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Seidensticker gewinnt finanziellen Spielraum

Seidensticker kann sein Schuldscheindarlehen aus eigener Kraft zurückzahlen - vergangene Investitionen zeigen Wirkung.
Seidensticker

Der Hemdenhersteller Seidensticker gewinnt offensichtlich langsam wieder an finanzieller Schlagkraft. Heute gab das Unternehmen bekannt, dass das in diesem Monat auslaufende Schuldscheindarlehen einer Bank im Volumen von 5 Millionen Euro termingerecht getilgt werden kann – ohne dafür neue Verbindlichkeiten aufzunehmen.  Die Tilgung stemmt Seidensticker aus der vorhandenen Liquidität.

Damit setzt das Unternehmen aus Bielefeld den Umbau seiner Konzernfinanzierung fort: Im März 2012 hatte der Konzern eine Mittelstandsanleihe über 30 Millionen platziert, die bei Kursen von über 103 notiert und ein Rating von BB hat. Die zweite Zinszahlung ist bereits planmäßig erfolgt.

Seidensticker leidet noch unter schwachem Halbjahr

Die positive Entwicklung der Finanzierungssituation geht einher mit einem deutlichen Umsatzanstieg im Vertriebskanal Retail. So verzeichnet das Unternehmen in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres (30.4.2014) im Bereich Retail einen absoluten Umsatzanstieg um 13,1 Prozent. Die flächenbereinigten Zuwächse liegen nur unwesentlich darunter. Im anlaufenden Jahr 2014 lag der Umsatzanstieg im Januar bei 18,7 Prozent, im Februar bei 16,4 Prozent.

Doch trotz der positiven Entwicklung in den Seidenstickerläden wirken der schwache Start in das nun langsam auslaufende Geschäftsjahr  und Altlasten aus den Vorjahren noch nach: Durch Investitionen in den Retailkanal und den Wegfall der Lizenzen von Joop und Strellson schrumpfte der Konzernumsatz um 9,5 Prozent auf 76 Millionen Euro. Das Vorsteuerergebnis lag mit 0,2 Millionen Euro im Minus nach einem kleinen Plus von 1,9 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2012/13. Die Eigenkapitalquote erreichte nur magere 10 Prozent.

julia.becker[at]finance-magazin.de