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WestLB ist gerettet – Gründung erster Bad Bank

(ame) Die WestLB und der Bund haben sich nach langen Verhandlungen auf die Finanzierung der Aufspaltung der Düsseldorfer Landesbank in eine Kernbank mit dem Namen WestLB Neu und eine Abwicklungsbank geeinigt. Der Bund wird sein Engagement mit einer stillen Einlage von 3 Milliarden auf die neue „gute“ Bank begrenzen, gab die WestLB bekannt. Die stille Einlage könne ab Mitte 2010 zu einer Beteiligung von maximal 49 Prozent umgewandelt werden, verlautete aus Bankenkreisen. Unternehmerisch wolle der Bund aber keine Rolle bei der neuen „Good Bank“ übernehmen. Die Beteiligung sei nur vorübergehend. Danach müsse sich die Landesbank neue Eigentümer suchen, hieß es weiter.

 

Mit der Ausgliederung von eigenen Angaben zufolge rund 85 Milliarden an Hochrisiko-Papieren in eine Abwicklungsbank, wird die Gründung der ersten „Bad Bank“ Deutschlands besiegelt. Die maximalen Risiken dieser Papiere in Höhe von 17,5 Milliarden Euro würden Kreisen zufolge durch die WestLB Eigentümer abgesichert. Die NRW Sparkassen und das Land Nordrhein-Westfalen sind Mehrheitseigner des Instituts, zudem halten Landschaftsverbände Anteile. Von 4 Milliarden Euro erwarteter und 8 Milliarden unerwarteter Verluste bei der Abwicklungsbank ist offenbar die Rede. Darüber hinaus umfasst die Bank noch Risiken von 5,5 Milliarden Euro, die schon früher ausgegliedert worden waren und dessen Risiken bereits vollständig abgedeckt sind.

Die Kernbank stellt der Abwicklungsbank offenbar 3 Milliarden Kapital zur Verfügung. Hinzu kommen quotal aufgeteilte Garantien der Eigentümer im Umfang von 1 Milliarde Euro. Außerdem erhält die Abwicklungsanstalt Kreisen zufolge 200 Millionen Euro aus dem Sicherungsfonds der Landesbanken. 180 Millionen hatte die WestLB allerdings selbst eingezahlt, die übrigen 20 Millionen trage der Fonds bei. Darüber hinaus gehende Verluste müssen die Alteigentümer decken.

 

Ende November laufen Garantien über 4 Milliarden Euro für die WestLB aus, die derzeit das Überleben der Landesbank sicherstellen. Das Ringen um ein Rettungskonzept hatte sich monatelang hingezogen. Zuletzt hatten die Sparkassen, die 50 Prozent an der Düsseldorfer Landesbank halten jegliche weitere Zuschüsse strikt abgelehnt. Sie hatten informierten Kreisen zufolge sogar damit gedroht, die Düsseldorfer Landesbank in die Pleite gehen zu lassen, um dann über die Notfallreserven der Landesbanken Kapitalgeber außerhalb von Nordrhein-Westfalen zu finden.

 

Quellen: Reuters, F.A.Z., FINANCE

 

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