Der während der Finanzkrise schwer ins Straucheln geratene LKW-Zulieferer SAF-Holland hat laut eigenen Angaben nun seine finanzielle Restrukturierung abgeschlossen. Es gelang Finanzchef Wilfried Trepels die seit 2008 bestehende Finanzierungsvereinbarung mit einem neuen Konsortialkredit über 260 Millionen Euro vorzeitig abzulösen. Demnach sicherte sich das Unternehmen mit Sitz im fränkischen Bessenbach und den USA “verbesserte Bedingungen und höhere Flexibilität” mit dem syndizierten Kredit.
Mit der Refinanzierung konnte sowohl die Laufzeit des Kredits bis 2017 verlängert als auch das Volumen vergrößert werden. Gleichzeitig wurde die Anzahl der Konsortialbanken unter Führung der Bayerische Landesbank, Commerzbank, IKB und UniCredit reduziert. „Mit Abschluss dieser Kreditvereinbarung haben wir nun unsere Restrukturierung auch in finanzieller Hinsicht erfolgreich abgeschlossen. Unsere Ziele: Sicherheit und Flexibilität zu adäquaten Kosten wurden vollumfänglich erreicht", sagt SAF-Holland CFO Trepels.
SAF-Holland-Anleihe scheiterte im April
Darüber hinaus soll SAF-Holland laut Finanzkreisen eine Anleihe mit einem Volumen von 75 Millionen Euro planen. Das Unternehmen hatte weniger Glück im April als es an der Emission eines fünfjährigen Bonds scheiterte. Damals hatte sich das Unternehmen allerdings auch an dem doppelten Volumen versucht – 150 Millionen Euro. Die Anleihe sollte einen Kupon von 7,25 Prozent tragen, wurde aber aufgrund der geringen Investorennachfrage schließlich gestoppt.
Der LKW-Zulieferer war durch die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 stark getroffen worden. In der Krise hatte sich der Umsatz von SAF-Holland im Jahr 2009 auf 440 Millionen Euro fast halbiert. Nach monatelangem Ringen mit den Banken um neue Kredite, war in letzter Minute die Insolvenz verhindert worden. Nun scheint SAF-Holland wieder zurück in der Spur zu sein.
