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Exits mehrerer PE-Investoren treiben die Eigenkapitalmärkte

Exklusive Marktdatenaufbereitung für FINANCE: Der Kapital- und M&A-Markt im März.
Thinkstock/Getty Images

Es waren vor allem die PE-Investoren, die in den vergangenen Wochen das Segment Equity Capital Markets belebt haben. Gleich mehrere Finanzinvestoren haben große Anteile an Portfoliounternehmen auf den Markt gebracht. Das zeigen Daten des Dienstleisters Dealogic, der die Statistiken zu M&A-Deals mit Zielunternehmen in der DACH-Region sowie zu Debt Capital Markets, Equity Capital Markets und Syndicated Loans exklusiv für FINANCE aufbereitet.

Die größte Eigenkapitaltransaktion war im vergangenen Monat demnach der endgültige Exit des PE-Investors Permira bei Hugo Boss, den Dealogic mit fast 1 Milliarde US-Dollar beziffert. Der PE-Investor CVC Capital Partners verkaufte Anfang März 18 Millionen Aktien des Chemiekonzerns Evonik. Mit einem Volumen von 587 Millionen Dollar war dies die zweitgrößte ECM-Transaktion des Monats in der DACH-Region. Auf Rang drei findet sich der Ausstieg von KKR und Goldman Sachs beim Gabelstaplerproduzenten Kion, über den Aktien im Gesamtvolumen von rund 575 Millionen Dollar an den Markt gelangten.

Vom Boom profitieren konnte die UBS, die das  Bookrunner-Ranking im ECM-Bereich  nach dem ersten Quartal anführt: Die Schweizer  begleiteten sechs Transaktionen im Volumen von 2,61 Milliarden Dollar. Ebenfalls sechs Transaktionen, allerdings im geringeren Volumen von 1,32 Milliarden Dollar, stemmte bislang die Deutsche Bank. Die Bank of America Merrill Lynch schob sich im Vergleich zum Vormonat an Morgan Stanley und Berenberg Bank vorbei auf den dritten Rang der League Tables. Die US-Bank begleitete vier Transaktionen im Volumen von 1,23 Milliarden Dollar.

Die vollständigen Datenblätter für die DACH-Region stehen Lesern in unserer FINANCE-Datenbank kostenlos zum Download zur Verfügung.

DCM-League-Tables: JP Morgan schließt zu Barclays auf

Am Fremdkapitalmarkt waren die Investmentgrade-Unternehmen deutlich weniger stark aktiv als im Vorjahr: Den Daten zufolge erreichte das Volumen in Deutschland im ersten Quartal ein Volumen von 25,4 Milliarden Dollar, verteilt auf 34 Transaktionen. Das ist Dealogic zufolge zwar der höchste Wert im europaweiten Vergleich, liegt aber dennoch deutlich unter den Volumina im ersten Quartal 2014: Damals besorgten sich deutsche Konzerne in 60 Transaktionen Fremdkapital mit einem Gesamtvolumen von 33,8 Milliarden Dollar.

Die größte Transaktion im März tätigte der Dax-Konzern Merck, der über die Tochter EMD Finance eine 4 Milliarden Dollar schwere Anleihe emittierte. Die Mittel sollen in die Finanzierung der angestrebten Sigma-Aldrich-Übernahme fließen. Zweitgrößte Transaktion war eine Hybridanleihe von Volkswagen über insgesamt 2,5 Milliarden Euro (2,64 Milliarden Dollar).

In den League Tables hat sich nach dem ersten Quartal Barclays mit sieben begleiteten Transaktionen im Gesamtvolumen von 2,53 Milliarden Dollar an die Spitze gesetzt. Die Investmentbank JP Morgan, die im März unter anderem die Hybridanleihe von Volkswagen begleitet hat, verbessert sich gegenüber dem Vormonat um zwei Plätze und belegt nun mit einem begleiteten Volumen von 2,47 Milliarden Dollar den zweiten Rang, nahezu gleichauf mit der Société Générale (2,43 Milliarden Dollar). 

Markt für syndizierte Kredite so stark wie 2007 nicht mehr

Weiterhin auf einem hohen Niveau liegt der Markt für syndizierte Kredite: Im ersten Quartal erreichte das Volumen in der DACH-Region insgesamt 40,7 Milliarden Dollar nach 29,9 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Damit war das Volumen in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres so hoch wie seit 2007 nicht mehr. Damals allerdings war das Volumen mit 83,2 Milliarden Dollar doppelt so hoch wie jetzt und bildete damit ein Ausnahmequartal.

Den größten SynLoan im März zeichnete die Schweizer Handelskette Dufry. Der rund 3,9 Milliarden Dollar schwere Kredit dient der Finanzierung des geplanten Kaufs des Handelsunternehmens World Duty Free, für das Dufry 4 Milliarden Dollar zahlen will.

M&A-Markt in Deutschland schrumpft – Schweiz boomt

Während bei der Dufry-Transaktion ein Schweizer Kaufinteressent für ein Zielunternehmen in Italien bietet, hat sich im ersten Quartal auch der M&A-Markt mit Zielunternehmen in der Schweiz deutlich belebt – auch wenn Schweizer Targets aufgrund der Franken-Aufwertung zuletzt schwer einzuschätzen waren.

Die angekündigte Übernahme einiger Assets der Schweizer Covis Pharma durch die kanadische Concordia Healthcare war mit einem Volumen von 1,2 Milliarden Dollar der größte M&A-Deal im März. Mit einem Gesamtvolumen 3,7 Milliarden Dollar ist das Volumen der M&A-Deals mit Schweizer Zielunternehmen damit ähnlich groß wie das mit österreichischen Targets (3,8 Milliarden Dollar). Im Vorjahr hatte das Volumen mit Schweizer Zieluntenehmen noch bei 2,3 Milliarden Dollar gelegen und hat sich damit verdoppelt – wenn auch auf niedrigem Niveau.

Weitaus bedeutsamer ist der Markt mit Zielunternehmen in Deutschland – und dort liegen die Zahlen deutlich unter dem Vorjahresniveau. Gab es im ersten Quartal 2014 noch Transaktionen im Wert von 23,0 Milliarden Dollar mit  Zielunternehmen in Deutschland, lag das Volumen in diesem Quartal mit 15,1 Milliarden Dollar um rund ein Drittel  niedriger.

In den League Tables konnte Goldman Sachs den Vorsprung in der DACH-Region ausbauen. Die Bank kommt nach dem ersten Quartal auf zehn begleitete M&A-Deals und war damit zusammen mit Rothschild an den meisten Transaktionen beteiligt. Ein Volumen von 16,8 Milliarden Dollar sichert Goldman Sachs die Spitzenposition vor den nahezu gleichauf liegenden Wettbewerbern JP Morgan (sieben Deals im  Volumen von 14,8 Milliarden Dollar) und UBS (sieben Deals im  Volumen von 14,5 Milliarden Dollar). Rothschild findet sich – gemessen am Volumen – nach Rang 2 im Vormonat nun auf Platz 5, hinter der Bank of America Merrill Lynch.

Info

Die Marktdaten zum Download

Alle aktuellen Daten, Statistiken und League Tables für die Bereiche Debt Capital Markets, Equity Capital Markets, Syndicated Loans und M&A-Deals finden Sie nach kurzer Registrierung im Bereich FINANCE Research kostenlos zum Download.