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Große Kredite bringen Schwung in League Tables

Die HSBC hat in den League Tables für syndizierte Kredite einen großen Sprung nach vorn gemacht.
HSBC

Am Markt für syndizierte Kredite ist von einem Sommerloch nichts zu spüren: Standen Ende Juni in der DACH-Region noch Transaktionen über 53,7 Milliarden US-Dollar in der Statistik, waren es Ende Juli bereits 88,2 Milliarden Dollar. Das zeigen Daten des Dienstleisters Dealogic, der die Statistiken zu angekündigten M&A-Deals mit Zielunternehmen in der DACH-Region sowie zu Debt Capital Markets, Equity Capital Markets und Syndicated Loans jeden Monat exklusiv für FINANCE aufbereitet.

Die größte Transaktion im Juli stellte der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen. Eine Refinanzierung über 3,5 Milliarden Euro (umgerechnet etwa 3,8 Milliarden Dollar) ersetzt einen syndizierten Kredit des Unternehmens, das sich nach eigenen Angaben aufgrund verbesserter Ratings und des günstigen Marktumfelds bessere Konditionen sichern konnte. Auch Henkel steuerte eine große Finanzierung bei: Der Konzern hat im Juli die Akquisitionsfinanzierung über umgerechnet 3,6 Milliarden Dollar für die Übernahme von Sun Products abgeschlossen. Die Fremdfinanzierung für den M&A-Deal stellen nach Angaben von Henkel die Deutsche Bank, J.P. Morgan und BNP Paribas.

Die großen Transaktionen im Juli haben auch die League Tables ordentlich in Schwung gebracht. Spitzenreiter UniCredit hat seine Führungsposition deutlich ausgebaut: Mit 42 begleiteten Transaktionen im Gesamtvolumen von 14,1 Milliarden Dollar hat das Bankhaus ein mehr als doppelt so großes Volumen begleitet wie der Zweitplatzierte HSBC.

Die HSBC dürfte allerdings mit dem zurückliegenden Monat ebenfalls zufrieden sein: Ende Juni hatte sie noch auf dem zehnten Rang der League Tables gelegen, im Juli sicherten ihr 11 begleitete Deals im Gesamtvolumen von 6,68 Milliarden Dollar Rang zwei vor der Commerzbank (50 begleitete Transaktionen im Gesamtvolumen von 6,34 Milliarden Dollar). Credit Suisse und Rabobank schafften den Neueinstieg in die Top 5. Deutlich abwärts ging es dagegen für die LBBW: Nach Rang drei im Vormonat landete sie Ende Juli mit 19 begleiteten Transaktionen im Gesamtvolumen von 2,41 Milliarden Dollar auf Rang neun. 

JP Morgan nähert sich in ECM League Tables der UBS

Der Eigenkapitalmarkt kommt weiterhin nur langsam in Fahrt. Die größte Transaktion im Juli stellte die Kapitalerhöhung von Kion über umgerechnet gut 500 Millionen Dollar. Der Gesamtmarkt bleibt schwach: Ende Juli liegt das deutsche ECM-Volumen mit 5,6 Milliarden Dollar verteilt auf 45 Deals auf dem niedrigsten Stand seit 2009. In den League Tables hält sich die UBS mit einem begleiteten Transaktionsvolumen von 1,83 Milliarden Dollar an der Spitze, allerdings konnte sie Dealogic zufolge im Juli keine neue Transaktion verbuchen.

J.P. Morgan dagegen meldete seine achte Transaktion und baut mit begleiteten Deals über 1,34 Milliarden Dollar den Vorsprung auf den Drittplatzierten Deutsche Bank aus (fünf Deals im Gesamtwert von 1,08 Milliarden Dollar). Erfolgreich verlief der Juli für Goldman Sachs: Nach Platz zehn im Vormonat begleitete das Haus zwei größere Transaktionen und liegt nun mit insgesamt vier begleiteten Transaktionen im Gesamtwert von 889 Millionen Dollar auf dem vierten Rang im ECM Bookrunner Ranking. Die vollständigen Datenblätter für die DACH-Region stehen in der FINANCE-Datenbank kostenlos zum Download zur Verfügung.

Sommerflaute am M&A-Markt

Der M&A-Markt mit Zielunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat im Juli eine Sommerflaute zu spüren gekommen, mit angekündigten Transaktionen im Gesamtvolumen von lediglich 4,1 Milliarden Dollar war es der ruhigste Monat des Jahres am M&A-Markt.

Der Markt mit Zielunternehmen in Deutschland ist gegenüber dem Vorjahr um 27 Prozent gefallen auf ein Gesamtvolumen von 40,2 Milliarden Dollar. In den League Tables dominiert die Credit Suisse: Mit insgesamt 26 Transaktionen im Gesamtvolumen von 129,51 Milliarden Dollar (inklusive der noch offenen Syngenta/ChemChina-Transaktion) liegt sie deutlich vor der Bank of America Merrill Lynch (15 Deals im Gesamtvolumen von 89,51 Milliarden Dollar) und der US-Bank Morgan Stanley, die in den ersten sieben Monaten des Jahres 13 Transaktionen im Gesamtvolumen von 87,66 Milliarden Dollar betreut hat.

UniCredit büßt Teile ihres Vorsprungs bei DCM ein

Auch im Bereich Debt Capital Markets war der Juli der bislang schwächste Monat des Jahres. Die größte Transaktion im Investment Grade begab der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé, der mit einem Bond 600 Millionen Dollar einsammelte. In den League Tables büßt die UniCredit einen Teil ihres Vorsprungs ein: Für den Spitzenreiter stehen wie auch Ende Juni neun begleitete Transaktionen im Gesamtvolumen von 4,21 Milliarden Dollar zu Buche.

Die Credit Suisse meldete im Juli dagegen zwei neue Deals und belegt nun mit insgesamt 25 begleiteten Transaktionen im Gesamtvolumen von 3,99 Milliarden Dollar den zweiten Rang vor der BNP Paribas (zehn begleitete Transaktionen im Gesamtvolumen von 3,25 Milliarden Dollar).

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Die Marktdaten zum Download

Alle aktuellen Daten, Statistiken und League Tables für die Bereiche Debt Capital Markets, Equity Capital Markets, Syndicated Loans und M&A-Deals finden Sie nach kurzer Registrierung im Bereich FINANCE Research kostenlos zum Download.