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Fremdkapitalmarkt: Barclays startet Aufholjagd auf Deutsche Bank

Exklusive Marktdatenaufbereitung für FINANCE: Der Kapital- und M&A-Markt im November.
vora/istock/Thinkstock/Getty Images

Noch stehen die Chancen der Deutschen Bank gut, in gleich drei League Tables die begehrte Spitzenposition zu übernehmen. Der Vorsprung gegenüber dem internationalen Verfolgerfeld ist jedoch im Verlauf des Monats November deutlich abgeschmolzen. Im M&A-Geschäft bleibt das Haus hinter Wettbewerbern zurück. Das zeigen Daten des Dienstleisters Dealogic, der die Statistiken zu M&A-Deals mit Zielunternehmen in der DACH-Region sowie zu Debt Capital Markets, Equity Capital Markets und Syndicated Loans jeden Monat exklusiv für FINANCE aufbereitet

Debt Capital Markets: Barclays verringert Abstand zur Deutschen Bank

In den League Tables für den Bereich Debt Capital Markets bläst Barclays zur Aufholjagd auf die Deutsche Bank: Der Vorsprung des deutschen Platzhirschen ist gegenüber dem Vormonat von 1,65 auf gut 1 Milliarde Dollar geschrumpft. Bis Ende November begleitete die Deutsche Bank Dealogic  zufolge 23 Transaktionen im Gesamtwert von 7,56 Milliarden Dollar, Barclays liegt mit 20 begleiteten Deals über insgesamt 6,55 Milliarden Dollar auf dem zweite Platz. Im Rennen um Rang drei liefert sich Goldman Sachs (16 Transaktionen, Gesamtwert 5,95 Milliarden Dollar) ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit JP Morgan (19 Transaktionen, Gesamtwert 5,73 Milliarden Dollar).

Allerdings buhlen die Banken am Markt für Fremdkapitaltransaktionen um vergleichsweise wenig Volumen: Der Markt liegt auch nach elf Monaten deutlich unter den Vorjahreswerten. In der DACH-Region betrug das Gesamtvolumen Ende November rund 97,4 Milliarden Dollar, ein Rückgang um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der deutsche Markt liegt mit 74,3 Milliarden Dollar ebenfalls um rund 16 Prozent unter den Vorjahreswerten. Damit ist der DCM-Markt so schwach wie zuletzt 2011. Den größten Beitrag zum Markt leistete im November der Schweizer Pharmakonzern Novartis mit einem Bond über 3 Milliarden Dollar. Die zweitgrößte Transaktion stemmte der österreichische Konzern OMV mit einer Hybridanleihe über umgerechnet 1,59 Milliarden Dollar.

Equity Capital Markets: CFOs nutzen EK-Märkte so intensiv wie selten

An den Eigenkapitalmärkten waren die Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im November so aktiv wie lange nicht. 26 Transaktionen im Gesamtvolumen von 5,3 Milliarden Dollar stehen für November zu Buche, gemessen an der Dealzahl ist es damit der aktivste Monat seit November 2007.

Größte Transaktion des Monats war die Kapitalerhöhung der Credit Suisse über knapp 1,3 Milliarden Dollar. In den League Tables verteidigt die Deutsche Bank hauchdünn ihren Vorsprung: Mit einem begleiteten Transaktionsvolumen von 4,53 Milliarden Dollar liegt sie im Bookrunner Ranking nur noch ganz knapp vor der UBS, die Transaktionen über 4,51 Milliarden Dollar begleitet hat. Wer am Ende des Jahres die Nase vorn haben wird, entscheidet sich damit erst in den Dezemberwochen.

Rang drei belegt die US-Bank Morgan Stanley, der laut Dealogic Deals über 4,00 Milliarden Dollar zuzurechnen sind. Die Investmentbank verbessert sich gegenüber dem Vorjahr deutlich vom sechsten auf den dritten Platz des Rankings. Zurückgefallen ist dagegen der Wettbewerber Goldman Sachs, der im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt die League Tables anführte. Ein begleitetes Transaktionsvolumen von 2,59 Milliarden Dollar reicht zurzeit nur für Platz acht. 

Syndizierte Kredite: Credit Agricole hält Platz in den Top Ten

Im Bookrunner Ranking für syndizierte Kredite in der DACH-Region kann die Deutsche Bank ihren Vorsprung gegenüber dem Vormonat nahezu verteidigen: Ein begleitetes Volumen von 14,40 Milliarden Dollar reicht für den Spitzenplatz vor JP Morgan (13,19 Milliarden Dollar). Der dritte Platz dürfte der UniCredit mit Transaktionen über insgesamt 11,95 Milliarden Dollar nicht mehr zu nehmen sein.

Den größten Sprung nach vorn machte im bisherigen Jahresverlauf die Credit Agricole, die sich nach Rang 14 im Vorjahr in diesem Jahr mit begleiteten Deals über 5,97 Milliarden Dollar vorläufig den siebten Platz erarbeitet hat. Die vollständigen Datenblätter für die DACH-Region stehen in der FINANCE-Datenbank kostenlos zum Download  zur Verfügung. Insgesamt liegt der Markt für syndizierte Kredite in der DACH-Region um rund 34 Prozent unter dem Vorjahr. Die größte Transaktion im November war eine Refinanzierung von Techem im Gesamtvolumen von 890 Millionen Dollar.

M&A-Deals: Rochade der US-Banken

Am M&A-Markt mit Zielunternehmen in Deutschland liegt das Volumen Dealogic zufolge mit 101 Milliarden Dollar in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die Aktivität ist allerdings um 10 Prozent auf 1.251 M&A-Deals gesunken. Die League Tables für M&A-Transaktionen mit Ziel in der DACH-Region bleiben US-dominiert. Unangefochtener Spitzenreiter bleibt JP Morgan mit 25 begleiteten Deals im Gesamtvolumen von 73,06 Milliarden Dollar. Das Bankhaus, das in den League Tables des Vorjahres auf Rang sechs gelegen hatte, könnte damit die Spitzenposition übernehmen.

Den Abstand zum Vorjahressieger und Verfolger Goldman Sachs (22 M&A-Deals, 62,76 Milliarden Dollar) hat JP Morgan im November ausgebaut. Wettbewerber Morgan Stanley hat sich im November an der Bank of America Merrill Lynch vorbei auf den dritten Rang geschoben, für Morgan Stanley steht ein Volumen von 59,93 Milliarden Dollar in den League Tables. Die Bank of America Merrill Lynch ist mit 56,90 Milliarden Dollar allerdings noch in Schlagweite. Die Deutsche Bank liegt nach elf Monaten des Jahres wie auch im Vorjahr auf Platz fünf.

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Die Marktdaten zum Download

Alle aktuellen Daten, Statistiken und League Tables für die Bereiche Debt Capital Markets, Equity Capital Markets, Syndicated Loans und M&A-Deals finden Sie nach kurzer Registrierung im Bereich FINANCE Research kostenlos zum Download.