Der Wettbewerb um die Vorherrschaft über die League Tables im Markt für Fremdkapitaltransaktionen bleibt kurz vor Jahresende weiter spannend. Ende November haben deutsche Investment-Grade-Unternehmen an den Fremdkapitalmärkten Transaktionen im Gesamtvolumen von 88,2 Milliarden US-Dollar getätigt, verteilt auf 178 Deals. Das zeigen Daten des Dienstleisters Dealogic, der die Statistiken zu M&A-Deals mit Zielunternehmen in der DACH-Region sowie zu Debt Capital Markets, Equity Capital Markets und Syndicated Loans exklusiv für FINANCE aufbereitet. Damit liegt das Volumen um gut 9 Prozent über dem des vergleichbaren Vorjahreszeitraums.
DCM League Tables: HSBC überholt Credit Suisse
Die größte Transaktion des vergangenen Monats im deutschsprachigen Raum war Dealogic zufolge eine 2,5 Milliarden Dollar schwere Anleiheplatzierung des Softwarekonzerns SAP, gefolgt von der 2 Milliarden Dollar schweren Finanzierung der Volkswagen Group of America Finance. Auf Rang drei findet sich mit der Finanzierung der Schweizer Roche über 1 Milliarde Dollar eine weitere Großtransaktion. In den League Tables für Deutschland, Österreich und die Schweiz liegt nach elf Monaten die HSBC vorn, sie hat 38 Deals im Gesamtvolumen von 8,90 Milliarden Dollar begleitet. Damit hat sie sich seit Oktober von Rang drei nach vorn gearbeitet und sich an der Schweizer Credit Suisse vorbei geschoben, die mit einem begleiteten Dealvolumen von 8,72 Milliarden Dollar vom ersten auf den zweiten Platz abrutscht. Auf Rang drei liegt die Bank of America Merrill Lynch mit einem ebenfalls geringen Abstand und einem begleiteten Transaktionsvolumen von 8,55 Milliarden Dollar. Die vollständigen Datenblätter für die DACH-Region stehen Lesern in unserer FINANCE-Datenbank kostenlos zum Download zur Verfügung.
Eigenkapitalmarkt: JP Morgan rückt vor
An den Eigenkapitalmärkten sind deutsche Unternehmen so aktiv wie zuletzt im Jahr 2000: Dealogic verzeichnete bis Ende November ein ECM-Volumen von 36,9 Milliarden Dollar, verteilt auf 111 Deals. Die größte Transaktion des Monats November stammt jedoch aus Österreich, die Telekom Austria sicherte sich über eine Kapitalerhöhung rund 1 Milliarde Euro, das entspricht umgerechnet rund 1,25 Milliarden Dollar. Mit einer Kapitalerhöhung über umgerechnet 564 Millionen Dollar tätigt die Deutsche Annington, die zurzeit mit ihren Gagfah-Übernahmeplänen für Aufsehen sorgt, die zweitgrößte Eigenkapitaltransaktion in der DACH-Region. Der Börsengang von Hella landet mit 538 Milliarden Dollar auf Rang drei.
In den ECM League Tables muss die Bank of America Merrill Lynch ihren Platz auf dem Treppchen räumen – wie im Vormonat verzeichnet die Investmentbank für sich 13 begleitete Eigenkapitaltransaktionen im Volumen von 4,58 Milliarden Dollar, das reicht in diesem Monat nur noch für Rang vier. Mit einem begleiteten Volumen von 4,84 Milliarden Dollar (19 Deals) schiebt sich JP Morgan an der Konkurrenz vorbei auf den dritten Rang, wenn auch noch mit deutlichem Abstand zur Deutschen Bank auf Rang zwei (begleitetes Volumen von 6,19 Milliarden Dollar) und dem Spitzenreiter Goldman Sachs, der in der DACH-Region bereits Eigenkapitaltransaktionen im Gesamtvolumen von 7,2 Milliarden Dollar begleitet hat.
M&A-Deals: Goldman Sachs festigt Spitzenposition
Auch in den League Tables für M&A-Deals mit Zielunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz liegt Goldman Sachs mit deutlichem Abstand an der Spitze: Mit 41 begleiteten M&A-Deals im Gesamtvolumen von 163,18 Milliarden Dollar dürfte der Investmentbank der Titel als aktivster Berater für das laufende Jahr sicher sein. Auf Rang zwei folgt die Citi (41 begleitete M&A-Deals im Volumen von 135,00 Milliarden Dollar), die Top drei komplettiert Morgan Stanley (24 Transaktionen über insgesamt 125, 84 Milliarden Dollar).
Die größte angekündigte Transaktion des Monats November kommt aus Deutschland: Die geplante Übernahme der Gagfah durch Wettbewerber Deutsche Annington bewertet Dealogic mit 10,7 Milliarden Dollar. Auf Rang zwei folgt die milliardenschwere Übernahme der Schweizer SIG Combibloc durch den kanadischen Investor Onex, drittgrößter M&A-Deal mit einem Zielunternehmen in der DACH-Region ist die Übernahme der Siemens-Hörgerätesparte durch den PE-Investor EQT.
Markt für syndizierte Kredite zieht an
Am Markt für syndizierte Kredite waren deutsche Unternehmen in diesem Jahr deutlich aktiver als zuletzt: Das Volumen von 186,7 Milliarden Dollar verteilt auf 212 Transaktionen entspricht einem Plus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit steht der deutsche Markt Dealogic zufolge für mehr als 70 Prozent des insgesamt in der DACH-Region syndizierten Kreditvolumens. Auch im November stammte die größte Transaktion aus Deutschland, Styrolution sicherte sich eine Finanzierung über nahezu 1,6 Milliarden Dollar.
In den League Tables dürfte der Deutschen Bank die Spitzenposition nicht mehr zu nehmen sein: Mit einem begleiteten Dealvolumen von 33,41 Milliarden Dollar verteilt auf 62 Transaktionen verteidigt das Haus seinen ersten Platz des Vormonats. Mit 81 Transaktionen war die UniCredit zwar deutlich aktiver, ein Dealvolumen von 17,79 Milliarden Dollar bringt jedoch nur Rang zwei. JP Morgan dagegen reichen 22 Transaktionen im Gesamtvolumen von 17,03 Milliarden Dollar für den dritten Rang. Die nach Transaktionsanzahl aktivste Bank findet sich in den League Tables für syndizierte Kredite auf dem vierten Rang: Die Commerzbank hat in diesem Jahr den Daten zufolge schon 108 Transaktionen begleitet, im Gesamtvolumen von 15,87 Milliarden Dollar.
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Die Marktdaten zum Download
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