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Deutscher Eigenkapitalmarkt mit Boom im ersten Quartal

Im Rahmen eines Accelerated Bookbuilding trennte sich Bayer von seinen Covestro-Aktien. Beraten haben dabei Deutsche Bank und UBS.
Bayer AG

Der deutsche Eigenkapitalmarkt hat das stärkste Auftaktquartal seit vielen Jahren hingelegt: Mit einem Volumen von 8,3 Milliarden US-Dollar, verteilt auf 33 Transaktionen, liegt das Volumen fast siebenmal so hoch wie im ersten Quartal 2016 (1,2 Milliarden Dollar). Zuletzt wurde im ersten Quartal 2011 ein höheres Volumen erzielt.

Die Dealaktivität ist mit 33 Transaktionen so hoch wie zuletzt 2007, als 40 Deals im ersten Quartal gezählt wurden. Das besagen Daten des Dienstleisters Dealogic, der die Statistiken zu M&A-Deals mit Zielunternehmen in der DACH-Region sowie zu Debt Capital Markets, Equity Capital Markets und Syndicated Loans jeden Monat exklusiv für FINANCE aufbereitet.

Covestro-Platzierung spült Deutsche Bank nach vorne

Die größte Transaktion im März stellten Bayer und Covestro: Der Leverkusener Pharmakonzern trennte sich Anfang März von 22 Millionen Covestro-Papieren, die im Rahmen eines Accelerated Bookbuildings bei institutionellen Investoren platziert wurden. Die Transaktion hatte ein Volumen von gut 1,5 Milliarden Dollar.

Von der Aktienplatzierung profitierten Deutsche Bank und UBS, die als Berater mandatiert waren: Sie kletterten zum Ende des ersten Quartals an die Spitze des ECM Bookrunner Rankings. Die Deutsche Bank verbesserte sich mit acht begleiteten Transaktionen im Gesamtvolumen von 2,25 Milliarden Dollar gegenüber dem Februar-Ranking vom dritten auf den ersten Rang, gefolgt von der UBS (sieben Transaktionen über insgesamt 1,86 Milliarden Dollar).

Der dritte Rang in den League Tables geht an die Bank of America Merrill Lynch (1,37 Milliarden Dollar) vor der Citigroup (1,22 Milliarden Dollar). Diese beiden Häuser haben die zweitgrößte Transaktion des Monats begleitet, die Ausgabe von 200 Millionen neuer Aktien durch den Stromversorger E.on im Volumen von 1,4 Milliarden Dollar.

VW-Bond bringt Banken in DCM League Tables nach vorn

Auch wer in den League Tables für den Fremdkapitalmarkt gut platziert sein wollte, musste im März bei den Top-Transaktionen dabei sein. Den Spitzenplatz im DCM Bookrunner Ranking sicherte sich die BNP Paribas, die im ersten Quartal neun Transaktionen im Gesamtvolumen von 6,40 Milliarden Dollar begleitet hat. Darunter war die 8 Milliarden Euro (umgerechnet rund 8,6 Milliarden Dollar) schwere Anleihe von VW – der bislang größte Bond, den das Unternehmen je begeben hat. An der Transaktion arbeitete die BNP Paribas gemeinsam mit Barclays, Société Générale, Citigroup, Mizuho und Unicredit, die ebenfalls alle in den Top Ten der League Tables vertreten sind.

Den zweiten Platz sicherte sich die Deutsche Bank. Sie war an 13 Transaktionen im Gesamtwert von 6,18 Milliarden Dollar beteiligt und begleitete die zweitgrößte Anleiheplatzierung im März, die 7,5 Milliarden Dollar umfassende Anleihe von Siemens. Neben der Deutschen Bank als prozesskoordinierender Bank waren an diesem Deal der League-Tables-Spitzenreiter BNP Paribas, die HSBC, JP Morgan, RBS sowie die Citigroup beteiligt, die in den League Tables den dritten Rang belegt (neun Transaktionen im Gesamtwert von 4,73 Milliarden Dollar).

Die Credit Suisse, die im Februar noch die DCM-Rangliste angeführt hatte, war bei den beiden Mega-Deals im März nicht mit von der Partie und fällt dadurch mit einem begleiteten Transaktionsvolumen von insgesamt 1,46 Milliarden Dollar auf den fünften Rang zurück.

Commerzbank springt bei SynLoans an die Spitze der League Tables

Die größte Transaktion bei syndizierten Krediten war im März die umgerechnet rund 1,7 Milliarden Dollar schwere Finanzierung für den Baustoffkonzern Xella, die auch am Markt für Leveraged Loans ihre Spuren hinterlassen hat. Auch wenn der Kreditmarkt in der DACH-Region insgesamt deutlich unter dem Vorjahr liegt, hat das deutsche Kreditvolumen sich im Vergleich zum ersten Quartal 2016 positiv entwickelt und legte um 39 Prozent auf 19,1 Milliarden Dollar zu.

In den League Tables für syndizierte Kredite hat JP Morgan die Spitzenposition abgeben müssen: vier begleitete Transaktionen im Gesamtvolumen von 1,68 Milliarden Dollar reichten Ende März nur noch für den vierten Platz. Die Spitzenreiter sind dicht beieinander: Die Commerzbank sicherte sich dank eines starken Geschäfts im März den Spitzenplatz mit 15 begleiteten Transaktionen in einem Gesamtwert von 2,22 Milliarden Dollar. Auf Rang zwei folgt die Unicredit (14 Transaktionen über 2,0 Milliarden Dollar) vor der Deutschen Bank (12 Deals über 1,88 Milliarden Dollar). 

BofAML und Citi liegen in M&A League Tables vorn

M&A-Ziele in Deutschland waren im ersten Quartal 2017 deutlich stärker gefragt als im Vorjahreszeitraum: Das Dealvolumen lag bei 26,9 Milliarden Dollar, gegenüber 10,8 Milliarden Dollar im ersten Quartal 2016.

Die größte Transaktion im März war die Ankündigung der Opel-Übernahme durch Peugeot. Für das Opel-Automobilgeschäft zahlt Peugeot dabei 1,3 Milliarden Euro (rund 1,38 Milliarden Dollar). Zudem übernehmen die Franzosen für 900 Millionen Euro gemeinsam mit der BNP Paribas das Finanzierungsgeschäft GM Financial. Auch ein chinesischer Investor verhandelt über einen Milliardenkauf in Deutschland: Die Creat Group will den Pharmakonzern Biotest übernehmen.

Das Ranking der M&A-Berater führt nach dem ersten Quartal die Bank of America Merrill Lynch an, die M&A-Deals im Gesamtvolumen von 40,53 Milliarden Dollar begleitet hat. Sie liegt vor der Citigroup (37,08 Milliarden Dollar). Lazard hat sich mit begleiteten Transaktionen im Gesamtwert von 33,53 Milliarden Dollar gegenüber dem Vormonat auf den dritten Rang verbessert und die Credit Suisse auf Platz vier verdrängt (32,67 Milliarden Dollar). Die vollständigen Datenblätter für die DACH-Region stehen in unserer FINANCE-Datenbank kostenlos zum Download zur Verfügung.

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Die Marktdaten zum Download
Alle aktuellen Daten, Statistiken und League Tables für die Bereiche Debt Capital Markets, Equity Capital Markets, Syndicated Loans und M&A-Deals finden Sie nach kurzer Registrierung im Bereich FINANCE-Research kostenlos zum Download.