Der oberösterreichische Stahl- und Verarbeitungskonzern Voestalpine hat die Zusage für die staatliche Darlehensgarantie erhalten. “Wir haben die Zusage für die Haftung im vollen Umfang erhalten. Die Garantie über 300 Millionen Euro ist damit unter Dach und Fach, den Kreditfluss machen wir mit der Bank selbst aus”, sagte ein Voestalpine-Sprecher zu Reuters.
Die jährliche Verzinsung liege bei etwa 4,5 Prozent, sagte der Unternehmenssprecher. Die Konditionen bezeichnete er für die lange Laufzeit von bis zu fünf Jahren als attraktiv. Üblicherweise orientieren sich die Konditionen am Marktzinssatz plus einer Gebühr für die Haftung. Die Finanzierung erfolgt über die Hausbanken.
Der Kredit diene dem Unternehmen als Vorsorge und soll die Liquidität sichern. Dringenden Kapitalbedarf habe Voestalpine nicht, bekräftigte der Sprecher frühere Angaben. Konzernchef Wolfgang Eder schloss Mitte Oktober eine Kapitalerhöhung für die nächsten zwölf bis 18 Monate aus.
Die Republik Österreich übernimmt Garantien für 30 bis 70 Prozent der Kreditsumme für maximal fünf Jahre. Pro Unternehmen ist eine maximale Haftungsübernahme von 300 Millionen Euro möglich. Die volle Kreditsumme der Voestalpine beläuft sich auf über 400 Millionen Euro.
Basis dafür ist das Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetz, das einen Haftungsrahmen des Staates von zehn Milliarden Euro vorsieht. Ziel ist, dass die österreichischen Firmen günstigere Kredite bekommen, da die Abwicklung langfristiger Finanzierungen über die Banken nach wie vor schwierig ist.
Abgewickelt wird die Haftung von der Oesterreichischen Kontrollbank. Bedingung ist, dass der Konzern nicht schon vor dem Ausbruch der Krise Verluste gemacht hat. Zudem müssen die vom Unternehmen gezahlten Boni “angemessen” sein.
Quelle: Reuters, FINANCE