Die Nachfrage nach Technologieunternehmen aus dem deutschsprachigen Raum ist in diesem Jahr enorm: Bei 299 Transaktionen im Technologiesektor schlugen Käufer in den ersten fünf Monaten des Jahres zu. Damit wechselten in der DACH-Region Tech-Unternehmen im Gesamtwert von 12,2 Milliarden US-Dollar den Besitzer, besagen Daten des Dienstleisters Dealogic, der die Statistiken zu M&A-Deals mit Zielunternehmen im deutschsprachigen Raum sowie zu Debt Capital Markets, Equity Capital Markets und Syndicated Loans jeden Monat exklusiv für FINANCE aufbereitet. Es ist das höchste Volumen, das zu diesem Zeitpunkt bei Zukäufen im Technologiesektor jemals verzeichnet wurde.
Der hohe Transaktionswert verteilt sich zudem auf eine Vielzahl an Deals. Die Anzahl der Transaktionen stellt einen Rekord aus dem Jahr 2000 ein, als in den ersten fünf Monaten ebenfalls 299 M&A-Deals mit Technikunternehmen stattgefunden hatten. Viele ausländische Interessenten und insbesondere Finanzinvestoren sind derzeit an Tech-Firmen interessiert. Die wachsende Nachfrage hat allerdings auch die Kaufpreise für Technologieunternehmen stark steigen lassen.
BofA ML schiebt sich in M&A League Tables vor Citi
Auch die beiden größten Transaktionen im Mai bewegen sich in der Technologiebranche: Es sind die beiden miteinander verknüpften M&A-Deals, mit denen Drillisch und United Internet einen neuen Giganten am deutschen Telefonmarkt schmieden wollen.
In den League Tables hat die Bank of America Merrill Lynch die Spitzenposition zurückerobert. Mit neun begleiteten Transaktionen im Gesamtvolumen von 55,0 Milliarden Dollar hat sie sich knapp vor die Citi geschoben (53,3 Milliarden Dollar). Beide haben einen großen Abstand auf die drittplatzierte Credit Suisse (39,9 Milliarden Dollar). Die vollständigen Datenblätter für die DACH-Region stehen in unserer FINANCE-Datenbank kostenlos zum Download zur Verfügung.
E.on und Daimler treiben Bondmarkt weiter an
Auch am Bondmarkt geht die Rallye munter weiter: Die größte Emission im Mai geht auf das Konto des Energiekonzerns E.on, der seine Finanzierungskosten durch die Emission einer umgerechnet 2,19 Milliarden Dollar schweren Anleihe deutlich senken kann. Daimler sammelte über seine Finanzierungstochter in Nordamerika einen Betrag von 2 Milliarden Dollar ein. Insgesamt haben deutsche Investmentgrade-Unternehmen damit in den ersten fünf Monaten des Jahres ein Fremdkapitalvolumen von 59,8 Milliarden Dollar emittiert, ein Plus von 63 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Die E.on-Emission belebt auch das Duell in den League Tables. Als aktiver Bookrunner waren die Deutsche Bank, Goldman Sachs, die ING und JP Morgan beteiligt. Die Deutsche Bank schiebt sich damit im Bookrunner-Ranking an die erste Position. Sie begleitete bis Ende Mai insgesamt 19 Transaktionen im Gesamtwert von 7,4 Milliarden Dollar. Damit liegt sie knapp vor dem Vormonatssieger BNP Paribas (zwölf Transaktionen im Gesamtvolumen von 7,3 Milliarden Dollar) und der Citi (13 Deals im Gesamtwert von 5,4 Milliarden Dollar).
Einen besonders produktiven Monat hatte die Société Génerale, die die Anzahl der begleiteten Deals von sechs auf elf gesteigert hat und sich mit einem Gesamtvolumen von 4,3 Milliarden Dollar vom siebten auf den fünften Rang verbessert.
UBS verdrängt Deutsche Bank in den ECM League Tables
Am Eigenkapitalmarkt setzte im Mai die Schweizer Lonza Group ein Ausrufezeichen mit einer Kapitalerhöhung über 2,2 Milliarden Dollar, der bislang zweitgrößten Eigenkapitaltransaktion im deutschsprachigen Raum in diesem Jahr. Mit der Transaktion will Lonza die 5,5 Milliarden Dollar schwere Akquisition des US-Unternehmens Capsugel finanzieren.
Auch in den League Tables hat ein Schweizer Haus die Spitze zurückerobert: Die UBS, die eine führende Rolle in der Lonza-Transaktion einnahm, sicherte sich mit insgesamt zwölf begleiteten Transaktionen im Gesamtvolumen von 4,5 Milliarden Dollar den ersten Platz. Damit verschafft sie sich einen deutlichen Vorsprung vor der Deutschen Bank, die ihre Spitzenposition vom April abgeben muss und mit begleiteten Transaktionen über 3,2 Milliarden Dollar auf dem zweiten Rang landet.
Deutscher Markt für syndizierte Kredite stärker als im Vorjahr
Das Volumen für syndizierte Kredite liegt in der DACH-Region in diesem Jahr bei insgesamt 65,9 Milliarden Dollar und damit um 3 Prozent über dem Vorjahr. Überdurchschnittlich stark hat sich im Vorjahresvergleich der deutsche Markt entwickelt: Während die Volumina in Österreich und der Schweiz um jeweils mehr als 50 Prozent eingebrochen sind, hat sich das Kreditvolumen in Deutschland von 19,2 auf 44,7 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt.
In den League Tables hat die Unicredit ihre Führung ausgebaut: Mit 28 begleiteten Transaktionen im Gesamtvolumen von 4,5 Milliarden Dollar liegt sie vor Goldman Sachs (4,1 Milliarden Dollar) und der Deutschen Bank, die sich gegenüber dem Vormonat vom fünften auf den dritten Rang verbessert hat (3,8 Milliarden Dollar). Die Commerzbank rutschte dagegen vom zweiten auf den vierten Rang ab.
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