(sap) Leasing ist für Unternehmen immer häufiger eine Alternative, um ihre Investitionen zu finanzieren. Mehr als drei Viertel der Unternehmen in Deutschland überlegen, ihre Investitionen über diese alternative Finanzierungsform zu realisieren. Sieben von zehn nutzen tatsächlich hin und wieder Leasing. Das ergab eine Studie unter 1.000 Finanzentscheider deutscher Unternehmen, die das Marktforschungsinstitut TNS Infratest Finanzforschung im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) im März und April dieses Jahres durchgeführt hat. Bei der letzten Erhebung im Jahr 2007 wurde von 71 Prozent der Befragten Leasing in Betracht gezogen und sechs von zehn nutzten es tatsächlich.
Gerade kleinere und mittlere Unternehmen greifen jetzt verstärkt auf Leasing zurück. In fast allen Konzernen mit über 500 Mitarbeitern ist es schon gängige Praxis, diese Finanzierungsform zu nutzen (92 Prozent). „Für rund ein Drittel der Unternehmen ist Leasing die erste Wahl, wenn es um Investitionsfinanzierungen geht“, sagte Holger Rost, Vorsitzender des Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit des BDL, bei der Vorstellung der Studie. Auf Platz zwei steht der Investitionskredit mit 28 Prozent, gefolgt von Mietkauf (25 Prozent) und Miete (6 Prozent). „Der Abstand zwischen Leasing und Kredit nimmt mit der Unternehmensgröße deutlich zu.“
Die deutsche Leasingbranche verzeichnet nach einer schweren Krise in diesem Jahr wieder ein stabiles Wachstum. „Die Krise ist für die Leasingbranche beendet“, verkündete BDL-Präsident Martin Mudersbach am Donnerstag während eines Pressegesprächs in Frankfurt. Für das Jahr 2011 erwartet er ein Wachstum von 11 bis 14 Prozent im Leasing-Neugeschäft. Die Probleme der unabhängigen Leasinggesellschaften, die während der Krise erhebliche Refinanzierungsschwierigkeiten hatten, seien vorbei. „Wir erwarten deshalb auch keine Konsolidierung der Branche“, erklärt der BDL-Präsident. Zudem gebe es keine grundsätzliche strategische Neuausrichtung bei den Leasinggesellschaften infolge der Krise, ergänzte BDL-Hauptgeschäftsführer Horst Fittler.
Zumindest für zwei der größten deutschen Gesellschaften gilt das nicht. So hat die Eschborner Leasinggesellschaft VR Leasing im Mai dieses Jahres verkündet, sich strategisch neu ausrichten und im Zuge dessen Teile ihres Geschäfts verkaufen zu wollen. Lesen Sie hierzu auch: VR Leasing will Geschäftsteile zum Verkauf stellen. Deutschlands größte Leasinggesellschaft, die Deutsche Leasing aus Bad Homburg, hatte ebenfalls im Mai Teile des Mobilienleasinggeschäfts der Hannover Leasing übernommen. Mehr hierzu unter: Deutsche Leasing übernimmt Teile der Hannover Leasing.
Quelle: FINANCE