Die Österreichische Volksbank AG (ÖVAG) will sich 2010 frisches Kapital in Höhe von 400 Millionen Euro von ihren Aktionären holen. Damit soll das Staatsgeld von einer Milliarde Euro zurückgezahlt werden, kündigte ÖVAG-Chef Gerald Wenzel an.
“Wir planen eine Kapitalerhöhung von 400 Millionen Euro und ich würde vorschlagen, dass alle Eigentümer teilnehmen”, sagte Wenzel. “Aber Entscheidungen werden dann zu treffen sein, wenn es so weit ist”, fügte er an.
Hauptaktionäre der ÖVAG sind zu 58,2 Prozent die regionalen Volksbanken. Die deutsche DZ Bank hält 25 Prozent, die Münchner Rück-Tochter Ergo Versicherung zehn Prozent und die Raiffeisen Zentralbank 6,1 Prozent. Der Rest ist in Streubesitz.
Für 2009 verfüge die Bank laut Wenzel über ausreichend Geld und benötige keine weitere Kapitalspritze vom Staat. Wie bereits zum dritten Quartal angekündigt, wird das Spitzeninstitut des Volksbankensektors wegen hoher Abschreibungen aber einen hohen Verlust ausweisen. Entsprechend werde sie dem Staat für das im April aufgenommene Partizipationskapital für 2009 und wohl auch 2010 keine Dividende zahlen können, so Wenzel weiter. Nach den ersten drei Quartalen wies die Bank einen Vorsteuerverlust von 607 Millionen Euro aus.
Wenzel plane zudem, noch dieses Jahr fünf Retailbanken an den Volksbanken-Sektor um rund 230 Millionen Euro zu verkaufen.
Quelle: Reuters, FINANCE