Die angeschlagene WestLB ist auf dem Weg zur Gründung einer Bad Bank Finanzkreisen zufolge einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Einem Reuters-Bericht nach habe der staatliche Rettungsfonds SoFFin eine Garantie der WestLB-Eigner in Höhe von vier Milliarden Euro genehmigt, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur. Damit sei der Weg für die Bank grundsätzlich frei, in einem ersten Schritt Risikopapiere mit einem Volumen von 6,4 Milliarden Euro aus den Bilanzen zu nehmen. In einem zweiten Schritt sollen weitere Risiko-Anlagen, Staatsanleihen und Kredite mit einem Volumen von “mindestens” 87 Milliarden Euro folgen, hieß es in den Kreisen weiter.
Ein WestLB-Sprecher sagte lediglich, die Gespräche mit der SoFFin seien “auf gutem Weg”. Zu Details wolle er sich nicht äußern. Die WestLB wäre das erste von der Finanzkrise getroffene Geldhaus in Deutschland, das eine Bad Bank gründet.
Das sogenannte Bad-Bank-Gesetz soll Banken helfen, ihre Bilanzen von faulen Wertpapieren zu bereinigen und die Folgen der Finanzkrise durch eine Entlastung ihrer Bilanzen und der Kapitalquoten besser zu bewältigen.
Die WestLB will das Modell auch nutzen, um sich in eine Kernbank und eine Abwicklungsbank aufzuspalten. Die Kernbank soll dann in eine Fusion mit einer anderen Landesbank eingebracht werden. Die EU-Kommission verlangt im Gegenzug zur Billigung bereits bestehender öffentlicher Bürgschaften für das Düsseldorfer Geldhaus ein radikales Abschmelzen der Bilanzsumme und einen Eignerwechsel bis 2011. Auch anderen Landesbanken drohen harte Auflagen der EU-Wettbewerbshüter.
Quelle: Reuters