Das Volumen im Bereich Debt Capital Markets hat im Mai in Deutschland mit insgesamt 16 Milliarden Dollar den höchsten Monatsstand seit Januar 2009 erreicht (24,5 Milliarden Dollar). Auch der Stand nach den ersten fünf Monaten war der höchste seit 2009. Wesentlich dazu beigetragen hat ein Siemens-Bond im Volumen von 7,75 Milliarden Dollar. Die Dollar-Anleihe ist Teil der Akquisitionsfinanzierung für die Übernahme des zuletzt kriselnden Energietechnikunternehmens Dresser-Rand.
In den League Tables für die DACH-Region hat Barclays seinen Spitzenplatz mit zwölf begleiteten Deals im Volumen von gut 5 Milliarden Dollar behauptet. Das zeigen Daten des Dienstleisters Dealogic, der die Statistiken zu M&A-Deals mit Zielunternehmen in der DACH-Region sowie zu Debt Capital Markets, Equity Capital Markets und Syndicated Loans jeden Monat exklusiv für FINANCE aufbereitet.
Um eine Position verbesserte sich die Deutsche Bank (13 Deals im Volumen von 4,9 Milliarden Dollar), ebenso wie JP Morgan (Rang drei mit zwölf Transaktionen im Gesamtvolumen von 4,3 Milliarden Dollar). Alle drei Banken waren gemeinsam mit Goldman Sachs und der Citigroup auch Teil des von Siemens mandatierten Konsortiums. Die Société Générale fiel im Bookrunner Ranking vom zweiten auf den vierten Rang zurück.
Deutsche Targets am M&A-Markt weniger nachgefragt
Das M&A-Volumen mit Zielunternehmen in Deutschland hat gegenüber dem Vorjahr deutlich nachgelassen: Mit einem Volumen von 20,2 Milliarden Dollar lagen M&A-Deals mit deutschen Zielunternehmen Ende Mai um fast 60 Prozent unter dem Vorjahresvolumen und damit auf dem niedrigsten Stand zu diesem Zeitpunkt seit 1998. Zumindest mit dem größten Immobiliendeal des Jahres konnte der Mai aufwarten: Die Deutsche Wohnen sicherte sich ein Immobilienportfolio im Wert von 561 Millionen Dollar. Der Wettbewerber Conwert Immobilien, bei dem die Deutsche Wohnen nicht zum Zuge gekommen war, hat ebenfalls im Mai mit Mountainpeak einen neuen Großinvestor gefunden.
Einen wahren Höhenflug erlebte der Schweizer M&A-Markt: Das Übernahmeangebot von Monsanto an Syngenta im Volumen von 44,6 Milliarden Dollar wäre der größte M&A-Deal mit Zielunternehmen in der DACH-Region seit der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone im November 1999. Noch ist allerdings ungewiss, welchen Ausgang die Monsanto-Offerte nehmen wird. Syngenta wehrt sich gegen das Angebot.
In den League Tables hat Goldman Sachs seine Spitzenposition behauptet, elf beratene M&A-Deals im Volumen von mehr als 14,4 Milliarden Dollar reichten für die Spitzenposition vor der Credit Suisse (sechs Transaktionen im Volumen von 13,4 Milliarden Dollar). Einen Sprung konnte die Investmentbank JP Morgan machen, sie verbesserte sich vom sechsten auf den dritten Platz der League Tables (sieben begleitete M&A-Deals im Volumen von 12,8 Milliarden Dollar). Die vollständigen Datenblätter für die DACH-Region stehen in unserer FINANCE-Datenbank kostenlos zum Download zur Verfügung.
Eigenkapitalmärkte: Deutsche Bank zieht an UBS vorbei
Der PE-Investor CVC war im Mai für den größten Deal im Bereich Equity Capital Markets verantwortlich. Das Private-Equity-Haus, das bereits im März Aktien im Wert von 587 Millionen Dollar am Chemieunternehmen Evonik verkauft hatte, reduzierte seine Beteiligung im Mai erneut und verkaufte einen 4,7-prozentigen Evonik-Anteil im Volumen von 781 Millionen Dollar. Die Familiengesellschafter des Autozulieferers Hella haben rund ein halbes Jahr nach dem Börsengang im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens 13,9 Millionen Aktien an institutionelle Investoren verkauft. Drittgrößte Transaktion des vergangenen Monats war eine Wandelanleihe von Haniel über umgerechnet 573 Millionen Dollar. Dealogic zufolge war dies die bis dato zweitgrößte Wandelanleihe eines europäischen Unternehmens in diesem Jahr, größer war bislang nur ein Bond der Telecom Italia im Volumen von 2,1 Milliarden Dollar vom März dieses Jahres.
Im Bookrunner Ranking für Eigenkapitaltransaktionen zog die Deutsche Bank im Mai am vorherigen Spitzenreiter UBS vorbei. Die Deutsche Bank, die gemeinsam mit dem Bankhaus Lampe auch als Joint Bookrunner bei Hella mandatiert war, begleitete insgesamt zwölf Transaktionen im Gesamtwert von 2,9 Milliarden Dollar. Die UBS liegt mit einem Volumen von 2,7 Milliarden Dollar, verteilt auf sieben Deals, knapp dahinter.
Syndicated Loans: JP Morgan behauptet Spitzenplatz als Bookrunner
Für die größten Transaktionen im Bereich Syndicated Loans sorgte der Dax-Konzern BASF: Das Chemieunternehmen verlängert zwei Finanzierungen aus den Jahren 2011 und 2013 im Volumen von jeweils 3,3 Milliarden Dollar. Insgesamt lag das Kreditvolumen in Deutschland Ende Mai bei einem Gesamtvolumen von rund 46,2 Milliarden Dollar und damit um ein Drittel niedriger als im Vorjahreszeitraum.
Im Bookrunner Ranking konnte JP Morgan seine Spitzenposition behaupten: Der US-Investmentbank reichten dazu lediglich neun begleitete Transaktionen, die es zusammen jedoch auf ein Volumen von 9,4 Milliarden Dollar bringen. Die Deutsche Bank schob sich um einen Platz nach vorn, das Haus begleitete 31 Deals im Volumen von 5,1 Milliarden Dollar. Am fleißigsten war die Commerzbank, die sogar 34 Transaktionen als Bookrunner betreute, das Gesamtvolumen von 4,27 Milliarden Dollar reichte allerdings im Mai nur für den vierten Rang hinter der UniCredit (23 Transaktionen im Volumen von 4,29 Milliarden Dollar).
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