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League Tables 2016: Diese Banken sind die Spitzenreiter

Europäische Banken haben sich in den League Tables die Spitzenpositionen gesichert. Die Deutsche Bank ging im Gegensatz zum Vorjahr aber leer aus.
SeanPavonePhoto/Thinkstock/Getty_Images

Ein Einbruch um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr und der tiefste Stand seit 2008: Der deutsche Eigenkapitalmarkt zeigte 2016 mit 77 Transaktionen im Gesamtwert von nur 18,3 Milliarden US-Dollar eine eher bescheidene Ausbeute. Das zeigen Daten des Dienstleisters Dealogic, der die Statistiken zu angekündigten M&A-Deals mit Zielunternehmen in der DACH-Region sowie zu Debt Capital Markets, Equity Capital Markets und Syndicated Loans jeden Monat exklusiv für FINANCE aufbereitet.

Den mit Abstand größten Teil des Gesamtvolumens steuerte der Energiekonzern Innogy mit seinem Börsengang aus dem Oktober bei, der mit 5,2 Milliarden Dollar in die Statistik einfließt. Bei dem prestigeträchtigen IPO waren die Deutsche Bank und Goldman Sachs als Joint Global Coordinators in führender Rolle dabei.

Dennoch reichte dies den Banken nicht für die Spitzenposition: Die Credit Suisse, ebenfalls als Joint Bookrunner in die Innogy-Transaktion involviert, schob sich in den letzten Wochen des Jahres 2016 noch an Goldman Sachs vorbei und sicherte sich mit einem begleiteten Dealvolumen von 3,39 Milliarden Dollar die Spitzenposition in den ECM League Tables, dicht gefolgt von Goldman Sachs (3,34 Milliarden Dollar) und JP Morgan auf dem dritten Rang (3,07 Milliarden Dollar). Für die Deutsche Bank fällt die Bilanz bitter aus: Noch im Vorjahr hatte das Geldhaus sich den Spitzenplatz im Ranking gesichert, das Jahr 2016 beendet es aber auf dem sechsten Platz. 

BNP steigt am Fremdkapitalmarkt auf

Auch am Fremdkapitalmarkt ist die Deutsche Bank den Dealogic-Daten zufolge ihre Spitzenposition los. Der Markt lag mit einem Gesamtvolumen von 101,9 Milliarden Dollar für die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) annähernd auf dem Vorjahresniveau. Großer Aufsteiger des zurückliegenden Jahres in diesem Segment ist die französische BNP Paribas, die sich mit 24 begleiteten Transaktionen im Gesamtwert von 7,88 Milliarden Dollar den ersten Rang der League Tables  sichert. Es folgen Goldman Sachs (7,45 Milliarden Dollar) sowie die Unicredit (6,48 Milliarden Dollar). Die Credit Suisse hat sich gegenüber dem Vorjahr vom zwölften auf den vierten Platz verbessert.

Die Deutsche Bank, die sich Ende 2015 noch über die Spitzenposition in den League Tables freuen durfte, ist auf den achten Rang  gefallen. Damit konnte Deutschlands größte Bank keine ihrer beiden Spitzenplatzierungen aus dem Vorjahr verteidigen. Der Zweitplatzierte des Vorjahres Barclays rutschte auf Rang fünf ab. Der Drittplatzierte des Vorjahres, JP Morgan, ist 2016 sogar ganz aus den Top Ten gefallen.

Credit Suisse macht Sprung in SynLoan League Tables

Besser lief es für die Deutsche Bank bei syndizierten Krediten. Dort verbesserte sich das Geldinstitut gegenüber dem Vorjahr vom dritten auf den zweiten Rang, muss sich allerdings der Unicredit geschlagen geben:  Diese dominiert wie im Vorjahr die League Tables  und begleitete 2016 insgesamt 87 Transaktionen im Gesamtvolumen von 25,6 Milliarden Dollar. Die Deutsche Bank liegt mit 14,47 Milliarden Dollar deutlich dahinter und hat nur einen hauchdünnen Vorsprung vor JP Morgan (14,46 Milliarden Dollar).

Den größten Sprung nach vorn machte die Credit Suisse: Noch im Vorjahr hatten die Schweizer die League Tables auf Rang 20 abgeschlossen, 2016 reichte es den Dealogic-Daten zufolge für den sechsten Platz. Der Gesamtmarkt für syndizierte Kredite lag in der DACH-Region mit einem Gesamtvolumen von 231 Milliarden Dollar nahezu auf Vorjahresniveau, allerdings ging die Anzahl der Transaktionen um 20 Prozent zurück. Dass das Gesamtvolumen nicht gesunken ist, ist wohl in erster Linie der 57 Milliarden Dollar schweren Akquisitionsfinanzierung von Bayer zu verdanken.

JP Morgan muss Führung in den M&A League Tables abgeben

Das M&A-Volumen mit Zielunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz lag 2016 mit 201 Milliarden Dollar nahezu doppelt so hoch wie im Vorjahr – getrieben insbesondere durch die Übernahme der Schweizer Syngenta durch Chemchina sowie durch einen im Dezember angekündigten Megadeal: Linde und Praxair haben sich im zweiten Anlauf auf eine Transaktion geeinigt, die mit 42,5 Milliarden Dollar in die Statistik eingeht.

In den League Tables wirbelt dies die Rangfolge nochmals durcheinander: Der Spitzenreiter des Vorjahres JP Morgan fällt vom zweiten auf den fünften Rang zurück, während die Credit Suisse zum Jahresende ihre Spitzenposition festigt: Das Schweizer Bankhaus, das damit zum größten Gewinner im zentraleuropäischen Investmentbanking 2016 wird, war auch als Financial Advisor von Praxair in den M&A-Deal involviert und beriet damit 2016 insgesamt 36 Transaktionen  im Gesamtwert von 176,9 Milliarden Dollar.

Die Bank of America Merrill Lynch sowie Goldman Sachs erstellten die Fairness Opinion für den Linde-Aufsichtsrat. Sie sichern sich mit begleiteten Volumina von 173,1 Milliarden Dollar und 149,3 Milliarden Dollar die Plätze zwei und drei in den League Tables. Lindes Finanzberater Morgan Stanley liegt auf dem vierten Rang, der zweite Berater Perella Weinberg rutschte im Dezember mit einem begleiteten Transaktionsvolumen von 61,4 Milliarden Dollar gerade noch in die Top Ten.

Die vollständigen Datenblätter für die DACH-Region stehen in unserer FINANCE-Datenbank kostenlos zum Download  zur Verfügung.

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Die Marktdaten zum Download

Alle aktuellen Daten, Statistiken und League Tables für die Bereiche Debt Capital Markets, Equity Capital Markets, Syndicated Loans und M&A-Deals finden Sie nach kurzer Registrierung im Bereich FINANCE-Research kostenlos zum Download.