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BNP Paribas startet Aufholjagd in den League Tables

Die M&A League Tables hat Goldman Sachs fest in der Hand, in anderen Bereichen legt die BNP Paribas ordentlich zu: die Auf- und Absteiger des ersten Halbjahres.
BNP Paribas UK

Den deutschen Anleihemarkt haben im ersten Halbjahr die Finanzierungen von Bayer im Zuge der Monsanto-Übernahme stark getrieben. Im Juni sicherten sich die Leverkusener Anleihen über 15 Milliarden US-Dollar sowie zusätzlich 5 Milliarden Euro und stellten damit die größte Transaktion des ersten Halbjahres. Damit sorgte der Dax-Konzern auch für einen Geldregen bei den Investmentbanken.

Insgesamt kletterte die Anleihen-Emissionstätigkeit der Investmentgrade-Unternehmen in Deutschland auf einen Rekordwert von 83,7 Milliarden Dollar (Vorjahreszeitraum: 77,2 Milliarden Dollar). Das zeigen Daten des Dienstleisters Dealogic, der die Statistiken zu M&A-Deals mit Zielunternehmen im deutschsprachigen Raum sowie zu Debt Capital Markets, Equity Capital Markets und Syndicated Loans exklusiv für FINANCE aufbereitet. Die vollständigen Datenblätter gibt es für registrierte Mein-FINANCE-Nutzer kostenlos in der FINANCE-Datenbank zum Download.  

Goldman Sachs baute seine bereits im ersten Quartal erzielte Spitzenposition in diesem Zuge weiter aus: Mit begleiteten Transaktionen im Gesamtvolumen von mehr als 10 Milliarden Dollar liegt die US-Bank deutlich an der Spitze.

Doch die BNP Paribas hat im zweiten Quartal eine starke Aufholjagd gestartet und sich mit begleiteten Deals von inzwischen 6,9 Milliarden Dollar vom achten auf den zweiten Rang nach vorne gearbeitet.

Dagegen ist die Deutsche Bank nach einem starken ersten Quartal in der Sechsmonatswertung vom zweiten auf den siebten Rang abgerutscht.

BNP Paribas setzt sich bei SynLoans an die Spitze

Im Geschäft mit syndizierten Krediten haben die Franzosen sogar die Spitze des Rankings übernommen, nachdem sie im ersten Quartal nur gerade so eben in die Top Ten gerutscht waren. Dealogic schreibt der BNP Paribas 20 Transaktionen im Gesamtvolumen von 9,6 Milliarden Dollar zu. Die Bank war im Gegensatz zu den Wettbewerbern offenbar an vielen großen Deals beteiligt: Die UniCredit kommt zwar auf 49 begleitete Transaktionen, dennoch reicht das Volumen von knapp 9 Milliarden Dollar nur für den zweiten Rang. Dahinter folgt JP Morgan: Die US-Bank bringt es mit nur acht begleiteten Deals auf ein Volumen von 5,5 Milliarden Dollar.

Insgesamt verzeichnet Dealogic für das erste Halbjahr in der Dach-Region ein syndiziertes Kreditvolumen von 147,5 Milliarden Dollar. Mit 114 Milliarden Dollar entfiel der Großteil davon auf Deutschland.

Goldman Sachs verteidigt M&A-Führungsanspruch

Das Volumen der M&A-Deals mit Zielunternehmen im deutschsprachigen Raum ist im zweiten Quartal deutlich gestiegen. Zu der geplanten Innogy-Aufteilung auf RWE und E.on, für die Vermögenswerte im mittleren zweistelligen Milliardenbereich bewegt werden, gesellt sich mit der Ankündigung der Unitymedia-Übernahme durch Vodafone ein zweiter Mega-Deal hinzu. Die Transaktion, die allerdings noch an den Kartellbehörden scheitern könnte, geht derzeit mit 21,8 Milliarden Dollar in die Statistik ein.

In den League Tables profitiert davon wie bereits im ersten Quartal am meisten Goldman Sachs. Mit 23 begleiteten Deals im deutschsprachigen Raum und einem Gesamtvolumen von 139 Milliarden Dollar liegen die Amerikaner im Dealogic-Ranking sowohl nach Volumen als auch nach Anzahl der begleiteten Transaktionen mit großem Abstand vor den Wettbewerbern. Den zweiten Rang sichert sich die Citi (13 Deals im Gesamtvolumen von 90,8 Milliarden Dollar).

Deutsche Bank schafft Sprung in M&A League Tables

Die Deutsche Bank – nach dem ersten Quartal noch nicht in den Top Ten vertreten – arbeitet sich auf den vierten Rang nach vorne, allerdings nur mit hauchdünnem Vorsprung vor den Verfolgern. Das Mittelfeld liegt extrem eng beisammen: Der Drittplatzierte Lazard betreute ein Transaktionsvolumen von 72,1 Milliarden Dollar, die auf Rang acht liegende BNP Paribas kommt auf 64,6 Milliarden Dollar.

Sollte einer der Mega-Deals noch kippen, würde dies das Ranking aber wieder auf den Kopf stellen. Denn speziell die geplanten Übernahmen von Innogy und Unitymedia trieben das Transaktionsvolumen mit deutschen Zielunternehmen im ersten Halbjahr auf 123 Milliarden Dollar, ein Plus von 177 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und insgesamt ein neuer Rekordwert.

JP Morgan übernimmt Führung am Eigenkapitalmarkt

Auch dem Eigenkapitalmarkt drückte Bayer im zweiten Quartal mit seiner Kapitalerhöhung über umgerechnet 7 Milliarden Dollar seinen Stempel auf. In der Schweiz begab Sika die mit 1,6 Milliarden Dollar bislang größte Wandelanleihe des Landes.

In den League Tables des ECM-Geschäfts muss Goldman Sachs seine Führung aus dem ersten Quartal abgeben und findet sich auf dem vierten Rang wieder. Die Spitze übernimmt JP Morgan: Die US-Bank begleitete 14 Transaktionen im Gesamtvolumen von 3,8 Milliarden Dollar. Knapp dahinter liegt die UBS (3,6 Milliarden Dollar). Die Deutsche Bank sichert sich den dritten Rang (elf Transaktionen im Gesamtwert von 2,8 Milliarden Dollar).

Info

Alle aktuellen Daten, Statistiken und League Tables für die Bereiche Debt Capital Markets, Equity Capital Markets, Syndicated Loans und M&A-Deals finden Sie nach kurzer Registrierung im Bereich FINANCE-Research kostenlos zum Download.