Newsletter

Abonnements

Deutsche Konzerne schlagen am Bond-Markt zu

Volkswagen Financial Services sammelte allein im April ein Gesamtvolumen von rund 2 Milliarden Dollar am Bondmarkt ein. Der Fremdkapitalmarkt ist so stark wie lange nicht.
Volkswagen

Weltweit schlagen CFOs derzeit bei Unternehmensanleihen zu, und auch in Deutschland boomt der Markt für Fremdkapitalemissionen. Das besagen Daten des Dienstleisters Dealogic, der die Statistiken zu M&A-Deals mit Zielunternehmen im deutschsprachigen Raum sowie zu Debt Capital Markets, Equity Capital Markets und Syndicated Loans jeden Monat exklusiv für FINANCE aufbereitet.

In den ersten vier Monaten des Jahres haben Unternehmen im Investmentgrade-Segment in Deutschland demnach Transaktionen im Gesamtwert von umgerechnet 60,5 Milliarden US-Dollar getätigt. Das ist eine Steigerung von 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als das Emissionsvolumen im Vergleichszeitraum bei 39,9 Milliarden Dollar lag. Der deutsche Fremdkapitalmarkt ist damit so stark ins Jahr gestartet wie zuletzt im Jahr 2009, als das Volumen nach vier Monaten sogar bei 105 Milliarden Dollar lag. 

Volkswagen begibt Bonds für 2 Milliarden US-Dollar

Einen großen Teil zu diesem Volumen steuerte Volkswagen bei: Über die Finanzierungssparte Financial Services emittierte der Dax-Konzern allein im April vier Bonds, darunter die mit umgerechnet knapp 1,1 Milliarden Dollar größte Transaktion des Monats. Zusammen bringen es die vier Bonds auf ein Gesamtvolumen von rund 2 Milliarden Dollar – und das, nachdem VW bereits im März umgerechnet rund 8,6 Milliarden Dollar über Bond-Transaktionen eingesammelt hat.

Von dem Boom am Anleihemarkt profitiert bislang besonders die BNP Paribas, die sich gegenüber dem Vormonat unverändert mit einem begleiteten Dealvolumen von 6,4 Milliarden Dollar an der Spitze des Bookrunner Rankings hält, vor der Deutschen Bank (6,2 Milliarden Dollar). Die viertplatzierte Bank der League Tables, JP Morgan, konnte im April eine Transaktion für sich verbuchen und rückte mit einem Gesamtvolumen von gut 4 Milliarden Dollar näher an die drittplatzierte Citi heran (4,7 Milliarden Dollar). 

Citi erobert Spitzenplatz in M&A League Tables

Nicht nur der Fremdkapitalmarkt boomt, auch der Hunger nach Übernahmezielen in Deutschland ist groß: Das Dealvolumen mit deutschen M&A-Zielen liegt mit einem Volumen von 30,9 Milliarden Dollar bislang deutlich über dem Vorjahr (18,1 Milliarden Dollar).

In den M&A League Tables hat sich die Citi im April an die Spitze geschoben. Die Bank begleitete Dealogic zufolge bislang neun Transaktionen im Gesamtvolumen von gut 43 Milliarden Dollar. Damit hat die Citi gegenüber dem Vormonat deutlich zugelegt und sich an der Bank of America Merrill Lynch vorbeigeschoben, die bislang sieben Transaktionen im Gesamtwert von rund 41 Milliarden Dollar betreute. Besonders aktiv war zuletzt die Credit Suisse: Die Bank steigerte sich von acht auf zwölf begleitete M&A-Deals, ein Volumen von insgesamt fast 39 Milliarden Dollar reichte im April für Rang drei.

Unicredit erobert ersten Platz bei syndizierten Krediten

Als größten syndizierten Kredit im deutschsprachigen Raum im April führt Dealogic eine Refinanzierung von ProSiebenSat.1 über rund 3 Milliarden Dollar. Die Fazilität umfasst mehrere Tranchen und teilt sich in einen Term Loan und einen kleineren revolvierenden Kredit. Insgesamt liegt das Kreditvolumen im deutschsprachigen Raum nach den ersten vier Monaten des Jahres bei 38 Milliarden Dollar, ein Rückgang um rund ein Drittel gegenüber dem Vorjahreszeitraum (58,6 Milliarden Dollar).

In den League Tables hat sich die Unicredit im April mit hauchdünnem Abstand an die Spitze gesetzt, die Bank begleitete 19 Transaktionen im Gesamtwert von 2,80 Milliarden Dollar. Dicht dahinter folgt die Commerzbank (21 Deals im Gesamtvolumen von 2,79 Milliarden Dollar). Goldman Sachs hat sich gegenüber dem Vormonat vom siebten auf den dritten Rang verbessert und liegt mit einem begleiteten Volumen von 2,76 Milliarden Dollar nur knapp hinter den Spitzenreitern.

BofA ML fällt am Eigenkapitalmarkt in den League Tables zurück

Die größte Transaktion am Eigenkapitalmarkt steuerte im April die Deutsche Bank mit ihrer Kapitalerhöhung über umgerechnet 8,5 Milliarden Dollar bei. Den größten Börsengang im deutschsprachigen Raum gab es ebenfalls Anfang April mit dem IPO des Schweizer Gesundheitsdienstleisters Galenica Santé im Volumen von rund 1,9 Milliarden Dollar.

In den League Tables haben die Spitzenreiter ihren Vorsprung im April weiter behauptet. Die Deutsche Bank führt das Bookrunner Ranking am Eigenkapitalmarkt mit zehn begleiteten Transaktionen im Gesamtvolumen von knapp 3,2 Milliarden Dollar an, vor der UBS (neun Transaktionen im Gesamtwert von 2,5 Milliarden Dollar). Auf den dritten Rang hat sich die Citi vorgeschoben. Die Bank of America Merrill Lynch, Drittplatzierte des Vormonats, fällt hinter Citi und Credit Suisse zurück auf den fünften Rang. Die vollständigen Datenblätter für die DACH-Region stehen in unserer FINANCE-Datenbank kostenlos zum Download zur Verfügung.

Info

Die Marktdaten zum Download

Alle aktuellen Daten, Statistiken und League Tables für die Bereiche Debt Capital Markets, Equity Capital Markets, Syndicated Loans und M&A-Deals finden Sie nach kurzer Registrierung im Bereich FINANCE-Research kostenlos zum Download.