammelt haben.
Quellen: www.sfinews.net, Hucke AG, FINANCE