Die Ratingagentur Scope will ihr Unterscheidungsmerkmal zu den Platzhirschen Fitch, Moody’s und S&P dauerhaft sichern – ihre europäische Identität. Das Haus, das sich als Alternative zu den US-Agenturen etablieren will, ändert dafür seine Governance-Struktur und ruft eine Stiftung ins Leben.
Die beiden Ankeraktionäre, Scope-Gründer sowie Geschäftsführer Florian Schoeller und BMW-Großaktionär Stefan Quandt haben dafür 20 Prozent des Grundkapitals der Scope Management SE an die Stiftung Scope Foundation übertragen. Beide halten über ihre Beteiligungsgesellschaften jeweils noch 40 Prozent an der für die Unternehmenssteuerung zuständigen Scope Management SE. Durch die Stiftung soll sichergestellt werden, dass „neben den bestehenden Ankeraktionären niemand Einfluss auf die Strategie und die Ausrichtung von Scope nehmen kann und Scope in jedem denkbaren Falle dauerhaft in der Hand europäischer Ankeraktionäre bleibt.“
Neben den Ankeraktionären gibt es in der Scope-Gruppe weitere Investoren, wie Versicherungen oder die RAG-Stiftung. Die RAG war Ende 2019 als neuer Investor an Bord gekommen.
Scope
Das Dax-Oligopol von S&P, Moody’s und Fitch hat Scope schon aufgebrochen. Doch die Berliner Ratingagentur will mehr. Kann Scope ein echtes europäisches Gegengewicht zu den US-Platzhirschen werden?