2013 war mit einem Emissionsvolumen von 89 Milliarden Euro ein Rekordjahr für den Hochzins-Anleihenmarkt in Europa, resümiert Debtwire Analytics – der höchste Wert seit der Datendienstleister den Markt beobachtet. Unternehmen emittierten High Yield-Bonds im Umfang von 87,6 Milliarden Euro, das bedeutete gegenüber dem Jahr 2012 eine Steigerung um 52,9 Prozent.
Insgesamt begaben 174 Emittenten 254 neue Anleihen; zum Vergleich: 2012 waren es 163 neue Anleihen. Der Marktboom ist dem Datendienstleister zufolge vor allem auf 79 Erstemittenten zurückzuführen: Sie nutzten die Gunst der Stunde und platzierten 105 Anleihen und damit 41,3 Prozent aller Anleihen; 2012 hatte es nur 40 Erstemittenten gegeben.
High Yield-Bonds profitieren von Anlagedruck
Die Ursachen für den Hype auf High Yield-Anleihen sind laut Debtwire divers: Dazu zählt einerseits der Renditehunger von Investoren, der von immer niedrigeren Zinserträgen auf Staatsanleihen befeuert wird. Emittenten hingegen treibt der Wunsch nach Bilanzoptimierung sowie der optimalen Finanzierung von M&A-Aktivitäten an den Markt. Ähnlich argumentierte unlängst Bond-Experte Stefan Kuhn von der BNP Paribas bei FINANCE-TV.
Ob sich der positive Trend auf dem Hochzins-Anleihemarkt auch 2014 fortsetzen wird, hängt Debtwire zufolge wesentlich von der Zinsentwicklung in Europa ab. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte die Leitzinsen im November 2013 von 0,5 auf 0,25 Prozent gesenkt und angedeutet, diesen mittelfristig auf diesem Niveau zu halten.
Insgesamt fällt die Prognose von Debtwire für 2014 positiv aus, zumal das Jahr mit einer wahren Rally auf dem High Yield-Anleihemarkt begonnen habe. Auch Bondmarktexperte Stefan Kuhn von der BNP Paribas ist optimistisch für High Yield-Anleihen – darüber hinaus auch für Investmentgrade-Anleihen.
Ein weiteres positives Anzeichen ist laut Debtwire der sinkende Wert für Kreditausfallrisiken bei einer Laufzeit von zehn Jahren bei Sub-Investment-Grade-Unternehmen, ausgegeben von der Rating-Agentur iTRaxx Index: Dieser belief sich im Juni 2013 noch auf 580 Basispunkte, bis Ende Dezember 2013 war er bereits auf 373 Basispunkte gesunken und liegt nun im Januar 2014 bei 363 Basispunkten.
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