(akm) Der Kraftwerksentwickler Solar Millennium soll wegen des Verdachts auf Insiderhandel in das Visier von Ermittlern geraten sein. Die Bundesfinanzaufsicht (Bafin) gehe einem Anfangsverdacht nach, erklärte eine Sprecherin der Behörde am Dienstag laut Nachrichtenagentur Reuters. Die Untersuchungen stünden im Zusammenhang mit der Ende 2009 veröffentlichten Mitteilung von Solar Millennium über die Berufung von Utz Claassen als neuen Firmenchef. Damals hatte Solar Millennium mit der Verpflichtung des ehemaligen EnBW-Chefs an der Börse für ein Kursfeuerwerk gesorgt. Die Aktie legte um bis zu 50 Prozent zu.
Bei den Ermittlungen steht laut Reuters ein Aktienkauf von Aufsichtsrat und Firmengründer Hannes Kuhn im Mittelpunkt. Dabei soll dieser vor der offiziellen Ernennung Claassens Unternehmensaktien erworben haben. Claassen, der als neuer Solar-Millennium-Chef eine Antrittsprämie von neun Millionen Euro erhalten hatte, warf 2010 nach nur 74-tägiger Amtszeit das Handtuch. Ab 9. September verhandelt das Nürnberger Landgericht in einem Zivilprozess über die Klage von Solar Millennium auf Rückzahlung der Prämie sowie die Klage Claassens wegen Rufschädigung und auf Zahlung von Schadenersatz wie auch einer Abfindung.
Quellen: Reuters, FINANCE