Nach intensiver Prüfung verschiedener Refinanzierungsalternativen sei das Management daher zu der Überzeugung gelangt, dass ein Insolvenzantrag rechtlich notwendig sei.
Minderheitsgläubiger hatten Q-Cells wegen der Verzichtspläne mit Klagen gedroht. Nach der Entscheidung des Oberlandesgerichts (OLG) Frankfurt, das in der vergangenen Woche im Fall des Holzverarbeiters Pfleiderer den Verzicht der Anleihegläubiger gekippt hatte, hatte Q-Cells seine Sanierungspläne am Freitag für gescheitert erklärt. Nun will das Management mit dem Insolvenzverwalter daran arbeiten, den Fortbestand von Q-Cells sicherzustellen. Nach Unternehmensangaben sind von den insgesamt 2300 Mitarbeitern zunächst die 1300 Angestellten am Hauptsitz im sachsen-anhaltinischen Thalheim betroffen.
Q-Cells ist seit 2005 börsennotiert und galt vor einigen Jahren noch als DAX-Kandidat. Seit 2009 ging es bei dem einstigen Solarpionier bergab. Im vergangenen Geschäftsjahr wies Q-Cells einen EBIT-Verlust von 717 Millionen Euro aus, der Umsatz brach um ein Viertel ein. Nach Solar Millennium, Solar Hybrid und Solon ist die Insolvenz von Q-Cells die vierte Pleite in der deutschen Solarbranche. Die Industrie hat mit dem wachsenden Wettbewerbsdruck aus China sowie Überkapazitäten zu kämpfen.