(deb) Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler kommt mit dem Schuldenabbau nur langsam voran. Wachstum habe höhere Priorität für das Unternehmen als die Reduzierung der Schuldenlast, sagte Finanzvorstand Klaus Rosenfeld laut Reuters auf der Bilanzpressekonferenz. Obwohl der Umsatz 2011 um 13 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro zulegte und Schaeffler mit einem EBIT von 1,7 Milliarden Euro die eigenen Erwartungen übertraf, ging die Verschuldung nicht zurück. Die Netto-Finanzverschuldung belief sich Ende 2011 auf 7,1 Milliarden Euro. Auch für 2012 rechnet das Unternehmen nicht mit einem deutlichen Rückgang der Schulden. Das Umsatzwachstum werde schwächer und der Gewinn zurückgehen.
Schaeffler hatte sich mit der Übernahme des Autozulieferers Continental vor drei Jahren übernommen, weil dem Unternehmen die Finanzkrise in die Quere kam. Im Januar und Februar diesen Jahres gestaltete das Unternehmen seine Refinanzierung neu. Dabei löste das Unternehmen unter anderem acht Milliarden Euro Schulden durch neue Kreditvereinbarungen ab (mehr: 8 Milliarden Euro schwerer Kredit für Schaeffler). Die Zinsen seien dabei auf 7,5 Prozent von 8,5 Prozent gesunken, sagte CFO Rosenfeld laut Reuters. Nun soll ein Teil bei weiteren Banken platziert werden.
Im vergangenen Jahr hatte sich das Unternehmen bereits von Conti-Anteilen getrennt (mehr: Schaeffler baut Beteiligung bei Continental ab). Von der kommenden Woche an hat Schaeffler nun das Recht, weitere Continental-Aktien über die Börse zu platzieren. Schäffler-CEOJürgen M. Geißinger wollte laut Reuters auf lange Sicht auch einen Börsengang von Conti nicht ausschließen.
Quellen: Reuters, Schaeffler, FINANCE
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